Gemeinsam wollen sich Regionen der Alpen für mehr Wasserstofftechnologie in der Mobilität einsetzen. Auch Südtirol wird die Absichtserklärung dazu unterzeichnen, so die Landesregierung.
Gemeinsam mit weiteren acht Regionen und Ländern in den Alpen will sich das Land Südtirol für nachhaltige Energie einsetzen. Dies soll im Rahmen der EU-Strategie für den Alpenraum EUSALP passieren. Neben Südtirol werden die Regionen Auvergne-Rhone-Alpes, Provence Alpes Côte d’Azur, Bourgogne Franche Comté, Lombardei, Piemont, Friaul-Julisch Venetien, der Provinz Trient und dem Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg dazu eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnen.
Darin bekräftigen die Gebiete ihr gemeinsames, starkes Interesse an einer Beschleunigung der Energiewende im Alpenraum und wollen daher Investitionsprojekte für wasserstoffbasierte Lösungen, insbesondere für mobilitätsbezogene Zwecke unterstützen. Die Regionen wollen Wissen austauschen sowie gemeinsam Kooperationsprojekte definieren und umsetzen. So will man zusammen Lösungen für Wasserstofftankstellen (HRS) entlang der Hauptkorridore und Schwerfahrzeuge (Busse, Reisebusse, LKWs, Pistenraupen, Züge usw.) finden und die Initiative „Green Hydrogen for the Alps“ unterstützen.
Umweltfreundliche Energie soll sich etablieren
„Durch diese neue Kooperation wollen wir uns noch besser mit den Regionen im Alpenraum vernetzen und uns gemeinsam für eine emissionsfreie Mobilität einsetzen, was gerade in den sensiblen Gebieten der Alpen wichtig ist“, erklärt Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider. Vor allem gehe es darum, bei der Implementation neuer Antriebstechnologien wie dem Wasserstoff zu kooperieren. Deshalb werde man die Zusammenarbeit in gemeinsamen Fokusgruppen intensivieren, so Alfreider.
Umwelt- und Energielandesrat Giuliano Vettorato hebt die wichtige Rolle von Wasserstoff bei den Dekarbonisierungszielen für 2050 hervor und unterstreicht: „Auch auf Landesebene immer mehr Treibstoff mit erneuerbaren Energien zu produzieren, ist eines unserer Hauptziele, und Lösungen mit Wasserstoff können auf diesem Weg zu mehr Nachhaltigkeit eine tragende Rolle spielen.“
Landesregierung befürwortet Kooperation
Die Landesregierung hat auf Vorschlag von Alfreider und Vettorato gestern (6. Juli) Landeshauptmann Arno Kompatscher zur Unterschrift der gemeinsamen Absichtserklärung der Alpen-Regionen für mehr Wasserstofftechnologie ermächtigt. Zudem wurde beschlossen, für das Land Südtirol Daniele Santucci und Cinzia Gobbato als Mitglieder der Wasserstoff-Fokusgruppe zu ernennen.
Wasserstoff-Masterplan des Landes soll CO2-Ausstoß verringern helfen
Das Land Südtirol hat bereits 2020 einen Wasserstoff-Masterplan genehmigt. Durch dessen Umsetzung sollen bis 2030 Importe von fossilen Brennstoffen im Wert von rund 550 Millionen Euro pro Jahr verringert werden. Dadurch würde der CO2-Ausstoß um circa 45 Prozent vermindert. Der Plan sieht unter anderem vor. den Brennerkorridor zu einem „green corridor“ mit Wasserstofftankstellen entlang der Strecke zu machen und Busse im Personennahverkehr auf umweltschonende Antriebe umzustellen. Diese und weiteren Maßnahmen sollen zur Erreichung der Klimaziele beigetragen und Synergien zwischen der Energiewirtschaft und der Mobilität in Südtirol nutzen. (san)