Das Gemeindegebiet von Gais weist viele Vorzüge im Hinblick auf Wohn- und Lebensqualität, aber auch als Wirtschaftsstandort auf. Die unternehmerfreundlichen Rahmenbedingungen haben dazu geführt, dass sich in den vergangenen Jahren hier viele innovative Unternehmen angesiedelt haben.
Gais, die ca. 3.260-Einwohner-Gemeinde zu beiden Seiten der Ahr, liegt am Eingang des Tauferer Ahrntals und umfasst neben dem gleichnamigen Hauptort die Ortschaften Uttenheim, Mühlbach und Tesselberg sowie den Weiler Lanebach. Wegen seiner leichten Erreichbarkeit und der Nähe zu Bruneck hat sich Gais in den letzten Jahrzehnten als beliebter Wirtschaftsstandort für Industrie, Handel und Handwerk etabliert. Traditionsunternehmen, aber auch junge Wirtschaftstreibende haben hier ihren Sitz. Nur ungefähr zehn Fahrminuten liegt Gais von Bruneck entfernt; wohl ein Grund dafür, dass der Anteil an Berufspendlern sehr hoch ist. Sehr gut gelegen sind übrigens auch die Gewerbezonen des Gemeindegebietes von Gais, in denen über 600 Menschen alltäglich ihrer Arbeit nachgehen. Hier haben sich in den letzten Jahren einige Industriebetriebe angesiedelt, die sehr erfolgreich sind und sogar imstande waren, in den Krisenjahren der jüngsten Vergangenheit stetig weiter aufzubauen. Mit Innovationskraft und Begeisterung arbeiten sie teilweise für den internationalen Markt und geben damit vielen Arbeitnehmern und auch dem Standort Gais eine gute Zukunftsperspektive. Generell gibt es in Gais neben den Traditionsunternehmen auch viele junge Unternehmerinnen und Unternehmer, die erfolgreich am Wirtschaftsrad drehen. Sie alle schätzen die leichte Erreichbarkeit des Standortes und seine Nähe zu Bruneck.
Hohe Lebensqualität
Gais erfährt vor allem als Wohnort große Beliebtheit, weist jedoch im Vergleich zu einigen Nachbargemeinden eine insgesamt schwächere Wirtschaftsstruktur auf; einige Wirtschaftszweige scheinen hier durchaus noch ausbaufähig zu sein. Nichtsdestotrotz sind in Gais ein niedriger Altersdurchschnitt und ein merklicher Bevölkerungszuwachs zu verzeichnen. Das bedeutet, dass die Gemeinde Gais trotz eher ruhigem Wirtschaftsgeschehen stetig angewachsen und eine hohe Lebensqualität gegeben ist. Diese beizubehalten, Gais aber dennoch als Wirtschaftsstandort zu stärken, bemüht sich die Gemeindeverwaltung seit geraumer Zeit. Ihr liegt viel daran, das Gemeindegebiet durch die Schaffung unternehmerfreundlicher Rahmenbedingungen für verschiedenste Wirtschaftstreibende interessant zu machen. Vielleicht gelingt es dadurch, auch einige Dienstleister nach Gais zu holen, denn auch dieser Sektor ist in Gais eher unterbesetzt. Jedenfalls hofft man auch in Zukunft auf kreative Unternehmer, die vielleicht mit Nischenprodukten punkten und den Vorteil der vielen kostenlosen Parkmöglichkeiten sowie der guten Erreichbarkeit nutzen und sich in den Ortschaften der Gemeinde Gais entwickeln wollen.
Wichtige Projekte verwirklicht
Einige wichtige Projekte der Gemeinde Gais konnten in diesem Jahr erfolgreich abgeschlossen werden. So zum Beispiel die Inbetriebnahme des E-Werks Dorfwiere im vergangenen Juni. Dabei handelt es sich um ein kleines E-Werk, das im Durchschnitt täglich 52 kW Strom erzeugt. Die zu erwartende Jahresproduktion beträgt immerhin 320.000 kWh. Ein weiteres Projekt, das erfolgreich verwirklicht werden konnte, ist die Sanierung und Neu-Asphaltierung der Zufahrtsstraße zu Schloss Neuhaus. Andere wichtige Infrastrukturarbeiten stehen aktuell in Uttenheim auf dem Programm. Die Wasserleitungen müssen saniert, die Breitbandversorgung ausgebaut, die Gasversorgung vorangetrieben und die Beleuchtung erneuert werden. Es gibt also noch einiges zu tun. Darüber hinaus hat sich die Gemeinde Gais und insbesondere auch die Bürgerliste das Erarbeiten eines Gemeindeentwicklungskonzeptes als Ziel gesetzt. In dessen Rahmen sind verschiedenste Aktivitäten geplant, die hauptsächlich zwischen Dezember 2021 und Februar 2022 abgewickelt werden. Der Kern dieses Gemeindeentwicklungskonzeptes ist die Einbindung der gesamten Bevölkerung sowie bestehender Organisationen und Institutionen.
