Bruneck – Das Stadtmuseum Bruneck zeigt in der aktuellen Ausstellung und der begleitenden Publikation „Durch die Linse betrachtet. Brunecker Fotografen Ernst Mariner und die Familie Kofler“ die Arbeit dieser bedeutenden Fotografen.
Das Stadtmuseum Bruneck beheimatet zwei fotografische Nachlässe von besonderem Wert für die Stadt: jenen von Ernst Mariner (1902-1988) und den der Familie Kofler, einer seit 1859 aktiven Fotografendynastie. Beide Bestände zusammen zeigen uns die im Bild festgehaltene Zeitgeschichte Brunecks und ihrer Umgebung.
Spontan und inszeniert
Die Aufnahmen der Stadt laden zu einem Spaziergang durch das Bruneck von damals ein. Sie zeigen den Wandel aber auch jenes, das die Zeit überdauert hat. Sie lassen das Lebensgefühl einer anderen Zeit spürbar werden und öffnen uns den Blick für das, was uns als gewöhnlich erscheint. Im Fokus der Fotografen lag seit Beginn an auch die nahe und fernere Umgebung. Es zog sie in Dörfer und abgelegene Weiler, hinein in die Täler und hinauf ins Gebirge. Den Finger immer am Auslöser, gelang es ihnen auch das alltägliche Leben festzuhalten: Mal ganz spontan und ein anderes Mal inszeniert. Auch durften sie bei keinem Feste und keiner Feierlichkeiten fehlen. Eine ganz eigene Welt waren die Fotoateliers um die Jahrhundertwende, in denen sich die Bürger und die Landbevölkerung, die sich zu Beginn nur oftmals ein einziges Porträt im Leben leisten konnte, abnehmen ließen. Vor gemalten Hintergründen stellten sich die zu porträtierenden in Pose. Im 19. Jahrhundert mussten sie aufgrund der langen Belichtungszeit bis zu einigen Minuten nahezu reglos verweilen um ein scharfes Foto zu erhalten. Zur Veranschaulichung ist im Untergeschoss des Stadtmuseums ein historisches Fotostudio mit einer Waldkulisse aus dem Anfang des 20. Jhs. aufgebaut, vor welcher die Besucher sich mit verschiedenen Ausstattungen ein Foto machen können. Die von Sandra Mutschlechner und Stefanie Peintner kuratierte Ausstellung ist bis zum 17. Oktober im Stadtmuseum Bruneck zu sehen. (PM/RED)
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