Ein Großteil der Bevölkerung des Gemeindegebietes von Welsberg-Taisten zeigt sich zufrieden mit der örtlichen Wirtschaft. Schließlich findet man dort einen bunten Branchenmix, der Stärken in gleich mehreren Sparten aufweist. Zudem bietet die aktuelle wirtschaftliche Situation nicht nur zahlrechen Menschen einen festen Arbeitsplatz, sondern auch eine gewisse Krisensicherheit.
„Wir haben im Gemeindegebiet Welsberg-Taisten das große Glück, dass alle wirtschaftlichen Sektoren gut vertreten sind“, berichtet Bürgermeister Dominik Oberstaller, der den bunten und ausgeglichenen Branchenmix als kennzeichnend für seine Gemeinde beschreibt. Landwirtschaft, Tourismus, Handwerk, Handel, Dienstleistungsbetriebe und die Industrie sorgen zusammen dafür, dass die Lebensqualität vor Ort hoch und die Bürgerinnen und Bürger gut versorgt und zufrieden sind. „Die Landwirtschaft ist besonders in Taisten stark, aber auch der Tourismus“, erzählt Oberstaller. Und vor allem die Kombination von beidem sei in Welsberg-Taisten oft zu finden: Insgesamt um die 50 Urlaub-auf-dem-Bauernhof-Betriebe bieten Gästen ein ganz besonderes und naturnahes Urlaubserlebnis. Aber auch sonst findet man hier alle Möglichkeiten. „Die Gastronomie ist sehr diversifiziert, wir haben 3-Sterne-, 4-Sterne und auch 5-Sterne-Betriebe vor Ort, die keine Wünsche offen lassen“, sagt der Bürgermeister. Ausbaufähig sei seiner Meinung allerdings noch die Restauration; hier gäbe es einiges an Luft nach oben, so Oberstaller. In der Nahversorgung besonders gut aufgestellt ist Welsberg. Hier reihen sich Handelsbetriebe an Handwerksunternehmen neben verschiedenen Dienstleistern. Viele Traditionsbetriebe, die seit Jahrzehnten in Welsberg angesiedelt sind, konnten in den letzten Jahren sogar deutlich expandieren. Jene Betriebe, die am Ball bleiben, innovativ sind und sich der Nachfrage anpassen, scheinen gut ausgelastet zu sein bzw. viele Aufträge zu erhalten. So kommt es auch, dass die Arbeitslosenquote in der Gemeinde Welsberg-Taistens auffallend niedrig ist. Zahlreiche Arbeitsplätze befinden sich direkt im Ort, besonders viele davon in den insgesamt vier Gewerbezonen. In den vergangenen Jahren wurden zwei dieser sogenannten Handwerkszonen erweitert, was wiederum vom Wachstum der Betriebe zeugt. „Und es besteht auch weiterhin Nachfrage“, sagt Dominik Oberstaller, „es gibt einige junge Unternehmer, die mit ihren Betrieben gerne im Gemeindegebiet von Welsberg-Taisten ansässig werden würden. Die Gemeinde sieht sich bereits nach neuen Gewerbeflächen um und wird alles daran setzen, den Unternehmern die nötigen Rahmenbedingungen in den Gewerbezonen zu schaffen.
Positiver Blick in die Zukunft
Die örtliche Wirtschaft steht gut da; mit vielen Aufträgen sowohl im Handwerk und Industrie, mit einem regen Handelsbetrieb in den vielen verschiedenen Geschäften, mit einem großen Angebot an kulturellen und touristischen Veranstaltungen im lebhaften Hauptort mit ganz besonderem Flair. Laut Bürgermeister Dominik Oberstaller ist vor allem in den letzten Jahren viel erreicht worden, wie beispielsweise die Schaffung eines Alternativradweges durchs Dorf, was den Radtourismus merklich angekurbelt und einigen Wirtschaftssparten gut getan hat. Ebenso hat der Ausbau des Nahverkehrs mit Citybus und Busverbindungen im Halbstundentakt wesentlich zur Verbesserung der Lebensqualität beigetragen. Diese könnte laut Bürgermeister aber vor allem noch im Hauptort gesteigert werden, nämlich dann, wenn man es schaffen würde, den tagsüber doch immer noch relativ regen Verkehr durch das Dorf noch besser auf die Umfahrungsstraße umzuleiten und auch die sehr stark befahrene Bahnhofstraße durch alternative Maßnahmen zu entlasten. Aus genau diesem Grund wird derzeit ein Mobilitätskonzept erarbeitet, in das der Bürgermeister große Hoffnung setzt. Ein weiteres Thema, in das er in nächster Zeit viel seiner Energie investieren wird, ist die Raumordnung. „In Welsberg-Taisten steht zu wenig Wohnraum zur Verfügung. Deshalb versuchen wir derzeit verstärkt, mehr Wohnungen auf den Markt zu bekommen“, sagt Dominik Oberstaller, der es als ausnehmend wichtig erachtet, dass Wohnen gerade für junge Familien leistbar und damit wieder ermöglicht wird. Insgesamt blickt der Bürgermeister sehr zuversichtlich in die wirtschaftliche Zukunft seiner Gemeinde: „Alles in allem stehen wir gut da, die Betriebe haben gut gefüllte Auftragsbücher, die Unternehmer sind engagiert und innovativ und auch die Wirtschaftsverbände sind professionell organisiert und tragen durch ihre Arbeit dazu bei, dass es sich bei uns gut arbeiten lässt.“
Aufwertung des Ortsbildes
Der Hauptort Welsberg, der durch die umliegende gepflegte Landschaft und die vielen traditionellen, einladenden Betriebe besticht, ist der Geburtsort des berühmten Künstlers Paul Troger, einer der Großen der alpenländischen Barockmalerei. Im Dorf erinnert eine Büste an diesen bedeutenden Künstler, der unter anderem auch die Pfarrkirche seines Heimatortes mit prachtvollen Altarbildern ausgestattet hat. Und auch sonst ist Welsberg reich an Kultur. Bereits Michael Pacher hat hier seine Spuren hinterlassen: Ein kostbarer Bildstock am Margarethenplatz mit Bildmotiven aus seiner Hand gehört ebenfalls zu den Kunstschätzen dieses Dorfes. Genauso wie das nahegelegene Schloss Welsperg, das heute vom gleichnamigen Kuratorium betreut wird. Bereits in der Romanik des 12. Jahrhunderts entstand die Hauptburg von Schloss Welsperg, in der auslaufenden Gotik und beginnenden Renaissance des 16. Jahrhunderts wurden Erweiterungen angefügt. Ein Schlosslehrpfad, der von alten Zäunen und kunstvoll gestalteten Elementen gesäumt wird, führt die Wanderer hinauf zu diesem altehrwürdigen Gemäuer, in dem Kunstausstellungen, Konzerte und weitere interessante Events veranstaltet werden. „Um das Ortsbild in Zukunft aufzuwerten, wird ein Ideenwettbewerb ausgeschrieben“, sagt Bürgermeister Dominik Oberstaller. Man darf sich also auf viele künstlerische und kreative Ideen, die aus Welsberg einen noch schöneren Ort machen könnten, freuen.