Ausbaufähiger Tourismus
Die Landwirtschaft spielt im Gemeindegebiet von Gais seit jeher eine tragende Rolle. Als Produzent qualitätsvoller Produkte und als Landschafts- und Kulturpfleger Nummer eins trägt sie wesentlich dazu bei, dass auch andere Wirtschaftszweige, wie beispielsweise Tourismus und Handel, gut funktionieren. Doch besonders der Tourismus scheint in Gais noch ausbaufähig. Touristisch gesehen liegt es im „Pusterer Mittelfeld“, auch wenn in den letzten Jahren hier die Nächtigungen etwas angestiegen sind. Gais hat noch einiges Potential, wie beispielsweise den im ganzen Land bekannten und beliebten Badesee „Baggalocke“ oder den wunderschönen Fahrradweg. Beides wird derzeit eher wenig beworben und touristisch genutzt. Zudem bestehen noch bedeutende Entfaltungsmöglichkeiten für die Bergdörfer Mühlbach und Tesselberg – obschon die wenigen Gastbetriebe bereits sehr gut arbeiten. Hoch über Uttenheim auf ca. 1400 Metern Meereshöhe liegt Mühlbach, ein recht malerischer Ort mit eigener Schule und einem wundervollen Ausblick ins Tal. Verblüffend ist vor allem die Lage dieser kleinen Ortschaft: Wie ein Adlerhorst schmiegt sie sich an den Berghang, und auch die Kirche – sie ist den 14 Nothelfern geweiht – scheint, als müsse sie sich am steilen Hang festhalten. Hier befindet sich auch das höchstgelegene Bad des Pustertals, das „Badl im Mühlbacher Talele“ auf 1700 Metern Meereshöhe. Dieses befindet sich an einem überaus idyllischen Platz in bildschöner Lage und ist von sauberster Gebirgsluft umgeben. Dank seiner eigenen Quelle ist das Mühlbacher Badl schon seit dem letzten Jahrhundert als Heilbad und Kurort bekannt. Heute ist es mehr denn je ein Refugium für Ruhesuchende und anspruchsvolle Gäste, die eine Kombination aus herrlicher Naturlandschaft, würziger Höhenluft und einem großzügigen Wellnessangebot suchen. Von hier ausgehend können übrigens auch wunderschöne Bergtouren zu hübschen Almen oder auf die Windschar unternommen werden. In wenigen Fahrminuten gelangt man von Mühlbach nach Tesselberg, das am Berghang oberhalb von Gais in herrlicher Lage mit unvergesslicher Aussicht liegt. In dieser beschaulichen Ortschaft gibt es kaum Stress und Hektik, wohl aber Ruhe und Abgeschiedenheit. Insgesamt birgt das Gemeindegebiet von Gais viele bedeutende historische Baudenkmäler. Als eine der ältesten und wohl auch interessantesten Landkirchen im Tiroler Raum kann beispielsweise die Pfarrkirche Gais beschrieben werden. Sie gilt – nach der Innichner Stiftskirche – als zweitwichtigstes romanisches Bauwerk des Pustertals. Oberhalb von Gais steht am bewaldeten Berghang Burg Neuhaus, deren Geschichte sehr abwechslungsreich und eng mit Oswald von Wolkenstein verbunden ist. Sie wurde zwischen 1241 und 1248 errichtet und wechselte viele Male ihre Besitzer. Heute ist sie in Privatbesitz, wurde liebevoll restauriert und wird derzeit als Burgschenke und beliebtes Restaurant sowie als Schlosshotel geführt. An der Auffahrt zu Burg Neuhaus befindet sich das Pflegerhaus. Der einheitliche Barockbau mit Fassadenschmuck und Wappen wurde 1752 erbaut, als der damalige Pfleger der Burg hier herunter zog. In fast 1200 Metern Meereshöhe auf der gegenüberliegenden Talseite befindet die einst stattliche Kehlburg. Dieser früher eindrucksvolle Bau wurde wahrscheinlich um ca. 1100 von den Brixner Bischöfen errichtet. Den Grundstein zu dieser Burg dürfte bereits der hl. Bischof Albuin (975 – 1006) gelegt haben, der im Jahr 995 einen Hof auf dem Kehlburg-Plateau erworben hatte, auf welchem sodann die „Chela-Burg“ erbaut wurde. Übrigens beheimatet Gais ein weltweit einzigartiges Museum, nämlich das privat geführte Feuerwehrhelm-Museum, in dem rund 600 verschiedene Exemplare ausgestellt sind. Allesamt Sehenswürdigkeiten, die bei Kulturinteressierten, Tagesausflüglern und Touristen bestens ankommen. Urlauber genießen hier Kultur, Natur und Ruhe – viel Potenzial also, das Gais und seine Umgebung haben. (SH)
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