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Buneck – Familie systemisch betrachtet

Im Rahmen der Tagung „Familie systemisch betrachtet in Politik und Wirtschaft“ trafen sich, auf Einladung vom Bildungsweg Pustertal – BIWEP, verschiedene Akteure aus Politik, Arbeitswelt und pädagogischer Praxis am 27. September im Raika Forum in Bruneck.

Kathia Nocker beleuchtete in ihrem Impulsreferat die Familie im Zusammenspiel von Politik, Wirtschaft und Gemeinden. Dabei sei es wichtig zu fragen was Familien alles für die Gesellschaft leisten. Familie systemisch betrachtet lasse ganz klar ein Geben und Nehmen erkennen: Wenn wir etwas für Familien tun, dann sei das eigentlich ein Dienst an der Gesellschaft. Jede Familie sei ein kleines System, das gesellschaftlich wirkt und Verantwortung für das übergeordnete System trägt. Die Familie als offenes System, das sich in Richtung Gesellschaft und zum Wohle des Ganzen entwickelt, sei letztendlich das Ziel.BIWEP leiste mit seiner Netzwerkarbeit in den Dörfern und Gemeinden im Pustertal bis hin zur bezirksweiten Ebene eine beeindruckende Querschnittsaufgabe, stellte Familienlandesrätin Rosmarie Pamer fest. Auch als Familienpolitikerin wolle sie mit anderen zusammenarbeiten und sie an einen Tisch bringen. Vereinbarkeit von Familie und Beruf bringe die verschiedenen Systeme zusammen, sofern diese offen sind, ergänzte Elisabeth Frenner, Gemeindereferentin für Familie in Enneberg und Vorstandsmitglied von BIWEP.

Rosmarie Pamer mit dem Zertifikat „familieundberuf“ für BIWEP.

Arbeitgeber fördern Familien
Seit fast 30 Jahren seien sie ein Treffpunkt für Familien, hielt Waltraud Hitthaler, Präsidentin des ELKI Bruneck, fest. Zum Audit „familieundberuf“ sei sie durch ein Gespräch mit einem Unternehmer gekommen und jetzt würden alle von den verschiedenen Vorteilen des Audits profitierten. Mit der Verleihung des dauerhaften Zertifikats „familieundberuf“ gehört BIWEP nun zu jenen 28 Arbeitgebern in Südtirol, die alle Phasen des Audits vollständig abgeschlossen haben. Auch beim Bildungsweg Pustertal war die Vereinbarkeit von Familie und Beruf stets ein zentrales Thema, deshalb wurde es systematisch verfolgt, so Elisabeth Frenner. Vereinbarkeit habe immer eine gesellschaftliche Dimension. Aufgrund des Fachkräftemangels müsse man mit weniger Personal auskommen und deshalb eine gute Vereinbarkeit ermöglichen, betonte Alfred Aberer, Generalsekretär der Handelskammer Bozen.
Auditorin Marlene Preims, die den Bildungsweg Pustertal beim Auditierungsverfahren über mehrere Jahre lang begleitet hat, machte deutlich, dass sie fest davon überzeugt sei, dass wir als Gesellschaft das Audit brauchen. Ihr habe gefallen, dass BIWEP so ein offenes System ist und Irmgard Pörnbacher als langjährige Geschäftsführerin es bestens verstanden habe, sich kontinuierlich in Richtung Gesellschaft zu bewegen. BIWEP habe immer viel Wert auf Kommunikation gelegt. Vorbild zu sein in einem sozialen System sei etwas sehr Wichiges – und BIWEP sei Vorbild in vielerlei Hinsicht. Schließlich bekräftigte Heiner Nicolussi-Leck, Vorsitzender von BIWEP, dass auch der Vorstand jederzeit hinter dem Audit stand.

Vorreitergemeinden
Auf dem Podium stellten sich Rosmarie Pamer, Elisabeth Frenner, Bürgermeister Walter Huber und Gemeindereferentin Maria Luise Fink aus Vintl, Gemeindereferentin Sara Clara aus St. Martin in Thurn sowie Sonja Weis, Präsidentin der Kinderfreunde Südtirol den Fragen von BIWEP-Vorstandsmitglied Edith Strobl. Sie alle setzen sich seit vielen Jahren für die Familien und für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein.
BIWEP/red