Am 1. Mai ist der Kindheitswunsch von H. Maximilian Maria Stiegler CanReg in Erfüllung gegangen: Er spendete in der Stiftsbasilika Neustift zum ersten Mal den priesterlichen Segen. Der hat beim Neupriester zu seiner Primiz nachgefragt.
Sie wurden erst kürzlich im Kloster Neustift zum Priester geweiht und haben dann Ihre erste Messe gefeiert. Wie fühlen Sie sich?
H. Maximilian Maria Stiegler CanReg: Genau, meine Priesterweihe war am 30. April und meine Primiz, die erste Heilige Messe, die man als Priester feiern darf, fand am 1. Mai statt. Es war das Highlight meines Lebens, für das ich einige Jahre hinstudiert, -gearbeitet und -gefiebert habe. Jetzt bin ich bei meinem Ziel, Priester sein zu dürfen, angekommen! Wobei, jetzt geht es ja erst richtig los. Es war mir wichtig, dass es ein großes Glaubensfest wird und sich viele Menschen darüber freuen können. Deshalb möchte ich mich bei allen, die dieses Fest mitgestaltet haben ganz herzlich bedanken. Vor allem das Mitwirken der drei Pusterer Musikkapellen aus Kiens, Pfalzen und Terenten hat mich sehr gefreut.
Sie haben einen Beruf gelernt, sind aber später Ihrer Berufung gefolgt. Was macht den Unterschied zwischen Beruf und Berufung in Ihrem Fall aus?
Seit meiner Erstkommunion wollte ich Priester werden, da habe ich diese Berufung gespürt, die über die Jahre hinweg gewachsen ist. Da mein Vater ein Autohaus besitzt habe ich dann eine Ausbildung zum Automobilkaufmann gemacht, aber für mich stand schon immer fest, dass ich Priester werden will. Was ist jetzt konkret der Unterschied: eigentlich keiner! Wenn ich irgendwo tätig bin, muss ich für das Produkt brennen, das ich verkaufen möchte. So ähnlich ist es im Glauben: Wenn ich mich von Christus in den Dienst nehmen lasse, dann muss ich von ihm 100-prozentig überzeugt sein und für ihn brennen.
Gab es je Zweifel, diesen Weg einzuschlagen?
Nein, eigentlich nicht! Wobei, kleinere Zweifel waren schon da, aber die großen Zweifel hatte ich nie!
Bis September 2023 unterstützen Sie noch Pfarrer Michael Bachmann in der Seelsorgeeinheit Kiens, wo Sie seit einem Jahr tätig sind. Welche Erfahrungen haben Sie in dieser Zeit im Pustertal gemacht?
Diese Zeit in den fünf Pfarreien des Pustertals war für mich die Prägendste: Grade durch meinen Praktikumspfarrer, den Herrn Michael Bachmann, der mich in eine lebendige Seelsorge eingeführt hat und die Menschen vor Ort, die mich mit einer wahnsinnigen Offenheit und Begeisterung empfangen haben. Vor allem auch sehr viel junge Menschen, was mich sehr fasziniert, ja sogar sprachlos gemacht hat. Es waren sehr tiefe Erfahrungen, die schwer in Worte zu fassen sind. Spontan fallen mir da die lebendigen Gottesdienste, die Arbeit mit den Ministranten oder auch die Jugendarbeit ein.
Wie geht es dann für Sie weiter?
Am 1. September werde ich Stiftskooperator in Neustift, als Spiritual im Schülerheim Kloster Neustift tätig sein und in der Fachschule für Land- und Hauswirtschaft in Salern als Religionslehrer unterrichten.
Auf was freuen Sie sich jetzt als Priester besonders?
Am meisten freue ich mich darauf die Heilige Messe zu zelebrieren und die Sakramente spenden zu dürfen. Als Priester mit den Menschen einen Weg gehen zu dürfen und sie zu begleiten: Im Leben und im Sterben, in Freude und in Schmerz. (TL)