St. Georgen Magie der Natur

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St. Georgen Magie der Natur

Er ist fasziniert von Eulen und immer auf der Suche nach dem, was im Verborgenen liegt! Lukas Schäfer ist Fotograf, Filmemacher, Skibegeisterter, Abenteurer und Träumer und hat gerade ein Buch veröffentlicht.

Die Erstpräsentation Ihres Buches mit dem Titel “Südtirol.Secrets of Nature“ fand vor kurzem im LUMEN. Museum der Bergfotografie auf dem Kronplatz statt. Wie haben Sie diese Erfahrung erlebt?
Lukas Schäfer: Das Buch ist für mich sehr wichtig, es war ein langer Wunsch von mir. Es jetzt fertig in den Händen zu halten ist schon eine riesige Freude, weil es meine Erfahrungen mit und in der Natur der letzten fünf Jahre zusammenfasst. Es birgt die Geheimnisse, die mir die Natur anvertraut hat.

Im Dezember hat Lukas Schäfer sein Buch „Südtirol.Secrets of Nature“ präsentiert.

Welche Geschichte erzählt Ihr Buch?
Im Buch werden meine Fotografien aus Südtirol und seinen Grenzgebieten gezeigt. Im Großen und Ganzen beschäftigt sich das Werk mit der Stille. Mit den Bildern und Texten habe ich versucht, meine Erlebnisse in der Natur wiederzugeben –
Die Magie der Natur für die Menschen fassbar zu machen. Meine Welt spielt sich abseits der Zivilisation ab, dort, wo ich mit der Natur und den Tieren alleine bin. Meine Welt ist eine magische Welt, eine Welt abseits unseres normalen Lebens, die du entdecken kannst, wenn du dir die Zeit dafür nimmst. Eine Welt voller Magie, wo du Dinge erlebst, von denen du vorher keine Ahnung hattest, dass es sie gibt! Und diese Geheimnisse wollte ich in einem Buch festhalten: Zum Beispiel Geheimnisse zum Thema ‘Magisches Wasser‘, ‘Schatten und Licht‘, ‘Wunder der Nacht‘ oder ‘Wandel‘ – so die Titel einiger Kapitel aus meinem Buch…aber lasst euch überraschen von der Magie der Natur!

Am 2. Dezember haben Sie im LUMEN auch eine Ausstellung mit limitierten Editionen Ihrer Fotos vorgestellt. Diese soll eine Brücke zum Buch schlagen?
Ja, Ausstellung und Buch sollen ineinander übergreifen: In der Ausstellung, mit dem Titel ‘The quiet‘ werden 14 Fotos über die Stille gezeigt, von denen auch einige in meinem Buch zu finden sind. Die Ausstellung soll auf diese Stille hinweisen und im Buch werden die Geheimnisse dieser Stille aufgezeigt. Die Ausstellung läuft noch ca. über die nächsten zwei Jahre.

Wie sind Sie zur Fotografie gekommen?
Nach der Matura am pädagogischen Gymnasium in Bruneck, wollte ich in Innsbruck studieren, ich wusste aber nicht so recht, welches Studium ich besuchen sollte. Mich interessierte Film und Fotografie und ich wechselte dann auf eine Hochschule für Werbedesign. Diese Ausbildung habe ich allerdings nach ca. zwei Jahren abgebrochen, weil mir die Ausrichtung viel zu werbetechnisch und abstrakt war und nur ein kleiner Teil Fotografie und Film beinhaltete, was mich ja am meisten begeisterte. Eine weitere Leidenschaft, die ich bereits als Kind verspürte, ist das Skifahren, später Freestyle. Mehrere Jahre meines Lebens bestritt ich in dieser Disziplin innerhalb der italienischen Nationalmannschaft auch zahlreiche Wettbewerbe. Durch das Skifahren und die Verletzungen, die diese Sportart mich sich brachte, hatte ich in den Pausen immer mehr Zeit mich mit Film und Fotografie zu beschäftigen und so hat sich diese, meine Welt, für mich eröffnet.

Also spielt die Fotokamera die entscheidende Rolle in Ihrem Leben?
Die Fotokamera ist für mich ein Werkzeug, meine Umgebung neu zu entdecken und mich selbst neu kennenzulernen. Ich bin immer auf der Suche nach dem, was ich nicht sehe! Die Fotografie ermöglicht es mir, die Natur und auch mich selbst aus einem anderen Blickwinkel zu sehen und zu verstehen. Ich verbringe sehr viel Zeit in der Stille, keine Reizüberflutung, keine Manipulation…die Stille schärft meine Sinne und mein Gefühl für mein Umfeld. Alles fokussiert sich auf die Details, die schließlich das Ganze ausmachen. Diese Gabe zu sehen hat mir die Fotografie geschenkt…dazu weckt sie in mir die Motivation, das Feingefühl, das Gespür fürs Wesentliche in diesem Moment. Ich war bereits als Kind sehr viel und gern mit meiner Familie, aber auch mit Freunden und Bekannten, in der Natur unterwegs. Im Volksschulalter fokussierte sich mein Interesse extrem auf die Vogelwelt. So war ich zum Beispiel mit Sepp Hackhofer – einem Freund der Familie, mit dem ich diese Faszination teile – ständig auf Entdeckungstouren.

