Stegen/St. Georgen – Rückblick aufs Revierderby in der Oberliga. Der ASC St. Georgen schlägt Herausforderer Stegen in einer umkämpften Partie knapp mit 1:0, bewahrt sich dadurch alle Aufstiegschancen und untermauert vorerst die Vormachtstellung im Pustertal.
Bereits zum 30. Mal standen sich in diesem Monat die aktuell stärksten Pustertaler Fußballvereine, der ASC St. Georgen und der ASV Stegen, gegenüber. Das bis dato letztes Duell der beiden Klubs lag allerdings schon zwölf Jahre zurück. Im fernen Jahr 2009 endete das Revierderby mit einem torlosen Unentschieden. Nach langer sechs-monatiger „Coronapause“ war der Siegeswille auf beiden Seiten sichtlich groß, denn neben wichtigen Punkten in der Meisterschaft ging es vor allem auch um die Vorherrschaft im Pustertaler Fußball. Vieles stand also in St. Georgen auf dem Spiel. Kurz nach Anpfiff gab es den ersten Schockmoment für den ASV Stegen, bei einer unglücklichen Aktion zog sich Tobias Sinner einen Muskelfaserriss zu und musste verletzt ausgewechselt werden. Nach fünf Minuten kamen die Hausherren das erste Mal gefährlich vors Tor der Stegener, nach einer Ecke landete der Kopfball von Martin Ritsch noch im Außennetz. Den 30-jährigen Kapitän der „Jergina“ war von der Stegner Defensive nur schwer in den Griff zu bekommen und sollte noch zum Matchwinner werden. In der ersten halben Stunde der Partie spielte in Folge aber der Underdog aus Stegen gut auf, zeigte einen schnellen, attraktiven Fußball und tauchte einige Male vor dem Tor der „Jergina“ auf. „Von Einigen auf der Seite von St. Georgen wird der kleine ASV Stegen manchmal belächelt, mit diesem Gedanken im Hinterkopf wollten wir von Beginn weg eine Reaktion zeigen und den „Jerginern“ auswärts Parole bieten!“, sagte der Stegener Trainer Thomas Piffrader. Dies gelang zunächst, den ASC St. Georgen fehlte der Zugriff aufs Spiel. Stegener Stürmer Matteo Simula vergab nach einer schnellen Kombination allein vor dem Tor die große Möglichkeit zur Führung. Nach einem schnellen Konter stand es entgegen den Spielverlauf plötzlich 1:0 für die Hausherren, der vermeidliche Treffer wurde wegen einer Abseitsstellung richtigerweise aberkannt. Kurz vor dem Halbzeitpfiff dann die spielentscheidende Szene: Ein hoher Ball nach einem Freistoß findet den Kopf von Martin Ritsch, dieser bringt den Ball gekonnt im langen Eck unter. Mit seinem zweiten Saisontor, beide mit dem Kopf erzielt, bringt Ritsch sein Team in Führung. Nach Wiederbeginn holt sich Alexandre Kore für eine überflüssige Unsportlichkeit prompt die gelbe Karte ab. Keine zwei Minuten später sieht der 29-jährige Franzose nach einem Foul an der Strafraumgrenze zurecht Gelb-Rot. Stegen versuchte es vermehrt aus der Distanz; St. Georgen lauerte auf Konterchancen. Trotz zahlenmäßiger Überlegenheit blieb die Partie in der letzten halben Stunde ausgeglichen: Stegens Torhüter Marsoni musste nach einem Weitschuss eine Glanzparade zeigen. In der Nachspielzeit wurde es nochmals brenzlig vor dem „jergina“ Tor, als Verteidiger David Zimmerhofer für seinen geschlagenen Torhüter Negri den Ball vor der Linie retten musste. So endete das hochklassige Derby mit einem knappen Heimsieg des ASC St. Georgen. „Unter normalen Umständen wären bei dem Spiel Tausend Leute, ja das ganze Pustertal mit dabei gewesen, es war ein ultra-spannendes Duell! Am Ende machte wohl die Klasse der Einzelspieler den Unterschied aus. Ich habe versucht den gesamten Kader spielen zu lassen, denn alle meine Spieler haben es sich verdient so ein Derby zu erleben!“, berichtete Piffrader. Der glücklos gebliebene Stegener Stürmer Patrick Bacher haderte mit dem Resultat: „Wir haben alles gegeben, es ist schon bitter, das dritte Spiel in Folge mit null zu eins zu verlieren. Wir müssen einfach dranbleiben und weiterkämpfen! Chancen haben wir zur genüge nur die Kaltschnäuzigkeit im Abschluss fehlt uns noch!“. Auf der Gegenseite fasste der Spieler des Tages, Martin Ritsch, den Sieg so zusammen: „Wir hatten uns so viel für das Spiel vorgenommen, am Ende waren es „brutal“ wichtige drei Punkte. Es ist ein super Gefühl so ein Derby zu gewinnen, auch wenn uns Stegen das Leben nicht leicht machte.“ Durch den Derbysieg teilt sich St. Georgen die Tabellenspitze mit Levico, der ASV Stegen findet sich trotz guter Leistungen im unteren Mittelfeld der Tabelle wieder. (MT)
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