Kematen – Trotz der vielen Einschränkungen rund um Corona ist es den Tauferer Krippenfreunden ein Anliegen, das beliebte „Krippele schaugn“ zu ermöglichen. Aus diesem Grund haben sie heuer einige ihrer Krippen im Freien aufgebaut, die nun gemütlich beim Vorbeispazieren betrachtet werden können.
Hochbetrieb herrscht derzeit bei den Krippenbauern. Aus tiefer Religiosität entstanden, ist die Krippe heute noch ein geschätztes Motiv, dem sich viele Pustertaler Krippenbauer widmen. Auch die Tauferer Krippenfreunde waren schon fleißig. Da ihre alljährliche Krippenausstellung Coronabedingt ins Wasser zu fallen drohte, haben sie sich kurzerhand entschlossen, einige ihrer Krippen im Freien – nämlich bei der „Goasroscht“ in Kematen – aufzubauen und damit ein bisschen weihnachtliches Flair zu versprühen. Familien, Spaziergänger und Sportler nehmen das Angebot gerne an, machen Halt und können sich beim Betrachten der Krippen weihnachtlich einstimmen. Zu sehen sind verschiedene Krippendarstellungen, wie etwa die Alpenländische Krippe, die Wurzelkrippe oder die Bretterfiguren-Krippe.
Kleine Geschichte der Krippe
Der genaue Ursprung der Krippe ist nicht genau feststellbar, urkundlich belegt ist jedoch, dass bereits in altchristlicher Zeit am Weihnachtstag in den Kirchen religiöse Szenen nachgebildet wurden, welche ab dem zehnten Jahrhundert vermehrt volkstümlichen Charakter annahmen und sich allmählich über ganz Europa verbreiteten. Die ersten bildlichen Darstellungen der Geburt Christi stammen aus dem vierten Jahrhundert. Sie wurden in Roms Katakomben entdeckt, und in den darauf folgenden Jahrhunderten haben sich Menschen aller Schichten immer wieder künstlerisch mit diesem Thema auseinandergesetzt. Der Legende nach ist der heilige Franziskus von Assisi der Vater aller Krippen, da er im Jahr 1223 um Weihnachten in einem Wald die erste Krippe gestaltet haben soll, um seine Weihnachtspredigt den Menschen verständlicher zu machen. Die große Blütezeit der Krippen war im Zeitalter des Barock. Später, im 18. Jahrhundert, wurde die Krippenkunst dann ausgeweitet, unzählige Stationen und Episoden wurden ergänzt. Als Zeugnis tiefer Religiosität war in unseren Breiten fast jeder Hof im Besitz einer eigenen Krippe, die oft von Familienmitgliedern geschnitzt wurde. (SH)
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