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Bruneck Mutig, mutig

Aller Anfang ist schwer. Aber jedem Anfang wohnt auch ein Zauber inne. Wie man‘ s auch dreht: Die neue Saison in der Serie A2 der Handballerinnen wird für den SSV Bruneck eine besondere.
Mit vielen neuen Spielerinnen, neuem Trainerteam und der Hoffnung auf eine goldene Generation geht’ s für den SSV und seinen technischen Leiter Hubert Durnwalder aufregend los.

Zwei heiße Duelle gegen Brixen und Taufers innerhalb der ersten drei Spieltage – der Meisterschaftsauftakt für Bruneck könnte kaum prickelnder sein. Wie groß ist die Aufbruchsstimmung im Verein?
Hubert Durnwalder: Wir starten quasi von Null. Im Sommer mussten wir den Abgang von insgesamt acht Spielerinnen verkraften, davon zwei Torhüterinnen. Diese geballte Routine wird uns fehlen, aber wir haben jetzt eine ganz junge, hungrige Truppe, der ich einiges zutraue. Auch beim Trainerteam setzen wir auf neue Kräfte: Mara Habicher und Franziska Innerhofer werden künftig als Spielerinnen und auch als Trainerinnen agieren. Dabei werden sie von Sepp Santi unterstützt. Ich bin überzeugt, dass uns diese Verjüngung auf lange Sicht gut tun wird.

Zur Person:
Hubert Durnwalder, Jahrgang 1965, ist eigentlich leidenschaftlicher Leichtathlet und im Pusterer Fußballsport ‚groß‘ geworden, mit Stationen als Spieler in Toblach, Sexten, Vintl und Sand in Taufers, ehe er sich für den Handball begeistert hat. Als Sport-Lehrer an der Mittelschule Meusburger in Bruneck hat er eben dort über Jahre hinweg ein umfangreiches Handball-Programm aufgebaut.

Ein mutiger Schritt, so stark auf die junge Generation zu setzen. Wie viel Potential steckt im Nachwuchs des SSV Bruneck Handball?
Da möchte ich als Beispiel die Altersklasse U15 der Mädchen nennen. Die ist sehr gut unterwegs. Sie sind ein eingespieltes Team und haben viel Potential. Vor allem aber sind sie fleißig und begeistern sich für den Handball-Sport. Das sind entscheidende Faktoren. Wir lassen diesen Mädchen, wie allen Spielerinnen im Jugendbereich, viel Raum für Entwicklung. Das heißt, Resultate und Platzierungen sind nicht vorrangig, es geht vielmehr darum, Schritt für Schritt Spielerinnen zu fördern und ihr Potential geduldig auszuschöpfen. Ich glaube, das diesjährige U15-Team wird irgendwann den Kern unserer Serie A2-Damen bilden.

Im Frühjahr hat Bruneck die Serie A2 auf Platz vier abgeschlossen. Kann man heuer Südtiroler Primus werden, noch vor der starken BSG aus Meran?
Die Meraner aber auch das Team aus Tisens werden uns wohl am Ende hinter sich lassen. Aber darum geht’ s gar nicht. Wir wagen einen Neuanfang, konzentrieren uns nicht auf die Tabelle, sondern wollen ohne Druck ein Kollektiv aufbauen. Ich bin mir sicher, die Mädchen werden alles geben und können auch mit Rückschlägen umgehen. Wir denken langfristig und erwarten uns keine schnellen Erfolge.

Lokal-Derbys sind auch im Handball besonders prickelnd. Letztes Frühjahr war Bruneck im Spiel gegen Sand in Taufers dominant. Wie geht der SSV Bruneck heuer an diese Derbys heran?
Klar sind solche Duelle etwas brisanter, allerdings nur auf dem Spielfeld. Im Derby wird es manchmal hitzig, aber nach dem Spiel ist davon nichts mehr zu spüren. Ganz einfach, weil sich die Spielerinnen beider Mannschaften gut kennen und manche abseits des Platzes sogar Freundschaften pflegen. Wie auch immer: wir werden die Derbys mit vollem Elan angehen, dabei aber immer fair bleiben.

Wo und wie kann man reinschnuppern beim SSV Bruneck Handball, um diesen Sport ein wenig kennen zu lernen?
Das läuft bei uns denkbar einfach. Auf unserer Website (www.ssvbruneck.it/handball) findet man Telefonnummern, unter denen man anrufen und sich für ein Probetraining anmelden kann. Ab der 1. Klasse Grundschule sind Mädchen bei uns willkommen. Wem das zu schnell geht, dem empfehle ich, als Zaungast mal ein Training mitzuverfolgen. Auch hier gilt: kurz anrufen, Trainingstermine erfahren und mal vorbeischauen. Es lohnt sich. Und wir freuen uns über jedes Mädchen, das sich neu für den Handball-Sport begeistert.
RF