Die Wirtschaft in Enneberg

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Die Wirtschaft in Enneberg

Stark touristisch und landwirtschaftlich geprägt präsentiert sich das nördlichste Gemeindegebiet des Gadertals, Enneberg. Hier treffen Moderne auf Tradition, Innovation auf Altbewährtes – und hier werden nicht nur Sprache und Kultur, sondern auch die verschiedenen Wirtschaftszweige gekonnt gepflegt.

Sie ist die nördlichste Gemeinde des Gadertals, die Gemeinde Enneberg mit ihren Fraktionen Hof, Montal, Pfarre, Plaiken, St. Vigil, Welschellen und Zwischenwasser. Die bedeutendsten Siedlungsflächen befinden sich im Enneberger Tal, in dem sich auf 1130 – 1250 Metern Meereshöhe das Zentrum der Gemeinde, nämlich der viel besuchte Hauptort St. Vigil, befindet. Malerisch eingebettet in eine Mulde des landschaftlich reizvollen Seitentales liegt dieses modern ausgestattete Dorf, das sich in den vergangenen Jahrzehnten zu einem wahren Anziehungspunkt für Naturfreunde und Sportbegeisterte entwickelt hat. Das gesamte Gemeindegebiet zählt ungefähr 3.120 Einwohner, von denen etwa 95 Prozent ladinischer Muttersprache sind.

Wichtiger Wirtschaftsmotor Kronplatz
Was macht das Gemeindegebiet von Enneberg so interessant? Ist es die traumhafte Landschaft, die gute Küche oder die gelebte Tradition? Nur wenige Reiseziele können so viele Urlaubswünsche auf einmal erfüllen – kein Wunder, dass der Tourismus hier zum stärksten Wirtschafszweig gewachsen ist. Schließleich bietet hier der Naturpark Fanes-Sennes-Prags mit seinen berühmten Wanderzielen wie beispielsweise die Fanes Alm und die Sennes Alm Freiheit und Raum für Bewegung zur Genüge. Die Natur, die vielen Freizeitmöglichkeiten und die lokale Kultur machen aus dieser Gegend das ideale Ziel für Erlebnissuchende, sowohl in der Wintersaison als auch in den Sommermonaten. Vor allem im Winter kann die Wirtschaft von St. Vigil auf das starke „Standbein Kronplatz“ zählen. Dieser ist nicht nur Anziehungspunkt für Touristen und damit Wirtschaftsmotor, hier finden auch viele Enneberger Einwohner Arbeit. In der Gemeinde ist man sich bewusst, dass dieser Erfolg vor allem der Investitionsfreudigkeit der Liftgesellschaften in neue Technologien z.B. in topmoderne Beschneiungsanlagen zu verdanken ist. Der Kronplatz ist in der Tat mittlerweile als einer der größten Betriebe im Pustertaler und Gadertaler Raum zu sehen und ist somit ein wichtiger Arbeitsgeber. Der Hauptort der Gemeinde Enneberg, St.Vigil, liegt nicht nur in unmittelbarer Nähe zum UNESCO-Weltnaturerbe Dolomiten, es bietet auch direkten Anschluss an den Kronplatz. Dieser umfasst 119 Kilometer bestens präparierte Pisten, 32 Aufstiegsanlagen und 40 Einkehrmöglichkeiten. Die wunderbaren Abfahrten sind Teil des Skikarussells Dolomiti Superski und mittels Shuttlebus auch mit den Skigebieten der Sella Ronda verbunden. Gerade weil dieses Gebiet so verlockend für Touristen aus aller Welt ist, versuchen die Verantwortlichen in Gemeinde und Tourismus verstärkt, ihren Beitrag zum bestmöglichen Schutz des sensiblen Ökosystems des UNESCO-Weltnaturerbes zu leisten.

Naturnaher Tourismus
So spielt im Gemeindegebiet von Enneberg vor allem die Natur eine wichtige Rolle. Schließlich liegt der Hauptort der Gemeinde Enneberg am drittgrößten Naturpark Südtirols, dem geschützten Gebiet Fanes-Sennes-Prags, und beherbergt auch dessen Besucherzentrum. Insgesamt sind es sagenhafte 25.000 Hektar: Der Naturpark Fanes-Sennes-Prags ist nicht nur der drittgrößte Naturpark Südtirols, er gehört zudem zum Dolomiten UNESCO Naturerbe und ist reich an Orten bizarrer Schönheit, die seit jeher die Phantasie seiner Bewohner und Besucher beflügeln. Kein Wunder, beeindruckt das Schutzgebiet doch mit Landschaften von sagenhafter Schönheit, fast so, als hätte ein Riese Hand angelegt und ringsum Gegenden gefaltet und Felsen aneinander bersten lassen. Doch nein, hier hatte kein Riese seine Hand im Spiel, hier haben andere Kräfte gewirkt. Die enormen Auswirkungen dieser Kräfte sind im Naturpark Fanes-Sennes-Prags allgegenwärtig und werden im Naturparkhaus von St. Vigil in Enneberg ausführlich erklärt. Darüber hinaus kann man sich dort über die besondere Tier- und Pflanzenwelt dieses Schutzgebietes informieren, genauso wie über einen besonderen Fund unterhalb der Conturinesspitze: 1987 wurden dort gut erhaltene Überreste des vor etwa 25.000 Jahren ausgestorbenen Höhlenbären gefunden. Eine Sensation!

