Pustertal – Frauen, Fußball, Familie

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Pustertal – Frauen, Fußball, Familie

Nachwuchssorgen? So etwas kennt man beim Frauenfußball-Club FFC Pustertal nicht. Aber nicht der sportliche Erfolg ist es, der jede Menge Spielerinnen
anzieht, sondern ein familiäres Gefühl.

Puh, waren das schwierige Jahre, zu Beginn der Geschichte des FFC Pustertal. In Gais, wo alles losging im Jahr 2020, war man mehr geduldet als geliebt. Also zog man um nach Uttenheim, wo der Platz im Winter aber keinen ordentlichen Spielbetrieb zuließ. Deshalb ging’s weiter ins Ahrntal. Dort traf man auf viel Herzlichkeit und fand vorübergehend eine Heimat. Jetzt endlich ist man angekommen, in St. Lorenzen, und hat dort eine dauerhafte sportliche Bleibe gefunden.

Der Frauenfußball-Club FFC Pustertal hat starken Zuwachs und viele Spielerinnen.

Die Geschichte des FFC Pustertal gleicht der einer Familie auf der Suche nach einer Heimat. Die vielen Schwierigkeiten und Hindernisse haben den FFC aber nicht geschwächt – ganz im Gegenteil.

„Unsere ersten Jahre waren nicht gerade leicht“, erzählt Sabine Maurberger. „Aber vom Start weg war da immer ein starkes Gefühl der Verbundenheit, die Gewissheit, dass wir gemeinsam durch Dick und Dünn gehen wollen. Das hat uns gestärkt und zu sportlichen Erfolgen geführt.“ Sabine ist Ausschussmitglied beim FFC Pustertal. Sie ist eine „FFC-lerin“ der ersten Stunde. Voller Stolz blickt sie auf die Entwicklung ‚ihres‘ Vereins in den letzten Jahren. „Wir sind vom Stand weg voll durchgestartet“, erzählt Sabine. „Gleich in unserer ersten Saison sind wir Meister in der regionalen Oberliga der Frauen geworden. Und seither waren wir am Saisonende immer in den TOP 3 der Liga.“

Ein familiärer Club
Woher kommt diese Konstanz? Wie lässt sich Erfolg dauerhaft halten, in einer Liga, die mit bärenstarken Teams aus Südtirol und dem Trentino besetzt ist? Sabines Antwort lässt tief blicken: „Wir sind ehrgeizig. Wir wollen gewinnen. Aber viel wichtiger ist uns die Freude am Spiel, der Zusammenhalt als Team, das Gefühl eine sportliche Familie zu sein.“ Pokale mögen vielleicht glänzen, aber Teamgeist überstrahlt bekanntermaßen alles. Darin liegt wohl auch der Grund für den regelrechten Ansturm, den der FFC Pustertal vor Beginn der neuen Spielzeit erlebt. „Unser U15-Team hat allein heuer zwölf Neuzugänge verzeichnet. Wir verfügen dort jetzt über 26 Spielerinnen. Damit ist eine Obergrenze erreicht und wir sind schon am überlegen, ob wir nächstes Jahr vielleicht zwei U15-Teams ins Rennen schicken“, berichtet Sabine. „Viele Mädchen haben Lust, bei uns mitzuspielen, wollen Teil dieses Projekts sein.“
Der FFC Pustertal bietet seinem Nachwuchs eine interessante Perspektive. Wer dabei ist, hat eine gute Chance, sich weiter zu entwickeln. Auch heuer haben wieder drei Mädchen den Aufstieg von der U15 in die Oberliga-Mannschaft geschafft. Die ständige Auffrischung des Kaders mit jungen Spielerinnen ist ein wesentlicher Teil des Erfolgsrezepts beim FFC. „Wir haben ein paar erfahrene Spielerinnen, die den Nachwuchs behutsam und mit viel Erfahrung in die erste Mannschaft integrieren“, sagt Sabine. „Etwa unsere Kapitänin. Die Mittelfeldstrategin gehört seit Anbeginn zum FFC, ebenso wie unsere Torfrau und einige weitere Spielerinnen, die von Beginn an beim Verein spielen.“

Zusammenhalten
Sabine Maurberger erzählt mit Freude vom Zusammenhalt beim FFC, von den vielen schönen Momenten und Gefühlen in ihrem Verein. „Man merkt immer wieder, dass alle an einem Strang ziehen“, sagt sie. „Und wir haben Leute bei uns, die alles geben für den FFC. Zum Beispiel Vincenzo Baraldi, unser Mann für alles, der nicht müde wird, beim Training, bei Spielen, bei Fahrten hin und zurück seine Zeit zu investieren, damit alles möglichst gut klappt.“ Es ist, wenn man so will, eine geschmeidige und lebendige Einheit beim FFC Pustertal, die junge Spielerinnen anzieht und gegnerischen Teams Respekt einflößt.

Gefragt nach den sportlichen Zielen in der anstehenden Saison stapelt Sabine Maurberger tief: „Wir sind zufrieden, wenn wir die TOP 5 erreichen. Wir wollen auch weiterhin den Spaß am Spiel über alles stellen. Siege sind wichtig, aber nicht das Wichtigste.“
RF