Frau Dr. Botchen, was versteht man unter dem Vegetativem Nervensystem?
Man nennt es auch autonomes Nervensystem, weil es nicht unserem Willen untersteht. Es reguliert bestimmte Körperfunktionen wie Verdauung, Atmung, Herzschlag, Stoffwechsel. Und es ist dauernd aktiv, indem Signale vom Gehirn an den Körper gesendet werden und umgekehrt.
Kann es uns auch krank machen?
Ja, natürlich. Man nennt das „Vegetative Dystonie“, eine Fehlfunktion innerhalb des Gleichgewichts von Sympathikus (Gaspedal) und Parasympathikus (Bremse). Ausgelöst wird es meist durch zu viel Stress, aber auch durch gewisse Mangelerscheinungen, wie z.B. Glückshormone. Anzeichen dafür sind: Nervosität, gestörter Schlaf, Herz-Kreislauf-Probleme, Verdauungsprobleme, kreisende Gedanken, Kopfschmerzen, erhöhter Blutdruck, Reizblase oder Reizdarm, um einige Symptome zu nennen.
Wann sollte man zum Arzt gehen?
Viele Menschen gewöhnen sich daran und denken, das sei normal oder hänge mit dem Alter zusammen. In Wahrheit ist das aber nicht so. Leidet man unter einem oder mehreren der o.g. Symptome, sollte man zeitnah einen Arzt aufsuchen. Hier können mittels genauer Befragung zu den individuellen Lebensumständen, gezielter Blutproben und spezieller Testverfahren nicht nur eine Diagnose gestellt, sondern auch die entsprechende Behandlung eingeleitet werden.
Was genau kann man da tun?
In den meisten Fällen überwiegt der Stress. Gerade in der jetzigen Zeit, wo man sich Gedanken macht über Gesundheit, Zukunft, Arbeitsplatz, Familie. Da ist es nicht verwunderlich, wenn man beginnt, am Rad zu drehen. Geeignete Therapien gibt es viele: Akupunktur, Energiemassagen, Meditation, Yoga, aber auch gezielte Infusionen, die den Parasympathikus (die Bremse) stärken und kräftigen, so dass das gesamte System wieder in Einklang und Harmonie kommt.
Deswegen – sollte man die genannte Symptome bei sich beobachten, dann bitte zeitnah etwas unternehmen, bevor man im Burnout oder in der Depression landet.
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