Zweigespann Landwirtschaft und Tourismus
Wo Natur und Landschaft eine tragende Rolle spielen, muss auch die Landschaftspflege großgeschrieben werden. Tourismus und die Landwirtschaft gehen hier Hand in Hand und im Grund profitieren alle Wirtschaftszweige mehr oder minder von diesem Miteinander. In Enneberg hat man aus Fehlern der Vergangenheit gelernt und kann nun auf ein gut funktionierendes Zusammenspiel beider Akteure zurückgreifen. Wie im restlichen Gadertal sind auch hier Land- und Forstwirtschaft aufgrund ihrer Funktion als Landschaftspfleger und als Lieferant von typischen regionalen Produkten für Handel, Handwerk, Industrie und Tourismus von großer Bedeutung. Zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe liefern Milch an die Sennereigenossenschaften, einige betreiben Hofkäsereien nach neuestem Standard oder beteiligen sich an der Aufzucht traditioneller Nutztierrassen. Als Boombranche innerhalb der Landwirtschaft hat sich in den letzten Jahren der Urlaub auf dem Bauernhof entwickelt. Immer mehr Gäste genießen den ruhigen Urlaub inmitten der Natur und eines landwirtschaftlichen Betriebes. Dies kann als ein anschauliches Beispiel für einen gelungenen Brückenschlag zwischen den verschiedenen Wirtschaftszweigen gewertet werden. Zudem ist zu beobachten, dass der Feriengast stets umweltbewusster wird, ein Phänomen, das vorwiegend beim Sommergast stark zu spüren ist. Der Trend geht eindeutig in Richtung „Green“, weshalb im Enneberger Gemeindegebiet immer wieder diverse Maßnahmen zur Verkehrsverminderung ergriffen werden. Man engagiert sich bereits seit einiger Zeit für eine umweltfreundliche und effiziente Mobilität, um den Gästen Alternativen zum Gebrauch des Privatautos in Aussicht zu stellen. Als Eingangstor zum Naturpark Fanes-Sennes-Prags will vor allem St. Vigil damit seinen Beitrag leisten, das sensible Ökosystem des UNESCO-Weltnaturerbes zu schützen. Und ganz im Zeichen der „Grünen Mobilität“ gibt es in St. Vigil Elektrotankstellen und Ladestationen für E-Bikes. Und es stehen genügend E-Bikes zum Verleih zur Verfügung.

Reich an Kultur
Aber nicht nur Sportfreunde, auch Kulturinteressierte kommen in St. Vigil voll auf ihre Kosten: Die Gemeinde Enneberg mit ihren drei Pfarr-, zwei Filialkirchen und 15 Kapellen ist reich an religiösen Schätzen und Kunstdenkmälern, Bildstöcken und Wegkreuzen. Bekannte Baumeister sowie auswärtige und einheimische Kirchenmaler wie Michael Pacher, Christian und Josef Renzler, Ujöp Rudiferia, Karl Henrici und viele andere haben am Bau und an der Ausstattung dieser Gotteshäuser mitgewirkt. Weitere schützenswerte Gebäude in St. Vigil sind das „Färberhaus“ (1767), Schloss Rost/Ras (13. Jahrhundert), das Haus „Untertrebo“ aus dem Jahr 1780 sowie das Hotel „Monte Sella“ aus dem Jahr 1903 als gut erhaltenes Beispiel früher touristischer Architektur. Weit stärker als damals ist das Gemeindegebiet von Enneberg heute touristisch geprägt, was nicht nur für die zahlreichen Beherbergungsbetriebe, sondern auch für Wirtschaftstreibende aus Handel und Handwerk vorteilhaft ist. Eine besondere Rolle spielen dabei die vielen Traditionsbetriebe, die dazu beigetragen haben, die wirtschaftliche Entwicklung anzukurbeln. Sie haben im Laufe der Jahre weitere Unternehmer dazu animiert, in Handwerk, Tourismus oder Dienstleistungsunternehmen zu investieren. (SH)