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Die Welt atmet auf

Pustertal – Neben der Corona-Pandemie war es das beherrschende Thema in den vergangenen Wochen und Monaten: Die Präsidentschaftswahlen in den USA. Amtsinhaber Donald Trump gegen seinen Herausforderer Joe Biden, Republikaner gegen Demokraten oder auch Gut gegen Böse? Die Wahl des mächtigsten Mannes der Welt hat auch bei uns im Pustertal einige Wellen geschlagen, wie dies einige Mitbürger mitverfolgt haben lesen Sie hier.

Martin Lercher: 
“Ich persönlich bin sehr, sehr froh über den Ausgang der Wahlen. Einerseits, dass Trump nicht mehr an der Macht ist und andererseits, dass ein erfahrener Berufspolitiker wie Joe Biden es ist, der schon über 50 Jahre im Geschäft ist nun das Sagen hat, dem Werte wie Soziales, Umweltschutz oder Bündnisse am Herzen liegen. Mit dem neuen US-Präsidenten wird etwas Ruhe einkehren, er wird für Stabilität sorgen. Dennoch muss er erst einmal liefern; natürlich kann er keine Wunder bewirken, dafür haben die Republikaner im Senat noch zu viel zu melden. Trotzdem bin ich für die kommende Amtsperiode sehr zuversichtlich. Eine zentrale Rolle wird Vize-Präsidentin Camilla Harris spielen, die schlussendlich Mitentscheidend für den knappen Sieg der Demokraten war. Ich denke diese vier Jahre werden für sie eine Art Vorbereitungszeit sein, 2024 werden wir die erste Frau an der Spitze der USA sehen. Die gesamte Welt ist momentan in Aufruhe, Südtirol ist dabei mit Sicherheit nicht das “heilige Land Tirols” und Amerika ist noch einmal eine ganz andere Größenordnung. Die Randale und Gegendemonstrationen werden noch eine Weile andauern. Herr Trump ist ein Showman und Machtmensch, der in der Politik nichts verloren hat. Er wird diese bittere Niederlage nicht auf die leichte Schulter nehmen. Die Frage ist nur wie lange ihn die eigene Partei noch trägt, hat er durch seine absurden Äußerungen schon einigen internen Gegenwind zu spüren bekommen. Bis zum Schluss hat er alle nur belogen und betrogen – ich hoffe, dass er irgendwann zur Rechenschaft gezogen wird.”

Helga Tommaso
“Hoffentlich gerät der derzeit herrschende Populismus und Nationalismus durch den Ausgang der Wahlen wieder einigermaßen in eine kontrollierbare Größenordnung, dies überall, nicht nur in Amerika. “Make America great again”, nur wir und Hauptsache gegen alle anderen schießen und die eigene Bevölkerung aufhetzen. Natürlich habe ich den Verlauf der Wahlen genauestens Verfolg, betraf deren Ausgang indirekt ja auch uns. Doch mit der Zeit habe ich das Ganze lächerliche Getue nicht mehr mit anhören können. Die Amerikaner sind halt ein anderes Volk wie wir, Derartiges können wir uns hierzulande gar nicht vorstellen. Schnell wird Biden alle Verfehlungen seines Vorgängers nicht ausradieren können, auch er wird Steine in den Weg gelegt bekommen, aber ich bin heilfroh, dass er nun das Sagen hat, hoffen wir das Beste!”

Helene Wolfsgruber
“Barack Obama war ein herausragender Präsident, Joe Biden dürfte als enger Vertrauter in seine Fußstapfen treten und an seine Linie anknüpfen. Ich war schon einige Male in den USA, habe Rundreisen gemacht und unter anderem vor vier Jahren in Florida einen mehrwöchigen Englisch-Sprachkurs gemacht. Als ich auf Übersee war, habe ich diese Spaltung des Landes gar nicht so erlebt und mitbekommen. Genau dieser Bundesstaat Florida ging trotz seines großen Anteils an Hispanics an Trump. Da kann ich die Amerikaner einfach nicht verstehen, dass sie nach vier Jahren voller Skandalen, inklusive zuletzt “Black Lives Matter” und dem Coronavirus immer noch so viel auf Trump gesetzt haben. Gottseidank ist es Trump nicht mehr geworden, ihn habe ich schon gar nicht mehr ansehen können.” (MT)