Rund 30 Vertreterinnen und Vertreter haben sich online über Klarstellungen zum Kodex des Dritten Sektors informiert. Ziel sei es Klarheit und Rechtssicherheit zu schaffen, sagt LH Kompatscher.
Bei einem Onlinetreffen am heutigen Donnerstagnachmittag (7. Juli) hat Landeshauptmann Arno Kompatscher mit Vertreterinnen und Vertretern zahlreicher Dachverbände des Südtiroler Ehrenamtes über aktuelle Herausforderungen im Zusammenhang mit der gesamtstaatlichen Reform des Dritten Sektors diskutiert. Ende Mai hatten Vertreterinnen und Vertreter von 15 Südtiroler Verbänden dem Landeshauptmann das Positionspapier „Ehrenamt in Not“ überreicht. Man nehme die darin geäußerten Vorschläge und Forderungen ernst, betonte der Landeshauptmann und sei darum bemüht, Klarheit und Rechtssicherheit zu schaffen. „Vieles ist und bleibt Verhandlungsgegenstand mit Rom“, stellte Landeshauptmann Kompatscher klar und verwies auf mehrere Treffen, bei denen die Anliegen des Südtiroler Vereinswesens vorgebracht wurden. Man nehme zudem aus dem direkten Austausch weitere Punkte mit, welche man mit Nachdruck in Rom vorbringen werde.
Lokale Ansprechpartner für das Südtiroler Vereinswesen
Der Landeshauptmann stellte eingangs klar, dass das Landesamt für Außenbeziehungen und Ehrenamt der zentrale Ansprechpartner für das Südtiroler Vereinswesen bleibt: „Auch die digitale Kommunikation über die neue staatliche Plattform erfolgt für die Südtiroler Vereine und Verbände auch weiterhin in deutscher und italienischer Sprache. Sie wird direkt vom Landesamt betreut und verwaltet.“
Im Rahmen des Onlinetreffens wurden Themen besprochen, welche die Vereine vor neue Herausforderungen stellen. Für einige Fragen konnten dabei bereits im Zuge des Gesprächs Lösungsvorschläge erörtert werden: So ist der Beibehalt der Rechtspersönlichkeit nach dem Dekret des Präsidenten der Republik Nr. 361/2000 auch für jene Organisationen gesichert, die in den Dritten Sektor eintreten möchten. Geklärt werden konnten auch weitere Themen, wie etwa das Verhältnis zwischen freiwilligen und hauptamtlichen Mitarbeitenden, die Übertragung des Vermögens im Falle einer Vereinsauflösung und die Führung der Vereinsbücher. Für die Vidimierung der Freiwilligenregister, die für die Vereine einen bürokratischen Mehraufwand darstellt, konnte eine einfache, digitale Lösung gefunden werden.
Landeshauptmann Kompatscher ging zudem auf weitere Herausforderungen ein, für die derzeit – auch im Austausch mit den zuständigen Stellen auf staatlicher Ebene – Lösungen diskutiert werden. Darunter fällt zum Beispiel die Forderung nach einer Anhebung der Schwellenwerte für die Jahresabschlussrechnung nach dem Kassaprinzip und für die Ernennung eines Kontrollorgans sowie die Ausdehnung der steuerfreien Tätigkeiten für ehrenamtliche Organisationen. „Das Ehrenamt ist eine tragende Säule unserer Gesellschaft: jede dritte Bürgerin, jeder dritte Bürger ist in einem Verein aktiv. Die Unterstützung des Vereinswesens ist demnach ein prioritäres Anliegen der Südtiroler Landesregierung“, hielt der Landeshauptmann nach dem Treffen fest. (ck)
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