Auf einer Anhöhe über dem Dorf Uttenheim steht die kleine Kapelle, die von den Einheimischen Mareilstöckl genannt wird.
Das Mareilstöckl wurde vor rund 310 Jahren erbaut. Es ist der Gottesmutter Maria geweiht. Betritt der Besucher die kleine Kapelle ist er überrascht über den geschmackvoll ausgestatteten Innenraum.
Die Entstehungsgeschichte
An der Wand im Inneren der Kapelle hängt eine Tafel, auf der Wilhelm Hoffmann im Jahre 1989 die Entstehungsgeschichte des Mareilstöckls niedergeschrieben hat: „Diese Kapelle trägt den Namen des Mareiler Hofes, auf welchem die Familie Plankensteiner seit dem Jahre 1603 ansässig ist. Im Jahre 1713 gelobte Mathes Plankensteiner, mitten in die Uttenheimer Flur ein Stöckl zu Ehren der Gottesmutter Maria zu errichten, wo die Leute Hilfe in ihren Anliegen sowie Schutz und Segen für ihre bäuerliche Arbeit erflehen konnten. Doch er starb schon wenige Monate danach und so war es seinem Sohn und Hofnachfolger Barthlmä vorbehalten, die Kapelle im darauffolgenden Jahre zu vollenden. 1831 wurde sie von dessen Enkel Georg Plankensteiner d. J. renoviert, nachdem sie über ein Jahrhundert lang allen Naturgewalten standgehalten hatte. Über eine lange Zeit wurde jeden Sonntag nach der Frühmesse von der Pfarrkirche zum Muttergottesbild im Mareilstöckl mit dem Mesner als Vorbeter ein Kreuzgang gemacht. Wahrscheinlich war die rege Beteiligung auch der Anlass zur Vergrößerung der Kapelle um 1907 durch Andrä Plankensteiner, dem Großvater des jetzigen Mareilbauern Johann Plankensteiner. Um die gleiche Zeit wurde auch das schadhaft gewordene Maria-Hilf-Bild durch eine Kopie des Malers Johann Rudifera ersetzt. Der Altar stammt von Alois Bacher aus Gais. So wurde das Mareilstöckl als Ort der Stille und der Andacht seit jeher gerne aufgesucht.“
Schön gelegen
Der sonnige Standort der Kapelle am Osthang über dem Dorf ist gut gewählt. Er bietet einen weiten Ausblick über Wiesen und Felder von Uttenheim bis nach Gais, auf den Kronplatz und den Peitler Kofel im Süden und zum Großen Löffler im Norden in den Zillertaler Bergen. Gleich drei Ritterburgen sind auszumachen: das Uttenheimer Schlössl sowie Schloss Neuhaus und die Kehlburg oberhalb Gais. Zum Stöckl führt ein angenehmer Spaziergang, der ganzjährig begehbar ist.
Der Weg zur Kapelle
Der Ausgangspunkt ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar: Von der Haltestelle im Dorfzentrum von Uttenheim überqueren wir die Brücke über die Ahr und verfolgen die Straße, die geradeaus Richtung Mühlbach/Tesselberg führt. Schmucke Häuser und Höfe säumen die ansteigende Straße. Wir kommen vorbei beim Maurerbaur (linker Hand) und treffen bald darauf auf ein Hinweisschild, das unseren Weg rechts ab in den Athalweg führt bzw. auf den Wanderweg Nr. 1. Bald darauf können wir entlang der Straße die Stationen eines Kreuzweges bewundern. Nach der vierten Station des Kreuzweges zweigt ein Feldweg rechts ab, der uns bald darauf zum Mareilstöckl führt. Wir folgen dem Feldweg weiter in östliche Richtung, dieser biegt dann in einer Rechtskurve absteigend in südliche Richtung talauswärts. Der Feldweg leitet uns bis zu einem Schuppen, wo wir dann auf den asphaltierten Radweg stoßen, der von Bruneck ins Tauferer Tal führt. Nun biegen wir rechts ab und gelangen am Radweg und bald darauf am Bachufer der Ahr entlang wieder zurück zum Ausgangspunkt. Gesamtgehzeit: eine gute Stunde | Höhenunterschied ca. 100 m | Schwierigkeit: Bei eisfreien Bedingungen problemlos und auch von Kindern und Senioren leicht machbar; im Winter meist Trittspuren vorhanden. (IB)
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