Am Mittwoch vergangener Woche hat sich Bevölkerungsschutzlandesrat Arnold Schuler gemeinsam mit Gemeindevertretern ein Bild von drei Baustellen der Wildbachverbauung-Süd verschafft.
Eine Dammverstärkung bei der Etsch in Salurn, eine Rückhaltesperre bei Tramin, ein stabilisierter Böschungsdamm und breiterer Radweg im sognannten Fischerspitz im Süden von Bozen: Diese drei Baustellen der Wildbachverbauung in der Zone Süd hat Bevölkerungsschutzlandesrat Arnold Schuler gemeinsam mit dem Direktor seines Ressorts Klaus Unterweger am vergangenen Mittwoch (30. September) besichtigt. Begleitet wurden sie dabei vom Direktor der Landesagentur für Bevölkerungsschutz Rudolf Pollinger und Vertretern der Gemeinden Salurn, Tramin und Bozen.
Landesrat Schuler unterstreicht die Bedeutung dieser Arbeiten: „Die außergewöhnlichen Unwetterereignisse der letzten Zeit haben deutlich gemacht, dass sich die Investitionen in Wasserschutzbauten bei Flüssen und Wildbächen gelohnt haben. Sie sind konstant notwendig, um kritische Stellen zu überwachen und Sicherheit für die Südtiroler Bürgerinnen und Bürger gewährleisten zu können.“
Dammverstärkung bei der Etsch in Salurn
Mit dem Salurner Bürgermeister Roland Lazzeri und dem für Zivilschutz zuständigen Gemeindereferenten Martin Ceolan wurde die Dammverstärkung in Augenschein genommen. Jene auf der orografisch rechten Seite oberhalb der Salurner Brücke war bereits im Frühjahr 2000 fertiggestellt worden. Vor drei Jahren wurde damit begonnen, den orographisch linken Etschdamm unterhalb der Salurner Brücke zu verstärken. Die durchgeführten Arbeiten sind Teil eines umfangreichen Projektes, mit dem die Sicherheit vor Hochwasser im Unterland erhöht werden soll. Geplant ist noch die Verstärkung von 700 Metern Etschdamm orografisch links flussabwärts unterhalb der Neumarkter Brücke. Die Dämme haben dem außergewöhnlichen Hochwasser vom 29. und 30. August dieses Jahres standgehalten und damit die Wirksamkeit der Sicherheitsstrategie der Agentur für Bevölkerungsschutz aufgezeigt. Verantwortlich für das eine Million Euro umfassende Projekt und für die Bauleitung zeichnet der Direktor des Landesamtes für Wildbach- und Lawinenverbauung Süd Fabio De Polo.
Rückhaltesperre am Höllentalbach in Tramin
Tramins Bürgermeister Wolfgang Oberhofer begleitete die Delegation zur Rückhaltesperre im Höllentalbach: Der Gefahrenzonenplan für die Gemeinde Tramin verweist auf die Gefahr durch den Höllentalbach. Um dieses Überschwemmungsrisiko für das Dorf zu reduzieren, wurde im vergangenen Jahr im Mittellauf des Höllentalbaches eine neue Rückhaltesperre mit einem Rückhaltevermögen von rund 25.000 Kubikmeter Geschiebematerial errichtet, und zwar unterhalb des Wanderweges Richtung Zoggler-Wiese. Heuer wird kurz oberhalb dieses Standortes eine zweite Rückhaltesperre mit demselben Fassungsvermögen gebaut. Im Zuge der Arbeiten entstehen zudem neue Einlaufsperren und Uferschutzmauern. Die Kosten für das Projekt, für das Hansjörg Prugg verantwortlich zeichnet, der auch die Bauleitung innehat, belaufen sich auf 800.000 Euro.
Stabilisierter Böschungsdamm und breiterer Radweg im Fischerspitz
Den Abschluss der Baustellenbesichtigung bildete die Baustelle im Biotop Fischerspitz zwischen Etsch und Eisack in der Gemeinde Bozen, an die sich Vizebürgermeister und Zivilschutzstadtrat Luis Walcher anschloss. Hauptziel der Arbeiten ist die Stabilisierung des Böschungsdammes auf einer Länge von etwa 1200 Metern, um eine sichere Durchfahrt von Baufahrzeugen bei ordentlichen und außerordentlichen Instandhaltungsarbeiten an Etsch und Eisack sowie am Radweg zu gewährleisten. Insbesondere auf der Seite der Etsch wies das Stein-Betonmauerwerk strukturelle Schäden auf. Im Zuge des Eingriffs wurde der entlang der Böschung verlaufende Radweg umgebaut und verbreitert, um ihn nicht nur für Radfahrer, sondern auch für Baufahrzeuge sicherer und zugänglicher zu gestalten. Mit den Arbeiten war unter der Regie von Projektant und Bauleiter Claudio Volcan am 20. Jänner dieses Jahres begonnen worden, nach der Covid-bedingten Unterbrechung wurden die Bauarbeiten für das Projekt mit dem Kostenausmaß von 900.000 Euro wieder aufgenommen, sie werden voraussichtlich noch innerhalb Oktober abgeschlossen. (mac)
Es gibt derzeit keine bevorstehenden Veranstaltungen.