Tourismus mit Geschichte
Schon früh haben die schöne Landschaft, die gute Luft und die diversen Sehenswürdigkeiten Menschen aus nah und fern nach Welsberg gelockt. So geht die touristische Entwicklung von Welsberg zurück auf die Zeit um 1871, in der die Pustertalbahn fertiggestellt wurde und auf die berühmte Wirtin und Pionierin der Tiroler Gastronomie Emma Hellenstainer, die in Niederdorf die Grundsteine für den Pustertaler Tourismus gelegt hat. Ein Hauch des Flairs dieser vergangenen Zeiten ist in Welsberg heute noch zu spüren. Der Tourismus in Welsberg-Taisten spielt seit langem schon eine wichtige Rolle: Er geht bis auf die Jahrhundertwende um 1900 zurück und war beim europäischen Adel und bei Dichtern wie Hugo von Hofmannsthal bekannt, die sich entweder in einem der bekanntesten Pustertaler Heilbäder oder in einem der anderen Traditionsbetriebe im Dorfzentrum erholten. Auch der Kaiserbesuch am 18. September 1886 trug zum Bekanntheitsgrad Welsbergs bereits zur damaligen Zeit wesentlich bei. Nach wie vor ist der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftszweig im Gemeindegebiet geblieben, Traditionsbetriebe stehen neben jungen und modernen Unternehmen; der Gast, der nach Welsberg und Taisten kommt, sucht und schätzt beides. Im Gemeindegebiet finden sich gut ausgestattete touristische Betriebe, die es den Gästen an nichts fehlen lassen. Intensive Marketingmaßnahmen des gemeinsamen Tourismusvereins in allen Saisonzeiten haben bemerkenswerte Steigerungen der Nächtigungszahlen bewirkt. Der Zusammenschluss der drei Tourismusvereine Welsberg, Gsieser-Tal und Taisten war somit ein Meilenstein in der Entwicklung des örtlichen Tourismus. Dieses Zusammenwachsen machte die drei vorher bestehenden „Verschönerungsvereine“ zu einem der größeren und wichtigen Vereine im oberen Pustertal, der sich nun gemeinsam mit neuer Stärke positionieren konnte. Schließlich hat jeder dieser drei Orte seine ganz besonderen Stärken und gerade diese ergänzen sich in der Vermarktung nun sehr gut. Während das Gsieser-Tal als ideales Rückzugstal mit seinen vielen ursprünglichen, bewirtschafteten Almen und im Winter als das Langlaufeldorado schlechthin gilt und Taisten mit seiner wunderschönen Natur auf der Sonnenseite des Pustertales besticht, ist für den Hauptort Welsberg vor allem sein strategisch günstiger Ausgangspunkt für Wanderungen sowohl in die genannten nahen Almgebiete in nördlicher Seite als auch für Ausflüge in das UNESCO-Weltnaturerbe Dolomiten vor der Haustür in östlicher und südlicher Seite wichtig. Vor allem im Winter ist durch die direkte Pistenanbindung durch den Ski-Pustertal-Express ein großer Vorteil für passionierte Skifahrer entstanden, die in wenigen Minuten sowohl Südtirols größten Skiberg, den „Kronplatz“, erreichen als auch in kürzester Fahrtzeit im Skigebiet „Drei Zinnen Dolomites“ auf ihre Kosten kommen. Der Skigast, der gerne variiert und die Abwechslung sucht, nimmt in Welsberg in den letzten Jahren eine immer bedeutendere Rolle ein. Dies zeigt auch ein verstärkter Verkauf von Dolomiti-Superskipässen auf, was auf Gäste schließen lässt, die sich nicht mehr nur auf ein einziges Skigebiet festlegen wollen. Erfreulich und innovativ zugleich: Durch die strategisch günstige Lage von Welsberg wurde auch das Thema „Skigenuss mitten in den Dolomiten ohne eigenes Auto“ zu einem gefragten Buchungsgrund. (SH)