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Sprachenlernen: FUEN nimmt Südiroler Schule unter die Lupe

Wie Kinder früh Sprachen lernen, damit befasst sich die FUEN und betrachtet dazu bei einer Tagung die Südtiroler Schule. Bildung in der Muttersprache sei für eine Minderheit essenziell, so Alfreider.

Experten der europäischen Minderheitengemeinschaften sind heute und morgen, 27. und 28. September, in Bozen, um sich über Südtiroler Bildungsmodelle zu informieren, Erfahrungen auszutauschen und neue Forschungserkenntnisse zu diskutieren.
Beim Jahrestreffen der Arbeitsgemeinschaft Bildung der Föderalistischen Union Europäischer Nationalitäten FUEN steht das Thema Früherziehung in Bezug aufs Sprachenlernen im Mittelpunkt. Dabei geht es darum, wie mehrsprachige Erziehung bereits von klein auf an gelingt und welche Strukturen dafür bereitstehen müssen. Landesrat Daniel Alfreider, der FUEN-Vizepräsident ist, hat die Tagung gemeinsam mit FUEN-Generalsekretärin Éva Adél Pénzes und der Koordinatorin der Arbeitsgruppe, Bérengère Vogel, eröffnet.

Sprache und Kultur für Minderheiten essenziell
„Für ethnische Minderheiten ist die Bildung in der eigenen Muttersprache essenziell, um Sprache und Kultur zu sichern“, unterstrich Alfreider bei der Eröffnung der Tagung am Montagvormittag. „Die Tagung der Arbeitsgruppe Bildung in der Föderalistischen Union Europäischer Nationalitäten FUEN hier in Bozen ist deshalb ein wichtiger Anlass, sich über Bildungsmodelle und Bildungsprojekte auszutauschen“, sagte Alfreider. „Die Minderheiten in Südtirol sind beim Thema Früherziehung wegweisend“, sagte FUEN-Generalsekretärin Pénzes. „Deshalb freue ich mich sehr, dass unsere Arbeitsgruppe bei dieser Gelegenheit unmittelbare Einblicke in die Praxis bekommt und ein Austausch über Unterrichtsmethoden stattfinden kann“, so Pénzes.

Fachleute aus mehr als zehn Ländern Europas befassen sich mit dem Südtiroler Bildungssystem
Bei der Tagung, an der Fachleute aus mehr als zehn europäischen Ländern teilnehmen, stehen Vorträge über das Leben beider in Südtirol ansässigen Minderheiten, Ladiner und Deutsche, sowie deren Bildungssystem auf dem Programm. Darüber hinaus analysieren die Fachleute in Arbeitssitzungen aktuelle Forschungsergebnisse, tauschen sich über die Situation in ihren Heimatregionen und best-practice-Beispiele aus. Bei Besichtigungen einer Schule der deutschen Sprachgruppe, nämlich der Goethe Grundschule in Bozen sowie einem ladinischen Kindergarten, dem Kindergarten Salieta in St.Ulrich gibt es unmittelbare Einblicke in die Praxis. Das Programm wird abgerundet durch einen Besuch im Institut für Angewandte Sprachforschung der Europäischen Akademie Eurac. Organisiert wird die Veranstaltung von der Föderalistischen Union Europäischer Nationalitäten (FUEN), dem größten Dachverband der autochthonen nationalen Minderheiten, Nationalitäten und Sprachgemeinschaften Europas. Unter ihrem Dach vereint die FUEN derzeit mehr als 100 Mitgliedsorganisationen aus 35 europäischen Ländern, wobei jedes Jahr neue Mitglieder hinzukommen. (red/san)