Innichen – 850 Kilometer und 55.000 Höhenmeter! Beim AlpFrontTrail laufen vier internationale Teams, bestehend aus jeweils zwei Topathleten, vom 6. bis zum 14. Oktober die historische Grenze zwischen Italien und Österreich ab. Mit dabei sind einige der besten Trail- und Bergläufer Europas. Zum 100jährigen-Jahrestag der Annektion Südtirols zu Italien laufen die Athleten um gemeinsam an die Gräueltaten des Gebirgskrieges zu erinnern.
Bei diesem abenteuerlichen Trail-Lauf wird der Grenzverlauf mit den dazugehörigen Kriegsrelikten ins öffentliche Bewusstsein gerückt und an die vergangenen Ereignisse gedenkt. Die historischen Fakten werden hierbei von renommierten Forschern der Eurac aufbereitet. Die Grenze als trennendes Element wird durch den Sport in ein verbindendes Erlebnis umgewandelt und der Wert der Freiheit hochgehalten. „Laufen kann jeder, unabhängig von Nationalität, Hautfarbe oder Religion. Zum Laufen braucht es keine teure Ausrüstung, man kann es überall tun. Gerade deshalb eignet sich dieser Sport bestens, um das Verbindende auszudrücken“, sagt etwa Philipp Reiter. Der 29-Jährige Trail-Läufer und Videograph aus Bayern hatte gemeinsam mit dem Südtiroler Fotografen Harald Wisthaler die Idee zum AlpFrontTrail, der am 6. Oktober mit der ersten Etappe von Grado bis zum Kloster Castelmonte beginnen wird. Die Strecke in der majestätischen Bergwelt führt vom Kanaltal und Tarvis weiter nach Sexten, von dort über Arabba und Grims nach Riva del Garda, bevor der Schlussteil über den Passo Tonale und den Ortler bis hin zum Stilfserjoch in Angriff genommen wird. „Wir haben mit Anton Palzer, Daniel Jung, Eva Sperger, Jakob Hermann, Martina Valmassoi, Hannes Perkmann, Marco De Gasperi, Ina Forchthammer und Tom Wagner einige der besten Trail-Läufer der Welt am Start. Darüber hinaus wird auch die Biathlon-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier mit dabei sein. Die Begeisterung unter den Athletinnen und Athleten ist groß, sie können es kaum erwarten, dass das Abenteuer beginnt“, erklärt Wisthaler. Mit Daniel Jung ist auch Südtirols bekanntester Bergläufer am Start: „Die Zeit rund um den 1. Weltkrieg interessiert mich sehr, weil wir einen familiären Bezug zu dieser Epoche haben. Schließlich haben unsere Vorfahren diese Auseinandersetzung hautnah miterlebt. Ich freue mich darauf, mehr darüber zu erfahren.“
Die Ferienregion 3 Zinnen Dolomites steht den Veranstaltern als Partner im Projekt zur Seite. „Die Zeit des Ersten Weltkriegs hat unsere Identität geprägt, es ist unsere Pflicht etwas dafür zu tun, dass wir unsere Geschichte kennen. Die Grenze ist für uns in der Europaregion Tirol, Südtirol, Trentino kaum mehr spürbar, auch wenn wir erst vor wenigen Monaten zu Beginn der Coronakrise hautnah miterleben mussten, wie schnell aus einem Strich in einer Landkarte wieder ein geschlossener Grenzbalken werden kann!“, betont Gabriel Fauster vom Tourismusverein Innichen.
Beim AlpFrontTrail geht es darum, Grenzen zu überwinden. Der Sport ist hierbei das perfekte Mittel, denn er verbindet Menschen. Der AlpFrontTrail wird von einem Videoteam rund um den Fotografen Harald Wisthaler begleitet und das Geschehen auf den sozialen Medien dokumentiert. Zudem wird es am 8. Oktober in Sexten eine Veranstaltungen für die Öffentlichkeit geben, wo das Projekt vorgestellt wird. Im Frühling 2021 soll es abgeschlossen sein, die besten Momente des Laufes werden in den drei Hauptstädten der Europaregion im Rahmen einer Fotoausstellung präsentiert. (MT)
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