Radfahren ist nicht nur Sport. Für den Vitamin F Bikeclub ist es ein Lebensgefühl. Wer sich dem Genuss auf zwei Rädern hingeben möchte, der bekommt bei Fahrtechnikkursen das nötige know-how und vor allem Sicherheit vermittelt.
„Du bist nur eine Fahrradfahrt von der guten Laune entfernt“, zitiert Michaela Zingerle die britische Rennfahrerin Sarah Bentley. Um gleich nachzuschieben: „Radfahren kann jede und jeder. Aber das Ganze bewusst zu erleben, ist nicht allen geläufig.“ Bewusst Rad fahren? Was soll das heißen? Michaela erklärt: „Wer wirklich sattelfest ist, der genießt das Mountainbiken viel mehr“. Die Frau weiß wovon sie spricht. Nicht nur, dass sie seit einigen Jahren als Geschäftsführerin der Bikehotels Südtirol arbeitet. Nebenbei ist sie mit viel Einsatz auch als Kassiererin beim Vitamin F Bikeclub tätig und organisiert dort die Kinder- und Erwachsenenkurse. „Es klingt vielleicht komisch. Aber wer sich ein paar grundlegende Tipps geben und Tricks zeigen lässt, tauscht seine Anspannung auf dem Mountainbike gegen ein Hochgefühl ein, das man gemeinhin als ‚Flow‘ bezeichnet.“ Diesem Flow folgt der Vitamin F Bikeclub seit seiner Gründung im Jahr 2014. Als Ableger des gleichnamigen, im Pustertal legendären Skiclubs, sammelt Vitamin F Kinder, Jugendliche, Frauen und Männer aller Leistungsklassen unter seinem Dach. „Man ist nie zu alt, um das anspruchsvolle Radfahren ordentlich zu lernen“, sagt Michaela. Die derzeit 70 Mitglieder werden von den zertifizierten Bike-Guides des Clubs Schritt für Schritt begleitet.
„Bische sicho?“
„Bei Kindern geht es uns darum, sie im Umgang mit dem Rad selbstsicher zu machen. Die ‚Bike and Fun for Kids‘ -Kurse vermitteln einen spielerischen Zugang. Es wird viel geradelt, aber Auflockerung und Spaß sind dabei ebenso wichtig“, erzählt Michaela. „Für Frauen bieten wir seit ein paar Jahren etwas ganz besonderes an. Bei den sogenannten ‚Monday Rides‘ haben Männer nichts zu suchen. Da sind wir als reine Frauen-Truppe unterwegs, unterschiedlichen Alters und mit unterschiedlichen Fertigkeiten – aber mit einer gemeinsamen Idee: Spaß am Radfahren, Sicherheit im Umgang mit dem Gefährt, Erlebnisse auf spannenden Trails.“ Immer wieder betont Michaela den Zusammenhang zwischen Spaß und Sicherheit. „Radfahren ist ein Handwerk, das man lernen kann. Es scheint einfach, aber im Detail liegt der Unterschied zwischen ‚durchwurschteln‘ und aktiv fahren.“ An diesen Details feilen die Expertinnen und Experten von Vitamin F. Sie erklären einem, wie man richtig bremst, welche Haltung man einnehmen soll, welche Blickrichtung wichtig ist und vieles mehr. „Ich geb‘ als Schlagworte nur Zelt und Gorilla aus“, sagt Michaela geheimnisvoll. „Wer weiß, was das bedeutet, hat die Basisfertigkeit für die Abfahrt gelernt.“ Weniger kryptisch, sondern ganz konkret wird Michaela, wenn es um Dinge geht, die jede und jeder beim Radfahren beherzigen sollte. „Das Mountainbike muss ordentlich gewartet und gepflegt werden“, so Michaela. „Vor der ersten Fahrt der Saison ist es unerlässlich, das Rad und seine Bestandteile gründlich durch zu checken. Das Tragen eines Helms ist selbstverständlich und man sollte zunächst leichtere Touren machen, um die Beine in Schwung zu bekommen.“ Das klingt alles gut und vernünftig. Und steht stellvertretend für den grundlegenden Ansatz des Vitamin F Bikeclub: Mit Sicherheit mehr Spaß am Radfahren haben. Wer diesen Grundgedanken in die Praxis umgesetzt sehen möchte, sollte in den Sommermonaten Ausschau halten – nach Mountainbikern, die an drei wichtigen Merkmalen zu erkennen sind: Zelt – Gorilla – breites Grinsen im Gesicht.
RF
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