Der richtige Moment macht es aus:
exakt am richtigen Moment zur richtigen Zeit.

Das Foto Wasseramsel wurde im Rahmen
der Asferico 2022 prämiert.

Sie sind nicht nur Naturfotograf, sondern bezeichnen sich auch als „Filmemacher“?
Durch das Skifahren bin ich auch irgendwie zum Filmen gekommen. Durch meine früheren Sponsoren im Sportbereich, habe ich auch jetzt noch die Möglichkeit Filmprojekte umzusetzen, die sich gegenwärtig allerdings mehr auf den Bereich Outdoor mit Tourenski konzentrieren und weniger auf Freestyle. Ansonsten habe ich mich im Naturfilmbereich spezialisiert, was mich sehr fasziniert. Momentan bin ich dabei Aufnahmen für den Dokumentarfilm „Universum“ über Südtirol zu realisieren. Filmen gehört, wie das Fotografieren, zu meinen großen Leidenschaften.

Für Ihre Naturfotos und Filme haben Sie auch schon zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Welche freuen Sie besonders?
Da ist mein Video ‘Birds of the Mountains‘, das beim internationalen Videowettbewerb ‘Bird Photographer of the Year 2022‘ mit Gold ausgezeichnet wurde sicher dabei. Dieser Wettbewerb ist der beste weltweit für die ‘Welt der Vögel‘, also, wo sich die Fotos und Videos nur auf dieses Thema konzentrieren. Da mich die Vogelwelt seit meiner Kindheit nie losgelassen hat, freut mich diese Auszeichnung besonders. Ansonsten wurden beim spanischen Wettbewerb ‘Memorial Maria Luisa 2023‘ ein Foto und beim italienischen Wettbewerb ‘Asferico 2021‘ zwei Fotos und 2022 ein Foto von mir prämiert. Bei diesen internationalen Wettbewerben gibt es weltweit an die 30.000 Einsendungen pro Wettbewerb. Wenn man hier ausgewählt wird, ist das schon eine Ehre.

Wo haben Sie schon überall auf der Welt Fotos gemacht bzw. gefilmt?
Ich bin schon viel herumgekommen, sechs Monate im Jahr bin ich unterwegs: So war ich zum Beispiel auf einer Expedition für ein Filmprojekt in Sibirien im Altai-Gebirge, in Neuseeland, in Amerika bin ich auch Skigefahren und habe viel fotografiert und auch in Europa, so etwa in Skandinavien, Dänemark…

Wo sind einige Ihrer Naturfotos schon veröffentlicht worden?
Naturfotos wurden, wie bereits erwähnt, prämiert, ansonsten aber nicht in bekannten Magazinen veröffentlicht. Für Fotoliebhaber biete ich limitierte Drucke meiner Bilder aus meiner Fotosammlung an. Es wurde allerdings bei RAI Südtirol ein Dokumentarfilm über meine Arbeit veröffentlicht und erst vor kurzem bei der Sendung ‘Bergwelten‘ über mich und meinen Kollegen Daniel in der Sendung mit dem Titel ‘Auf der Jagd nach dem Augenblick‘ berichtet.

Vögel gehören zu einem
beliebten Fotomotiv von Lukas Schäfer.

Viele wunderschöne Momente
erlebt Lukas durch seine Arbeit.

Sind Sie alleine unterwegs?
Ja, sehr viel! Ich bin gerne alleine unterwegs, aber auch mit guten Bekannten, allerdings ist dies zeitlich oft nicht möglich.

Von welchem nächsten Abenteuer träumen Sie?
Da gibt es viele…ich würde gerne einen Vulkan sehen. Dieser Wunsch beschäftigt mich jetzt schon länger, obwohl ich jetzt keinen fixen Ort ausgewählt habe. Das Nächste, was ich sicher umsetzen werde ist, dass ich im Dezember und bis Mitte Jänner zu Hause sein und nur fotografieren werde, ohne berufliche Verpflichtungen. Meine Fotomotive werden die heimischen Raubvögel sein. Dann geht es zwei Wochen nach Georgien zum Skifahren, anschließend habe ich noch einige Präsentationen auf dem Plan und dann folgt ein Gletscherdokumentarfilmprojekt.

Was wollen Sie in Ihrem Leben unbedingt einmal machen?
Ich möchte noch einige schöne Orte auf dieser Welt besuchen. So zum Beispiel einfach ‘Wildnis‘ auskundschaften oder die Antarktis erleben, ansonsten möchte ich noch die Polarlichter, Bären, Wölfe sehen…also habe ich noch einiges vor.

Ein beeindruckender Moment in Ihrem Leben war…
…mein erster Sonnenaufgang, den ich alleine erlebt habe: Den ersten Sonnenstrahl kreuzte eine Eule mit ihrem Flug. In diesem Moment hat sich für mich die Tür zu meiner magischen Welt geöffnet!

TL