Für Verständnis und Disziplin der Bürgerinnen und Bürger hat LH Kompatscher heute nach der Sitzung der Landesregierung geworben und Fragen zur Umsetzung der jüngsten Verordnung beantwortet.
Von „entscheidenden Wochen im Kampf gegen das Coronavirus“ sprach Landeshauptmann Arno Kompatscher heute (27. Oktober) in der Pressekonferenz nach der Sitzung der Landesregierung. „In den Wochen, die vor uns liegen, können wir es schaffen, viele viele Infektionsketten zu unterbrechen“, betonte Kompatscher. Die getroffenen Maßnahmen seien hart, aber angesichts der Entwicklung notwendig. Denn gerade jetzt sei es wichtig, entschieden zu handeln, um die Ausbreitung des Virus zu bremsen, mit dem vorrangigen Ziel, Arbeit und Schule bestmöglich zu schützen. So habe das Infektionsgeschehen in den letzten Wochen im Zusammenhang mit privaten Festen und Feiern stark zugenommen.
Abendliche Ausgangssperre, Spezialmaßnahmen für besonders betroffene Gemeinden
Nun hoffe man mit der abendlichen Ausgangssperre eine Maßnahme gefunden zu haben, die wirkt. „Ohne diese abendliche Ausgangssperre besteht leider das Risiko, dass bei nächtlichen Privatpartys die angestrebten Effekte der vorzeitigen Schließung von Restaurants und Bars zunichte gemacht werden“, erklärte der Landeshauptmann. Für besonders betroffene Gemeinden habe man zudem einen Maßnahmenkatalog vorgesehen, der je nach Schwere der Situation im Rahmen einer Einzelbewertung angewandt werde. Das gehe soweit, dass Infektionsherde vollständig heruntergefahren, isoliert und abriegelt werden können.
Antworten zur jüngsten Verordnung
Der Landeshauptmann berichtete auch, dass einige Fragen zur Umsetzung der jüngsten Verordnung vom Sonntag, 25. Oktober aufgetaucht seien: „Diese werden nun nach und nach beantwortet“, sagte Kompatscher. Die aufkommenden Fragen und entsprechenden Antworten werden auf dem Corona-Portal des Landes laufend aktualisiert. Auch die Grüne Nummer 800 751 751 gibt entsprechend Auskunft.
Generelle Maskenpflicht und deren Ausnahmen
Fragen seien zum Beispiel zur Maskenpflicht aufgetaucht. Diese sei in Südtirol sehr strikt und in geschlossenen Räumen nahezu absolut. Ausnahmen gibt es laut Verordnung nur für in Haushalten zusammenlebende Personen und für Bereiche, in denen bereits spezifische Sicherheitsprotokolle gelten, so zum Beispiel in Restaurants, Bars und Büros.
Mannschaftstraining im Freien ja, aber ohne Körperkontakt
Auch im Bereich Sport sind Fragen aufgetaucht. Landeshauptmann Kompatscher hat einerseits klargestellt, dass jegliche sportliche Gruppenaktivität in geschlossenen Räumen ausgesetzt bleibt. Andererseits ist im Freien sportliche Tätigkeit ebenso wie das Training für Mannschaftssportarten unter Einhaltung des zwischenmenschlichen Abstandes in Individualform erlaubt. „Dies entspricht der Regelung auf nationaler Ebene und ermöglicht vielen Sportvereinen ein Bewegungsangebot anzubieten, das für viele Menschen gerade jetzt wichtig für das körperliche und seelische Gleichgewicht ist“, betonte Kompatscher. Ein Beispiel: Eine Mannschaft kann Dauerlauf mit Abstand absolvieren, ein Trainings-Fußballspiel dagegen nicht, da dabei unweigerlich Körperkontakt erfolgt.
Konsum von Speisen und Getränken
Vermehrt sind auch Fragen zum Konsumverbot im Freien aufgetaucht. Hier stellte der Landeshauptmann klar: Ab 18 Uhr darf in der Gastronomie sowohl im Freien als auch im Innern eines Lokals nur mehr an Sitzplätzen konsumiert werden. Auf Straßen und Plätzen ist der Konsum von Speisen und Getränken ab 18 Uhr hingegen allgemein untersagt, weshalb ab dieser Uhrzeit zum Beispiel Imbissbuden schließen. „Aktuell ist es unser oberstes Ziel, die Neuinfektionen zu verringern und den Druck auf das Südtiroler Gesundheitssystem im Rahmen zu halten“, betonte der Landeshauptmann. Aufgrund des aktuellen Infektionstrends seien diese zum Teil harten Maßnahmen nötig.
Es braucht Mithilfe von Menschen und Unternehmen
Grundsätzlich hänge der Erfolg der aktuellen Strategie stark von der Mithilfe der Menschen und Unternehmen in unserem Land ab, sagte der Landeshauptmann. „Nächste Woche sind zum Beispiel Schulferien“ sagte der Landeshauptmann und rief die Familien auf: „Vermeiden wir bei der Freizeitgestaltung unnötige Ortswechsel und Zusammenkünfte. Nutzen wir gemeinsam die Chance, die wir haben.“ (gst)
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