Niederdorf – Bürger und Bürgerinnen der Gemeinde Niederdorf wenden sich mit dem Informationsblatt „GEGEN DAS SCHOTTERWERK „PLATARI 2“ an die Öffentlichkeit. Ihr Problem: Die Umwidmung von Landwirtschaftsgebiet in eine Zone für Schotterverarbeitung.
„Mit dem Informationsblatt sind wir dabei, alle BürgerInnen zu informieren, zu sensibilisieren und um deren Unterschrift gegen die Umwidmung von Landwirtschaftsgebiet in Gewerbezone zu bitten“, heißt es im Schreiben der Initiativgruppe.
Kommt zweites Schotterwerk?
Ursprünglich sollte in der Schottergrube, genannt „Platari 2“, nur Material entnommen werden. Menge und Zeitraum seien genau definiert gewesen. Nun habe der Gemeindeausschuss Prags beschlossen, das Areal (insgesamt 16.500 m²) von „Landwirtschaftsgebiet“ in „Zone für Schotterverarbeitung“ umzuwidmen. Die entsprechenden Unterlagen seien bereits dem zuständigen Amt in Bozen zur Überprüfung und Genehmigung vorgelegt worden. Würde der Beschluss der Gemeinde Prags nun durchgehen, würden sämtlichen Auflagen des bisherigen Vertrages entfallen: die Grube werde nicht mehr Sektor für Sektor aufgefüllt und der ursprüngliche Zustand (Feld) müsse 2030 nicht wieder hergestellt werden. Die Firma Castagna GmbH plane ihre Maschinen vom Schotterwerk „Langweg“ im Höhlensteintal abzuziehen und in der Schottergrube „Platari 2“ anzusiedeln. Somit würde in unmittelbarer Nähe von „Platari 1“ ein zweites Schotterwerk entstehen, befürchten die Mitglieder der Initiativgruppe. Die Materialverarbeitung bedeute eine enorme Lärm- und Staubbelastung, außerdem sei für die Zone, genannt „Obermarbach“, die Errichtung von Garagen, Werkstätte, Lager und Büros zulässig, so heißt es im Schreiben weiter. „Viele von uns bieten Urlaub auf dem Bauernhof an. Wir sind jung, haben in unsere Elternhäuser investiert oder gar uralte Bauernhöfe gekauft und saniert. Die Entstehung eines zweiten Schotterwerkes bedeutet nicht ‘nur‘ eine enorme Lärm- und Staubbelastung für uns persönlich, sie gefährdet auch unsere Existenz! Das Einkommen von den Ferienwohnungen ist ein wichtiges Standbein für uns. Wir leisten einen wichtigen Beitrag zum Erhalt von Kulturland und sensibilisieren unsere Gäste für unsere Heimat und die Natur. Wir haben uns bewusst dazu entschlossen und haben Freude daran. Aber wie sollen wir künftig mit Idylle werben, wenn uns ein Schotterwerk vor die Nase gesetzt wird?“, schließen die Mitglieder der Initiativgruppe. (PM/red)
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