St. Georgen – Der „Puschtra“ Oberliga-Vertreter St. Georgen schaut im Stadionsplitter auf eine Hinrunde mit Höhen und Tiefen zurück. Nachdem die Jergina nach einer guten Phase samt Siegen in den Spitzenspielen die Tabellenführung erobern konnten, beendeten sie die Hinrunde auf den zweiten Tabellenrang.
Anfang Oktober kam es zum elektrisierenden Derby der einzigen beiden Oberliga-Mannschaften im Pustertal – St. Georgen gegen Stegen. Vor allem die Ausgangslage sorgt für viel Brisanz. Die Jergina mussten gewinnen, um den Anschluss an der Tabellenspitze nicht zu verpassen und Stegen konnte mit einem Sieg zu uns aufschließen. Mit dem 5. Sieg in acht Spielen behielten die „Jergina“ die Oberhand und konnten durch die wichtigen drei Punkte am Tabellenführer der Oberliga Mori dranbleiben. Mit zwei frühen Toren in der ersten Hälfte durch Kapitän Lukas Aichner und dem in Hochform aufspielenden Philipp Schwingshackl schien die Sache gegessen zu sein. Trotzdem wurde es noch einmal spannend, als Patrick Bacher in der 67. einen Elfmeter zum 2:1 verwandelte. Doch die Abwehr von St. Georgen hielt den Angriffen von Stegen in Folge stand.
Die hitzige Schlussphase gipfelte in einer Rudelbildung, am „Jergina“ Sieg war jedoch nicht mehr zu rütteln. Positive Randnotiz: In diesem Derby standen nicht weniger als 25 Spieler in den Kadern der beiden Mannschaften, die im Fußballzentrum der Zusammenarbeit zwischen St. Georgen, Stegen, Dietenheim/Aufhofen und Bruneck ausgebildet wurden. Im Spitzenspiel des 9. Spieltages musste der ASC St. Georgen auswärts gegen den Tabellenvierten Tramin ran. Nachdem Tramin zuletzt zweimal sieglos geblieben war, gingen die Jergina als leichter Favorit in die Begegnung. Aufsässig und mit viel Selbstvertrauen agierte St. Georgen von Beginn weg und legte schon früh in der Partie die Weichen für den Sieg. In der 14. Minute stand Felix Happacher goldrichtig und staubte zur Führung ab. Tramin war bestrebt im eigenen Stadion dagegenzuhalten, aber noch vor der Pause erhöhte Kapitän Lukas Aichner, mit einem herrlichen Weitschuss zum vorentscheidenden 2:0. Tramin wechselte in der Halbzeit viel, um im Sturmzentrum für frischen Wind zu sorgen – vergebens. St. Georgen verwaltete den Vorsprung in der zweiten Halbzeit gekonnt und kehrte mit drei Punkten Heim.
Der 10. Spieltag der Oberliga versprach Spannung pur. Im Spitzenspiel empfing der ASC St. Georgen zu Hause den FC Obermais: Erster gegen Zweiten. Das Spiel um die Tabellenführung begann abwartend, beide Mannschaften wussten um die Wichtigkeit der Partie und tasteten sich zunächst ab. Mit zunehmender Spieldauer nahm die Intensität zu, viele hart geführte Zweikämpfe prägten die intensive Begegnung. Echte Torchancen waren über die gesamte Spieldauer hinweg Mangelware, das Spiel auf Augenhöhe. Nach 90 Minuten endete die Partie mit einem 0:0 Unentschieden.
Gleich darauf kam es zu einem weiteren Spitzenspiel gegen den Tabellenführer aus Mori St. Stefano. Gegen den bisherigen Ligaprimus konnten sich die Jergina mit 4:0 durchsetzen. Gabriel Brugger brachte die St. Georgen in der 53. Minute auf die Siegerstraße, zehn Minuten später machte Philipp Bachlechner das 2:0, ehe Lukas Aichner und Leo Brugger im Finish alles klarmachten. Bemerkenswert: St. Georgen hatte nach elf Spielen nur fünf Gegentore kassiert – Liga-Bestwert. Gegen den Bozner FC ging man als Tabellenführer ins Spiel, konnte diesen Platz jedoch nicht verteidigen.
Nach einer schwachen ersten Hälfte gingen die Talferstädter gleich nach Wiederanpfiff in Führung. Trotz mehrerer Großchancen scheiterten die Jergina immer wieder am Schlussmann des Bozner FC und mussten so die zweite Saison-Niederlage hinnehmen. In Comano wurde der St. Georgen wieder auf den Boden der Tatsachen gebracht. Nach einem glatten 4-0 gegen den Abstiegskandidaten kehrte die Mannschaft mit 0 Punkten zurück und beendete die Hinrunde auf Rang vier.
Neuigkeiten gibt es in Hinblick auf den Kader: Ciro lattarelli wird in der Winterpause zu den Jergina zurückkehren. Mit Iattarelli, der in seiner Jugend bei Serie-A-Verein Napoli gespielt hat, komplettiert St. Georgen seinen Sturm, der bisher tadellos funktionierte.
19 Treffer sind der zweitbeste Wert der Liga. Trainer Berndt Mair schätzte den bisherigen Verlauf der Saison wie folgt ein: „Ja, es lief wirklich gut bis jetzt, aber wir müssen mit den Füßen auf dem Boden bleiben. Wir trainieren gut, auch die jungen Spieler sind sehr gut drauf und wir haben ein gutes Selbstvertrauen. Gerade die vielen Jungen wollen wir weiterbringen. Wir sind in den letzten Wochen eng zusammengewachsen.
Beispiel Tore: Die schießt nicht mehr nur einer, sondern das wird auf verschiedene Schultern verteilt. Ich habe das Glück einen sehr kompetenten Trainerstab zu haben, der mich super aufgenommen hat. Wir reden viel miteinander, jeder kann seine Meinung einbringen. Ich habe mich gut zurechtgefunden, auch weil ich das Ambiente schon kannte. Wir haben am Anfang der Saison uns ein Ziel gesetzt und das wollen wir erreichen.
Auf keinen Fall wollen wir ’nur‘ eine Nebenrolle spielen.“ Mit einem 3:2 Erfolg über Lana am vorletzten Spieltag stieß St. Georgen vom vierten auf den zweiten Platz vor. Einen Dämpfer kassierten die Jergina im letzten Spiel vor der Winterpause. Gegen Anaune kassierte St. Georgen eine 1:2 Niederlage, die den Abstand zu Spitzenreiter Mori auf sechs Punkten anwachsen ließ. Als Tabellendritter der Hinrunde hat das Team die Meisterschaft noch nicht abgeschrieben, wenn es St. Georgen gelingt die Stabilität zu finden, werden sie in der Rückrunde ein Wörtchen um den Titel mitreden können. (pm/MT)
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