Am 25. Mai konnte die bäuerliche Seniorenvereinigung der Marktgemeinde Innichen-Vierschach-Winnebach nach zweijähriger pandemiebedingter Pause wieder den alljährlichen Halbtagesausflug durchführen. Dieses Mal unternahmen wir eine Wallfahrt zum heiligen Josef Freinademetz nach Oies in Abtei und zum Grab von Pfarrer Heinrich Videsott in Wengen.Wenn auch das Wetter etwas trüb war, so konnte unsere Präsidentin Dora Jud eine so große Teilnehmerzahl begrüßen, dass leider nicht einmal alle Interessenten mitfahren konnten. Sofort zeigte sich eine angenehme Atmosphäre unter den Anwesenden. In der Freinademetz-Kirche von Oies erwartete uns Bruder Michael Ertl, der Präses Pater Franz Senfter vertrat, der wegen unerwarteter Verpflichtungen, nicht anwesend sein konnte. Mit der Marienlitanei, Liedern und besinnlichen Worten von Bruder Michael hielten wir eine Andacht in der Kirche, die dem heiligen China-Missionar aus dem Gadertal geweiht ist. Während der Andacht führte uns Bruder Michael kurz, spannend und ergreifend in das Leben und Wirken des Heiligen Pater Freinademetz ein, von seiner Jugend bis zum Tod. Freinademetz wurde 1852 in dem kleinen Weiler Oies zu Füßen des Heiligkreuzkofels geboren und wuchs in sehr armen Verhältnissen auf. Zum Studium kam er zunächst nach Brixen, wo in ihm die Berufung zum Priester reifte. Sein Glaubenseifer war so lebendig und stark, dass er unter schwierigsten Umständen diesen Glauben an Jesus Christus im fernen China verkündigen konnte. Der heilige Pater Freinademetz ist nicht nur den chinesischen Katholiken ein Helfer und Tröster in der Not geworden, sondern auch im Südtiroler Volk stark verankert, wie der zunehmende Pilgerstrom nach Oies beweist, wo wir auch das Geburtshaus des Heiligen besuchten. Dann fuhren wir nach Pederoa zum Wirtshaus Post, wo wir bei einer außergewöhnlichen heiteren Stimmung eine kräftige Marende zu uns nahmen. Von Pederoa fuhren wir weiter nach Wengen zum Grabe und Pfarrhaus des im Ruf der Heiligkeit verstorbenen (1912–1999) Dieners Gottes Heinrich Videsott, der bis 1987 dort Pfarrer war. Bei der Ankunft in Wengen wurden wir von der Vorsitzenden des Seligsprechungskomitees Frau Michela Comploi empfangen und zum Grabe und in das Museum im Pfarrhaus begleitet. Leider war nur mehr wenig Zeit, um uns über das Leben dieses heiligmäßigen Priesters zu berichten. Der Seligsprechungsprozess könnte schon bald abgeschlossen sein. Groß ist die Zahl der Menschen, die dem Komitee Gebetserhörungen melden. Auch wir konnten von diesen mystischen Pilgerorten des Gadertals einen tiefen Eindruck mitnehmen, denn es kam für uns schon wieder die Zeit, die Heimreise anzutreten. Bei der Verabschiedung brachte es unsere Präsidentin auf den Punkt, indem sie im Namen aller Teilnehmer sich wünschte, dass wir im nächsten Jahr, im Mai 2023, wieder einen so heilsamen Nachmittag erleben können. (PRM)
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