LH Kompatscher und die Landesräte Deeg und Widmann wollen gemeinsam mit den Spitzen der Bezirksgemeinschaften Strategien zur Personalsicherung im Pflegebereich erarbeiten.
Die Pflege ist eines der gesellschaftlichen Themen der Zukunft, für die es langfristiger und bereichsübergreifender Handlungsstrategien bedarf. Diese gemeinsame Feststellung nahmen Verantwortungsträger im Land sowie in den Bezirken zum Anlass für einen konstruktiven Gedankenaustausch. Die Spitzen der sieben Bezirksgemeinschaften und Vertreter der Gemeinde Bozen haben sich darum vor Kurzem mit Landeshauptmann Arno Kompatscher, Soziallandesrätin Waltraud Deeg und Gesundheitslandesrat Thomas Widmann sowie mit Florian Zerzer, Generaldirektor des Südtiroler Sanitätsbetriebes, getroffen.
Landeshauptmann Kompatscher betonte beim Treffen: „Der Stellenwert des Pflegepersonals wurde uns allen nicht erst, aber besonders durch die Pandemie vor Augen geführt. Wissend um einen bereits zum Teil bestehenden Personalmangel und um eine zunehmend älter werdende Bevölkerung gilt es mittel- und langfristig ausgerichtet Strategien zu ergreifen, um ausreichend Pflegeangebote auch in Zukunft anbieten zu können.“ Erst vor einigen Tagen habe es dazu auch einen Austausch auf fachlicher Ebene mit Vertretern der Sozialpartnerschaft und der Interessensverbände gegeben.
Permanente Arbeitsgruppe zum Thema Pflegeberufe eingerichtet
Unter dem Begriff Pflegeberufe vereinigen sich viele Berufsbilder: spezialisierte Hilfskräfte, Pflegehelferinnen und Pflegehelfer, Sozialbetreuerinnen und Sozialbetreuer sowie Krankenpflegerinnen und Krankenpfleger, die unterschiedliche Ausbildungsmodalitäten durchlaufen. Es gelte, wirksame Maßnahmen weiter auszubauen und zusätzliche Strategien gegen bereits bestehende und künftige Personalengpässe zu ergreifen, waren sich die am Treffen Teilnehmenden einig. So wurde vereinbart, dass man eine permanente Arbeitsgruppe zum Thema Pflegeberufe einrichten wolle. Ihre Aufgabe sei, die unterschiedlichen Arbeitgeber bezüglich der Erfordernisse in den Bereichen Ausbildung, Anwerbung und Arbeitsbedingungen zu vernetzen. Man wolle zudem bei Vertragsverhandlungen gemeinsame, gute Rahmenbedingungen für die Pflegeberufe in den verschiedenen Bereichsverträgen auch von Arbeitgeberseite vorantreiben. Indem die Durchlässigkeit der Berufsbilder weiter gesteigert werde, sollten Interessierte, die bereits eine Ausbildung in einem bestimmten Bereich haben, durch verschiedene Förderwege in neue Berufsbilder ein- bzw. aufsteigen können. Ein Thema, das auch bereits mit dem Bildungsbereich diskutiert wurde, sei der Ausbau der Möglichkeiten zur berufsbegleitenden, flexiblen und wohnortnahen Ausbildung im Pflegebereich, informierte Soziallandesrätin Deeg. Zudem gebe es hierzu bereits Maßnahmen in diesem Sinne, die auch künftig weitergeführt und ausgebaut werden sollen. Gesundheitslandesrat Widmann berichtete darüber, dass im Gesundheitsbereich bereits Strategien gegen den Ärztemangel ergriffen worden seien. Ebenso sei man im Pflegebereich aktiv dabei, zusätzliche Ausbildungsmöglichkeiten und Anreize zu schaffen. Die Landesfachhochschule Claudiana und die Fachschulen im benachbarten Ausland sind hier für die Krankenpflege wichtige Partner, mit denen es gemeinsame Ziele zu erreichen gilt.
Pflege-Arbeitgeber wollen sich besser vernetzen
Die Bezirksgemeinschaften und die Gemeinde Bozen sind ebenso wie der Südtiroler Sanitätsbetrieb zentrale Träger zahlreicher Einrichtungen und Dienste und damit wichtige Arbeitgeber im Pflegebereich. In den Tagesstätten, ambulanten und teilstationären Unterstützungsdiensten, Krankenhäusern, Gesundheits- und Sozialsprengeln sowie in stationären Einrichtungen wie Seniorenwohnheimen steigt der Bedarf nach Pflegefachkräften seit Jahren. Um die bestehenden Dienste aufrechterhalten und weiter ausbauen zu können, sei ein gemeinsames Bemühen um eine Aufwertung der Pflegeberufe nötig, waren sich die Anwesenden einig. (ck)
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