Stark touristisch geprägte Gemeinden, wie Sexten eine ist, haben es zurzeit besonders schwer. Nichtsdestotrotz macht sich die Hochpustertaler Gemeinde bereit für den nächsten Aufwärtstrend – auch wenn sich dieser derzeit noch nicht wirklich abzeichnet, in Sexten blickt man aus mehreren Gründen optimistisch in die Zukunft.
Die unsichere Situation im Hotel- und Gastgewerbe, aber auch bei den Skiliftbetreibern ist für Betriebsinhaber wie Mitarbeiter/innen belastend. Normalerweise beschert die landschaftliche Schönheit Sextens dem Hochpustertaler Gemeindegebiet jährlich um die 750.000 Nächtigungen. Ein starker Tourismusort also, der unter anderem auf den Säulen einer gesunden Landwirtschaft und gut arbeitender Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe steht. Seit fast einem Jahr nun schon ist hier vieles anders: Corona hat den Tourismus fast vollständig ausgebremst, was in nächster Zukunft vermutlich auch Auswirkungen auf andere Wirtschaftszweige haben könnte. Doch in Sexten galt es schon immer, eine gute Partnerschaft zwischen den verschiedenen Wirtschaftszweigen wie Handwerk, Landwirtschaft, Tourismus und dem Naturschutz zu pflegen- schließlich ist die attraktive Landschaft das wohl größte Kapital „des Dorfes der Drei Zinnen“. Und genau auf diese Weise wird Sexten sich auch von der aktuellen Krise wieder erholen. Schließlich hat es so viel zu bieten: Das Gebiet rund um Sexten ist reich an einzigartigen Schätzen botanischer und zoologischer Seltenheiten, die im Naturpark Drei Zinnen unter Schutz stehen. Dieser umfasst eine Fläche von fast 11.900 Hektar, die auf die Gemeinden Innichen, Sexten und Toblach verteilt ist. Dass Sexten sich in den vergangenen Jahrzehnten als einer der stärksten Tourismusorte des Pustertals etablieren konnte, ist kein Wunder – ist es doch ein traumhaftes Ferienparadies.
Noch attraktiver!
Sommers wie winters ist Sexten ein Traumort zum Urlauben. Die zahlreichen Wanderwege in der einmaligen Bergwelt, die reizvollen Ortschaften und die vielen Möglichkeiten zum Aktivsein, aber auch zum Relaxen, lassen keine Wünsche offen. Dasselbe gilt für die Wintermonate. Besonders bei den diesjährigen überdurchschnittlichen Schneeverhältnissen kann man das Sextner Gemeindegebiet in seinem schönsten Winterkleid erleben – zumindest beim Winterwandern, Eis- und Langlaufen. Was das Skifahren betrifft, gäbe es zwar einige Neuheiten zu erkunden, nur macht dort die Pandemie bislang noch einen Strich durch die Rechnung. Das heutige Skikarussell „3 Zinnen Dolomites“ wurde in vergangenen Jahren kontinuierlich weiterentwickelt und um zahlreiche Highlights – Pisten und Verbindungen betreffend – reicher. Heute ist das preisgekrönte Skigebiet inmitten des UNESCO Welterbes der Dolomiten ein absoluter Geheimtipp: über hundert aussichtsreiche, schneesichere und bestens präparierte Pistenkilometer für alle Könnerstufen. Besonders die neue Vorzeigebahn, der Helmjet Sexten, wäre zu Saisonanfang bereit gewesen, sich jeder Menge Skifahrer zu präsentieren – momentan jedoch steht noch alles still. Diese 10er Premium Gondelbahn, die von Sexten zum Helm führt, gilt zurzeit als die modernste ihrer Art weltweit; man kann von einer wahren Hightech-Anlage aus den Werken des Sterzinger Seilbahnbauers Leitner sprechen. In nur knapp achtmonatiger Bauzeit wurde der Helmjet realisiert und ist das wohl wichtigste Puzzlestück derzeit, mit dem die 3 Zinnen AG jene Lücke schließt, die dem