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Nach der Landtagswahl

Sitzverteilung laut dem Ergebnis der Landtagswahl 2023

Die Wahlen sind geschlagen und die Koalitionsgespräche sind in vollem Gange.

Die Südtiroler Volkspartei (SVP) bleibt mit 34,5 Prozent die stärkste Kraft im Lande, wird sich mit 13 Sitzen aber geeignete Koalitionspartner suchen müssen,
um das Land regieren zu können.
Die Wahlbeteiligung lag bei dieser Landtagswahl bei 71,5 Prozent und damit um 2,4 Prozent unter jener von 2018. Es waren 290.299 Wahlberechtigte, die ihre Stimme abgegeben haben, davon 277.124 in den Südtiroler Wahllokalen, 13.175 mittels Briefwahl. 12 Parteien haben es in den Landtag geschafft.

 

Sitzverteilung laut dem Ergebnis der Landtagswahl 2023

Wahlergebnisse – Südtirol und Verteilung der Sitze
Die Südtiroler Volkspartei (SVP) bleibt, trotz Verlusten, mit 34,5 Prozent die größte Fraktion im Landtag und stellt mit diesem Ergebnis 13 Sitze. Demnach hat sie im Vergleich zu den letzten Landtagswahlen 2018 zwei Sitze verloren. Auf Platz zwei landete das Team K mit 11,1 Prozent und kann damit seine vier Sitze im Landtag halten. Die Südtiroler Freiheit konnte stark zulegen und hat mit 10,9 Prozent auf vier Sitze im Landtag aufgeholt. Die Grünen halten mit 9 Prozent ihre drei Sitze. Die italienischen Parteien haben bei dieser Wahl einige Stimmen verloren, so gab es für die Fratelli d’Italia noch 6 Prozent, für die Lega – Uniti per l’Alto Adige 3 Prozent, für die Liste La Civica 2,6 Prozent, Movimento 5 Stelle 0,7 Prozent, Forza Italia 0,6 Prozent und Centro Destra ebenfalls 0,6 Prozent. Damit gibt es lediglich für die Fratelli d’Italia zwei und für die Uniti per l’Alto Adige einen Sitz im neuen Landtag. Die Freiheitlichen haben mit 4,9 Prozent Stimmen verloren, können aber ihre zwei Sitze im Landtag halten. Ein neues Gesicht im Landtag ist die Partei JWA – Wirth Anderlan, die ebenfalls mit zwei Sitzen in den Landtag einziehen wird. Die neue Partei konnte 5,9 Prozent der Wähler:innen überzeugen. Der partito democratico PD konnte 3,5 Prozent der Stimmen einfahren und wird einen Sitz im Landtag erhalten genauso, wie die neue Liste von Thomas Widmann, Für Südtirol mit Widmann, die 3,4 Prozent der Stimmen erhalten hat. Die Partei Vita, mit Spitzenkandidatin Renate Holzeisen, hat 2,6 Prozent der Stimmen erhalten und hat damit einen Sitz im zukünftigen Landtag, die Liste Enzian hat 0,7 Prozent erreicht und ist damit nicht mehr im Landtag vertreten.

Wahlergebnisse Pustertal im Vergleich zu 2018
Im Pustertal zeigen die Ergebnisse, dass die SVP im Vergleich zu den letzten Landtagswahlen Stimmen verloren hat: hatte die Partei 2018 noch 50,8 Prozent der Stimmen, so waren es 2023 noch 39 Prozent. Vor allem in den ladinischen Gemeinden sind die Stimmen von 60,6 Prozent 2018 auf 47,5 Prozent 2023 zurückgegangen. Das Team K hatte im Pustertal 2018 noch 20,2 Prozent der Stimmen, 2023 sind es 15,6 Prozent. Stimmen verloren haben auch Die Freiheitlichen von 6,8 auf 4,3 Prozent, Movimento 5 Stelle 0,9 auf 0,4 Prozent, Forza Italia von 0,3 Prozent auf 0,2. Der partito democratico PD ist mit 0,6 Prozent gleichgeblieben. Im Vergleich zu 2018 haben im Grünen Tal zugelegt: Die Südtiroler Freiheit von 9,4 auf 14,6 Prozent und ebenfalls die Grünen von 3,9 auf 6,3 Prozent. Auf dem Webportal Landtagswahlen.provinz.bz.it können alle Ergebnisse im Detail aufgerufen werden.
red

