Über das Netzwerk „Kultur.Forscher!“ sollen Schülerinnen und Schüler einen persönlicheren Zugang zu Kunst und Kultur finden. Heute wurde die Initiative inklusive erstem Südtiroler Projekt vorgestellt.
Südtirol ist seit diesem Bildungsjahr aktives Mitglied im Netzwerk „Kultur.Forscher!“ (www.kultur-forscher.de). Dieses Netzwerk möchte bei möglichst vielen Kindern und Jugendlichen die Begeisterung für Kunst und Kultur wecken. Zu diesem Zweck unterstützt es Schulen dabei, mit Kultureinrichtungen eine besondere Zusammenarbeit einzugehen: Schülerinnen und Schüler sollen verstärkt die Möglichkeit bekommen, außerschulische Lernräume aufzusuchen, wo sie einen persönlichen Zugang zur Kunst, zu Kunstschaffenden und Kulturvermittelnden aufbauen und sich mit Fragen, die sie beschäftigen, intensiv auseinandersetzen können. Die Pädagogische Abteilung der Deutschen Bildungsdirektion unterstützt dieses Ziel. Sie möchte Schulen mit dem Netzwerk „Kultur.Forscher!“ in Kontakt bringen und Möglichkeiten der Zusammenarbeit aufzeigen. Dies wurde heute (27. Februar) im Museion in Bozen betont, wo Deborah Werheit von der PWC-Stiftung, Christian Kammler, der Leiter der Arbeitsstelle Kulturelle Bildung an Schulen der Philipps-Universität Marburg, und Marie-Sophie Kammler, Ansprechpartnerin dieser Initiative für Südtirol, das Netzwerk und die Arbeit im Netzwerk präsentierten. Christian Blaas von der Pädagogischen Abteilung der Deutschen Bildungsdirektion führte in die Veranstaltung ein. Bei dieser Gelegenheit wurde auch die erste Initiative vorgestellt, die in Südtirol im Rahmen dieses Netzwerks angestoßen worden ist: die Zusammenarbeit zwischen dem Maria-Hueber-Gymnasium Bozen und dem Museion, die Grundschülerinnen und -schüler aus Zwergschulen einbindet. Mit dabei waren auch Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Bildungseinrichtungen und jener Südtiroler Kultureinrichtungen, die dem Netzwerk angehören, das sind neben dem Maria-Hueber-Gymnasium und dem Museion, Kunst Meran und der Südtiroler Künstlerbund. Die Direktorin der Pädagogischen Abteilung, Gertrud Verdorfer, betonte in diesem Zusammenhang die Wichtigkeit des kulturellen Lernens und der kulturellen Bildung, die eine Grundvoraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe sei. Direktorin Verdorfer verwies dabei auf die große Bedeutung der außerschulischen Lernorte. Genau diese seien es, die ein „forschendes Lernen“ ermöglichten, denn Schülerinnen und Schüler sollten durch das Netzwerk „Kultur.Forscher!“ Kunst und Kultur nicht nur „konsumierend“ erleben. „Junge Menschen sollen fächerübergreifend die Erfahrung machen, selbst tätig zu sein und Antworten auf ihre Fragen finden zu können“, erklärte Verdorfer, die sich bei den Einrichtungen, Museen und Kulturinitiativen bedankte, die bereits Teil des Netzwerks sind, den Bildungseinrichtungen Zutritt und Zusammenarbeit anbieten. Einblick in die erste „Kultur.Forscher!„-Initiative in Südtirol gab die Direktorin des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums „Maria Hueber“, Heidi Hintner. Das Projekt habe ihren Schülerinnen ästhetisches Forschen nahegebracht, und zwar in der echten Begegnung zwischen Generationen, im Museum, durch Bücher, Kunstwerke, Videos, Installationen, Fotografien möglich. Bei diesem speziellen Projekt handle es sich „um eine inspirierende und ertragreiche Zusammenarbeit zwischen drei Schulen – dem Maria-Hueber-Gymnasium, den Grundschulen Innerpflersch und Missian – und dem Museion“. Dabei liege der Fokus auf dem Verfeinern der Emotionen, der Urteilskraft und des Verstandes, sagte Hintner. „Mir geht es um die Erziehung zur Mündigkeit, zur moralischen und ästhetischen Sensibilisierung und um die Schärfung des Blicks für die Gesellschaft, in der wir leben. Dazu brauchen wir viel Kraft, Fantasie und Ideenreichtum“, betonte die Direktorin. (red/jw)
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