Skigast einen neuen Anreiz bietet und speziell in Coronazeiten mehr Abstand und Sicherheit gewährleistet. Ein jahrelanges Herzensanliegen vieler Bürgerinnen und Bürger Sextens hat mit der Fertigstellung des Helmjet Gestalt angenommen und lässt das Skigebiet gemeinsam mit den 2018 und 2019 rundum erneuerten Aufstiegsanlagen „Mittelstation“ und „Hasenköpfl“ nochmal attraktiver werden. Leider steht diese technische Sensation des Sextner Wintertourismus derzeit still, doch wird sein Start von vielen Wintersportlern mit Spannung erwartet. Und auch für Langläufer gibt es Neuigkeiten zu berichten. Denn längst nicht allein die Skipisten sind es, die die Menschen ins Sextner Gemeindegebiet locken. So lassen beispielsweise auch die wunderschönen Loipen die Herzen aller Langlauf-Fans höher schlagen. Für diesen Winter wurden von Seiten des Tourismusvereins Sexten diesbezüglich bereits einige wichtige Akzente gesetzt, wie beispielsweise die Ausweisung der Rundloipe Waldheim als Nachtloipe und die Reaktivierung eines Winterwanderweges von Moos zum Kreuzbergpass. Des Weiteren wird auch der Weg von Sexten über das „Gissa Waldile“ bis zum Fernheizwerk bzw. zur Bushaltestelle Roggen für Winterwanderer präpariert. Es wird stetig daran gearbeitet, die Angebote zu erweitern und zu verbessern, damit Sexten seinem Ziel treu bleibt, ganz nah an der Natur zu arbeiten.
Klimagemeinde Sexten
Seit ungefähr zwei Jahren trägt Sexten den Titel “KlimaGemeinde Bronze”. Seither hat das Thema “Klima- und Umweltschutz” hier mächtig an Fahrt aufgenommen. Zum einen konnten seit dem Bau des Fernheizwerkes vor rund fünfzehn Jahren die Treibhausgasemissionen durch das allmähliche Verschwinden zahlreicher Ölheizungen in den verschiedenen Ortschaften massiv gesenkt werden. Zum anderen hat das Fernheizwerk eine wesentliche Erhöhung des Anteils von Energie aus erneuerbaren Quellen erzielen können. Das vor allem deshalb, da dort mehr als 98 Prozent der Wärme aus der heimischen Biomasse Holz erzeugt wird, die größtenteils aus der Forstwirtschaft und den Sägewerken der Umgebung stammt. Einen großen Beitrag zur Steigerung der Energieeffizienz haben viele Sextnerinnen und Sextner im Laufe der vergangenen Jahre durch die fachgerechte Sanierung ihrer Wohnhäuser geleistet, wie es sich aus den erteilten Baukonzessionen ablesen lässt. Darüber hinaus arbeitet die Gemeindeverwaltung kontinuierlich an der energetischen Verbesserung der eigenen Immobilien weiter, genauso wie an der Umstellung der öffentlichen Beleuchtung auf LED und der Förderung klimafreundlichen Verhaltens allgemein. Ein Thema, auf das in Zukunft verstärkt der Augenmerk gerichtet wird, ist das Verkehrsaufkommen. Dieses ist in den letzten zwei Jahrzehnten deutlich gestiegen und wird von den Bürgerinnen und Bürgern zunehmend als Problem empfunden, weshalb hier noch Tätigkeitsbedarf besteht. Die Mitglieder des Energie-Teams arbeiten diesbezüglich bereits an Lösungsvorschlägen und insgesamt dafür, dass Sexten in den kommenden Jahren die Voraussetzungen erfüllen kann, den Standard “KlimaGemeinde Silber” zu erreichen. Dazu bedarf es auch weiterhin der Sensibilität für diese Thematik und der aktiven Mitarbeit jedes einzelnen Bürgers. Viele private Initiativen haben bereits gezeigt, dass jeder Einzelne deutlich dazu beitragen kann, dass gemeinsam viel in Richtung KlimaGemeinde Silber bewegt und erreicht werden kann. (SH)
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