Wir haben uns umgehört

Wir wollten von den Puschtra Wähler:innen wissen, wie zufrieden sie mit den Ergebnissen der aktuellen Landtagswahlen sind und was sie sich von der neuen Landesregierung in Zukunft alles wünschen. Dazu sind wir auf die Straße und haben uns einmal umgehört. Mehr dazu lesen Sie, liebe Leser:innen, in unserer Umfrage! JR/TL

Andreas Lang, Angestellter
„Ich bin recht zufrieden mit dem Ausgang der Wahlen, eigentlich habe ich erwartet, dass die SVP ein Mandat mehr verliert, dadurch dass die letzten zehn Jahre so viel liegen gelassen wurde z.B. in der Sanität! Da ich als Teilinvalide dort betroffen bin und alles sehr kompliziert und nicht rund läuft. Das Sanitätswesen ist marode, da die letzten Jahre einfach zu wenig gemacht wurde. Ich bin auch zufrieden, da es jetzt viele neue Gesichter gibt und die SVP vielleicht jetzt auch gezwungen ist in den Konsens mit anderen Parteien zu gehen und nicht über die Köpfe aller zu entscheiden. Ich hoffe die neue Regierung schafft es wieder neue und junge Leute in die Sanität zu bekommen, durch Lohnanpassungen an den richtigen Stellen. Außerdem würde ich mir wünschen, dass es keine Wahlgeschenke bzw. Versprechungen gibt, um Wähler bzw. Organisationen zu ködern. Speziell auch die Lobbyisten sollten zurücktreten (z.b. HGV).“

 

 

 

Elisabeth Brunner, öffentlich Bedienstete
„Die Grünen haben ein gutes Resultat erziehlt, den vierten Sitz aber knapp verpasst, was mir sehr leid tut. Ansonsten hat mich das gute Abschneiden der Südtiroler Freiheit sehr überrascht, obwohl der allgemeine Rechtsruck ja überall in Europa zu sehen ist. Diese aggressive Stimmung war aber im Vorfeld der Wahlen, vor allem unter den jungen Leuten, aber schon spürbar. Für die neue Landesregierung wünsche ich mir, dass dort keine Klimaleugner Platz nehmen und dass für diese Themen ein eigenes Ressort geschaffen wird, damit sie in unserer Politik mehr Gewicht bekommen. In einer rechtsgerichteten Regierung sehe ich allerdings die Gefahr eines Rückschrittes in diesen Belangen, aber umso größer sind die Hoffnungen in den Landeshauptmann! Meiner Meinung nach braucht es jetzt mutige Entscheidungen!“

 

 

 

 

Dario Francovich, Angestellter
„Ich bin sehr zufrieden mit den Ergebnissen der Wahlen. Es gibt eine leichte Veränderung, welche man auch daran erkennt, dass viele verschiedene und vor allem Parteien von verschiedenen Kulturen in den neuen Provinzrat einziehen werden. Ich hoffe, dass neue Bedingungen geschaffen werden, damit wir Bürger:innen von unserer Arbeit leben können, was auch häufigere Lohnerhöhungen bedeutet, um mit den steigenden Lebenshaltungskosten Schritt zu halten und dass bezahlbarer Wohnraum angeboten wird, welches meiner Meinung nach eines der Hauptprobleme hier bei uns ist. Ich würde mir auch wünschen, dass alle Bürger:innen die Möglichkeit bekommen, ihre Ziele mehr oder weniger selbstständig erreichen zu können.”

 

 

 

Rosa Kofler, Pensionistin
„Mit dem Wahlergebnis bin ich im Großen und Ganzen schon zufrieden, aber die SVP muss sich mehr mit den Leuten beschäftigen und zuhören. Dass z.B. die Bürger:innen bei Großprojekten mitreden können, die Sanität angepasst und erneuert wird. Die Leute die nicht mehr von der SVP im Landtag sind, sollten sich jetzt auch nicht mehr in die Politik einmischen. Die Wählerentscheidungen sind zu berücksichtigen. Von der neuen Landesregierung erwarte ich mir mehr Zusammenhalt, kein Ausspielen untereinander und mehr Respekt gegenüber dem Landeshauptmann. Ohne ihn und Dr. Messner wäre die Wahl vermutlich schlechter für die SVP ausgegangen. Und den jungen, Tüchtigen wünsche ich gute Ideen und eine gute Zusammenarbeit. Außerdem wünsche ich mir, dass die gesamte Landesregierung Maßnahmen zum Umweltschutz ergreift, da dieses Thema alle Menschen angeht.“