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Kathrein – ein kleines Volksfest

Der Kathreintag war früher ein ganz besonderer Tag: die Zeit des Viehs auf der freien Weide endete, die Schafschur begann und Mägde und Knechte bekamen ihren Lohn ausbezahlt. Und damals wie heute gilt der 25.11. als jener Tag, der den Beginn der vorweihnachtlichen Fastenzeit ankündigt und das Tanzen aufhört.

Alljährlich am Samstag nahe dem 25. November, dem „Kothreine-Toug“, findet in Mühlen in Taufers der gleichnamige Markt statt, dessen Tradition zurück ins 17. Jahrhundert reicht. Heuer ist der 25. November genau auf einen Samstag gefallen… perfekt also, um auch der Heiligen, die diesem Markt ihren Namen verleiht und der die örtlichen Kirche geweiht ist, zu gedenken; das wurde in Mühlen in Taufers bei einer Festmesse um 8.30 Uhr gemacht. Danach ging es trotz frostiger Temperaturen lebhaft zu im Dorf – und traditionell. Schließlich zählt der Kathrein-Markt von Mühlen zu den ältesten Märkten im gesamten Tauferer Ahrntal. In einer schriftlich festgehaltenen Marktordnung aus den Jahren 1678 – 1697 rief die damalige Herrschaft Taufers die Abhaltung dieses Marktes aus: „Kund sei gemacht allen und jeden, dass die Herrschaft Taufers aufgrund ihrer erzfürstlichen Privilegien und Freiheiten einen fürstlichen freien Jahrmarkt ausrufen lässt, und zwar heute, am Tag vor St. Katharina und morgen am St. Katharina Tag, von der Dauer von zwei Tagen und Nächten, der alljährlich zu Mühlen ausgerufen und abgehalten werden soll.“ (Quelle: Eine Marktordnung für den Kathreinmarkt in Mühlen in Taufers, 1678 – 1697). Die gesamte Marktordnung wurde zu Marktbeginn am Vorabend des Kathreintages verlesen und musste streng eingehalten werden. Irgendwann wurde dieser Jahrmarkt jedoch aufgegeben, bis er im Jahr 1998 vom Mühlener „Kothreine-Morscht-Komitee“ wieder zum Leben erweckt wurde.

Kathrein stellt den Tanz ein
Im Volksmund gilt auch heute noch der Spruch: „Kathrein stellt den Tanz ein“. So beginnt am 25. November, dem Gedenktag der heiligen Katharina von Alexandria, der Patronin der Volkstanzgruppen, auch für die sechs Pustertaler Volkstanzgruppen die tanzfreie Zeit. So bildet der Kathreintanz den alljährlichen Abschluss der Tanzsaison im Sinne der Volkskultur, denn über den ganzen Advent lassen auch heute noch die meisten Volkstanzgruppen ihre Tanzschuhe ruhen; gilt der Advent doch als besinnliche Zeit, in der früher im gesamten alpenländischen Raum zur Vorbereitung auf Weihnachten bis hin zur Fastnacht nicht getanzt werden durfte. Eine alte Tradition, die viele Tänzer:innen von heute immer noch weiterführen.

SH