Südtirol – Mehr als acht von zehn Unternehmen bewerten die Ertragslage im Jahr 2021 als zufriedenstellend und neun von zehn Unternehmen äußern sich optimistisch für das Jahr 2022. Dies zeigt die Herbstausgabe des Wirtschaftsbarometers vom WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen.
Die Verbesserung des Geschäftsklimas, die sich zu Beginn des Sommers abgezeichnet hat, bestätigte sich in den folgenden Monaten. 83 Prozent der Südtiroler Unternehmen erwarten heuer eine zumindest „befriedigende“ Ertragslage und 92 Prozent äußerten zuversichtliche Erwartungen für die Ertragslage im Jahr 2022. Der steigende Optimismus ist vor allem auf die Umsatzentwicklung zurückzuführen, da fast die Hälfte der Unternehmen ein Wachstum im Vergleich zum letzten Jahr verzeichnete. Positiv zu bewerten ist auch die Auslastung der Produktionskapazität der Betriebe, die im Baugewerbe und im Verarbeitenden Gewerbe bei rund 85 Prozent liegt. Wiedergefundene Zuversicht bestätigt auch der begrenzte Anstieg der Investitionen. Die Produktionskosten, insbesondere für Rohstoffe und Energiegüter, werden jedoch weiterhin als problematisch angesehen. Die im Frühjahr beobachtete Erholung des Arbeitsmarktes setzte sich im Sommer fort. Betrachtet man die einzelnen Wirtschaftssektoren, so zeigt sich im Handel und im Dienstleistungsbereich eine deutliche Verbesserung des Geschäftsklimas im Vergleich zur letzten Erhebung im Sommer. Die Bewertungen der Unternehmen im Verarbeitenden Gewerbe, Baugewerbe und Transportsektor sind hingegen im Vergleich zur Sommerumfrage relativ stabil geblieben und liegen unter dem Durchschnitt.
Aufschwung trotz steigender Rohstoffpreise und Engpässe
Nach Angaben des Internationalen Währungsfonds wird das weltweite BIP-Wachstum im Jahr 2021 5,9 Prozent erreichen. Allerdings ist die Impfrate in vielen Schwellen- und einkommensschwachen Ländern immer noch sehr gering. Weitere Risiken für das Wirtschaftswachstum ergeben sich aus den hohen Preisen für Energierohstoffe wie Erdöl und Erdgas, sowie aus der begrenzten Verfügbarkeit von Rohstoffen und Materialien wie Holz, Halbleitern und Stahl. Dies führt zu einer Inflationsbeschleunigung und zu Verzögerungen in der Produktion. Das Südtiroler BIP soll heuer um 5,5 Prozent zunehmen. (PM/red)
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