So viel mehr als Eislaufen!
14. Dezember 2022
Auf, in die 5. Saison!
14. Dezember 2022
Alle anzeigen

Gemüseköpfe mit Schönheitsmakel

Obervintl – Die Organisation für Eine solidarische Welt (OEW) lud gemeinsam mit dem feld-Verein aus Innsbruck und einer Gruppe Freiwilliger am 19. November im Ansitz Töpsl zu einem Benefiz-Herbstdinner, bei dem überschüssige Lebensmittel lokaler Südtiroler Betriebe zu einem herrlichen 5-Gänge-Menü verkocht wurden.

„Die Verschwendung von Lebensmitteln hat weitreichende Auswirkungen und belastet die Umwelt enorm. Für die Lebensmittelproduktion werden große Mengen an Emissionen freigesetzt und begrenzte Ressourcen wie Wasser und fruchtbarer Boden genutzt, die angesichts des Klimawandels immer kostbarer werden. Die Folgen dessen sind derzeit schon sehr stark im Globalen Süden spürbar. Dass unser täglicher Konsum zu dieser globalen Ungerechtigkeit beiträgt, zeigen die Zahlen: Laut UNEP, dem Umweltprogramm der Vereinigten Nationen, gingen 61 Prozent der globalen Lebensmittelverschwendung 2019 auf das Konto der privaten Haushalte. Das sind ungefähr 568 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle“, erklärte Monika Thaler, Koordinatorin des Events und Mitarbeiterin der OEW. Das hatte auch Claudia Sacher vor Augen, die beim Benefizdinner in Obervintl die Regie in der Küche führte. Als eine der Gründerinnen des feld-Vereins in Innsbruck hat sie sich gemeinsam mit einer Gruppe Gleichgesinnter der „Nutzung von Ungenutztem“ verschrieben. „Wir möchten die Menschen mit unserer Arbeit motivieren, Lebensmittel wieder mehr wertzuschätzen und kreativ zu verwenden“, erklärte sie. Elegant und kreativ präsentierte man Krautkopf, Apfel, Kürbis und Co. Unterstützt wurde die Initiative von mehreren lokalen AkteurInnen, darunter Biokistl-Betreiber Alexander Mairhofer, der einige überreife Köstlichkeiten sponserte.

Spendenprojekt
Damit sich auch der globale Kreis schließt, hatte die OEW gemeinsam mit den engagierten Freiwilligen das Partnerprojekt „Vida y esperanza“ als Spendenempfänger des Abends gewählt. Seit 15 Jahren pflegt die OEW eine nachhaltige Kooperation mit Projektleiterin Mirtha Rosario Oviedo in Bolivien. Sie betreut im Projektzentrum der Stadt Cochabamba zirka 100 Kinder und Jugendliche aus benachteiligten Familien. Diese erhalten dort Schulmaterial, Hausaufgabenhilfe, psychologische Betreuung, gesunde Mahlzeiten usw. und auch ihre Familien werden in Notsituationen finanziell unterstützt und von SozialarbeiterInnen betreut. Im Gegenzug konnte die OEW 23 jungen SüdtirolerInnen ein Praktikum im Sozialprojekt vermitteln. „Mit dem Benefizdinner und der Projektunterstützung versuchen wir einen Beitrag im Kampf für mehr globale Gerechtigkeit zu leisten. Denn Ernährung hat in der Tat einen erheblichen Einfluss auf unseren ökologischen Fußabdruck und dem Klimawandel, von welchem marginalisierte Personen wiederum besonders betroffen sind. Je mehr Menschen Veränderungen in diesen Bereichen vorantreiben, desto mehr kann sich langfristig für alle positiv verändern“, betonte OEW-Geschäftsführerin Stefanie Unterthiner. (Pm/red)