Neue Distanz und zwei Olympiasieger beim Dolomiti Superbike 2022

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Neue Distanz und zwei Olympiasieger beim Dolomiti Superbike 2022

Niederdorf – Zwei ehemalige Olympia-Goldmedaillengewinner wollen es beim Dolomiti Superbike 2022 wissen. Neben der traditionellen kurzen und langen Strecke, debütiert bei der diesjährigen Austragung erstmals eine 85 Kilometer lange mittlere Strecke.

Der Dolomiti Superbike gehört längst zu den renommiertesten Mountainbike-Marathons der Welt und zieht im Juli alle Blicke im Pustertal auf sich. Mit seinem Slogan „Explore the legend/Entdecke die Legende“ lockt einer der härtesten MTB-Marathons jährlich mehrere Tausend Hobby-Radsportlerinnen und Radsportler, sowie auch einige MTB-Hochkaräter an. Zwei davon stechen heuer ganz besonders hervor: Der Tscheche Jaroslav Kulhavy und der Franzose Miguel Martinez, beide sind ehemalige Olympiasieger im Mountainbike. Der 37-jährige Tscheche kürte sich 2012 bei den Olympischen Spielen in London zum Olympiasieger im Cross Country, vier Jahre später nahm er aus Rio de Janeiro zudem die Silbermedaille mit nach Hause. Zudem fuhr er im Jahr 2014 auch noch den Marathonweltmeister-Titel ein. Der 46-jährige Martinez trug bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney Gold davon, um die Jahrtausendwende dominerte der Franzose die Sportart und war unter anderem Weltmeistertitel und Gesamtweltcupsieger. „Mit Jaroslav Kulhavy und Miguel Martinez haben wir zwei echte Kracher am Start. Es freut und ehrt uns ungemein, dass diese beiden hochdekorierten Biker, die beide schon einmal Olympiasieger waren, zu uns in die Region 3 Zinnen Dolomiten kommen. Wir sind schon gespannt, wie sie sich bei unserem Klassiker schlagen werden“, verspricht OK-Chef Kurt Ploner. Bis jetzt haben sich 2.200 Mountainbikerinnen und Mountainbiker aus allen Ecken der Welt für den diesjährigen Dolomiti Superbike angemeldet. Unter ihnen ist auch der neugekrönte MTB-Marathon-Europameister Fabian Rabensteiner aus Villanders, der sein Italienmeister-Trikot gegen jenes des Europameisters tauschen wird. Als Sieger der Edition 2021 gingen Leonardo Paez aus Kolumbien (123 Kilometer) und der Italiener Nicola Taffarel (60 Kilometer), sowie die Schweizerin Ariane Lüthi (123 Kilometer) und Lokalmatadorin Anna Oberparleiter aus Olang (60 Kilometer) hervor.

Neue Strecke
Ein besonderes Augenmerk gilt heuer der neuen Strecke. Neben der Königsdistanz von 121 Kilometern mit 3.400 Höhenmetern und der klassischen kurzen Strecke (60 Kilometer/1.570 Höhenmeter), hat sich das OK-Team entschieden, für die 27. Ausgabe des Dolomiti Superbike auch eine mittlere Strecke hinzuzufügen. Auf 85 Kilometer nehmen die Teilnehmer dieser Distanz knapp 2.400 Höhenmeter in Angriff. „Die dritte Trasse ist für all jene Bikerinnen und Biker gedacht, denen die 60 Kilometer mittlerweile zu „wenig“ sind, die sich jedoch (noch) nicht an die lange Distanz herantrauen“, erklärt Ploner. Für die Teilnehmer geht es nach dem Start im Herzen von Niederdorf hinauf zum Eggerberg, in Folge den Toblacher Höhenweg entlang bis zum Silvesteralmmoos, dann den Walderweg und die Jaufenstraße hinab nach Vierschach und die Drau entlang bis nach Innichen. Von hier schlängelt sich die Streckenführung den Sextner Bach entlang in Richtung Bergsteigerdorf, bevor auf die Biker der Aufstieg zum Haunold und die anschließend rasante Abfahrt zurück nach Innichen wartet. Sobald die Radsportler Toblach hinter sich gelassen haben, geht es für sie auf der alten Bahntrasse in Richtung Cortina bis nach Schluderbach, schließlich im Zickzack-Kurs hinauf zur Dürrensteinhütte – gleichzeitig der höchste gelegene Punkt dieser Strecke und über die malerische Plätzwiese hinab nach Schmieden und von dort zum Ziel nach Niederdorf. Technische Raffinesse auf dem Bike ist gefragt: „Eine der Besonderheiten dieser mittleren Distanz ist die Tatsache, dass die Biker viel auf losem Untergrund und Kies unterwegs sind und es wenig Asphaltabschnitte gibt. Das macht die ganze Angelegenheit technisch ein Stück weit anspruchsvoller. Ein weiterer Vorteil der zusätzlichen Streckenoption ist, dass jene Teilnehmer, die beim 121 Kilometer langen Marathon eingeschrieben sind, es aber nicht rechtzeitig zum Zeitfenster in Schluderbach schaffen, können auf die mittlere Distanz ausweichen und fallen somit nicht aus der Wertung.

Niederdorf im Zentrum der Aufmerksamkeit
Seit seiner Premieren-Austragung im Jahre 1995 folgen den Ruf des Dolomiti Superbike Jahr für Jahr Tausende begeisterte Bikerinnen und Biker. Start- und Zielpunkt befindet sich seit eh und je auf dem Dorfplatz von Niederdorf. In den Jahren 2006 und 2007 zählte der Mountainbike-Marathon als Weltcup-Etappe, 2008 wurden im Pustertal sogar die Weltmeister gekürt. Bis auf die Covid-bedingte Absage im Jahr 2020 konnte das Mountainbike-Rennen im Herzen des UNESCO Welterbes Dolomiten stets durchgeführt werden, zu verdanken ist dies einer ausgezeichneten Organisation mit rund 1.000 freiwilligen Helferinnen und Helfer, sowie einem atemberaubenden Berg-Panorama rund um die Strecken. Zum Schutz dieser der Natura wird das Thema

Nachhaltigkeit besonders großgeschrieben.
Deshalb gibt es nur an den im Streckenplan des Rennens gekennzeichneten Labestationen Verpflegung und Getränke. Das Wegwerfen von jeglichem Unrat außerhalb der markierten „Green-Zones“ führt sofort zur Disqualifikation. Ebenso ist das Verlassen der Rennstrecke aus Naturschutzgründen nicht erlaubt. Neben dem Rennen am Samstag umfasst das Rahmenprogramm im Dorfkern die Expo, feierliche Siegerehrungen und Feststimmung mit Live-Musik. Das Kinderrennen „Junior Trophy“ findet am Sonntag um 10 Uhr statt. (MT)