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Fernunterricht an Oberschule

Innichen – Seit vier Wochen gilt auch für die Oberschüler wieder “Homeschooling“. Wie der Schulalltag mit Fernunterricht aussieht hat der in der Wirtschaftsfachoberschule Innichen (WFO) erfahren.

Viktoria Hofmann ist Schülerin der 4. Klasse WFO Innichen und lernt, wie ihre Mitschülerinnen und Mitschüler, seit vier Wochen wieder im Fernunterricht. „Wenn man am Montagmorgen aufwacht, scheint die Schülerwelt noch in Ordnung zu sein. Aber dann trudeln nach und nach die Aufträge und Abgabetermine der verschiedenen Unterrichtsfächer ein. Manchmal hat man schon nach den ersten fünf Minuten keine Lust mehr auf Homeschooling, doch man muss sich zusammenreißen und sich an die Arbeit machen, denn sonst können Konsequenzen drohen“, erzählt Viktoria Hofmann. Zunächst organisiere sie alle anstehenden Aufgaben und Abgabetermine, damit auch nichts vergessen wird. Bei zwölf verschiedenen Fächern könne das nämlich schnell passieren! Deshalb sei es wichtig, alles systematisch zu erfassen. Für Pausen bleibe wenig Zeit, da meist mehrere Abgabetermine gleichzeitig anfallen würden. Die Zeiteinteilung und das tatsächliche Erledigen der Aufgaben würden die Schüler vor große Herausforderungen stellen, meint die Schülerin. „Deshalb sind Selbstdisziplin und Organisation sehr wichtig, denn ohne diese Fähigkeiten kommt man im Fernunterricht nicht weit. Man kann sich nicht einfach auf die faule Haut legen und sich denken: Das werde ich schon später erledigen. Zusätzlich zu den digital erteilten Aufträgen und Abgabeterminen kommen auch noch die verpflichtenden Online-Meetings mit Lehrpersonen und Referenten, was weitere Zeit und Konzentration erfordert. Die Arbeitswoche eines Schülers in Corona-Zeiten ist somit ziemlich ausgelastet!“ Im Großen und Ganzen sei es jedem Schüler selbst überlassen, wie er sich im „Home Office“ organisiere, solange die vorgegebenen Termine eingehalten werden. Weniger Schulstress gebe es ganz bestimmt im Präsenzunterricht, so Viktoria Hofmann, die sich, wie ihre Mitschüler darauf freut, wenn die Schule nach der Covid-Krise wieder normal weitergeht.
Der Einstieg in den Fernunterricht vor gut einem Jahr sei noch kompliziert gewesen, sagt Norbert Brunner, der an der WFO Deutsch und Geschichte unterrichtet. Man sei technisch nicht auf den Fernunterricht vorbereitet gewesen. „Mittlerweile funktioniert der Fernunterricht aber sehr gut“, sagt der Norbert Brunner. Was der Lehrer allerdings anmerkt ist, dass der Arbeitsaufwand des Fernunterrichts für Lehrer und Schüler „beträchtlich“ über jenem des Präsenzunterrichts liege. Auch sei eine präzise Planung bei diesem Lernsystem unabdingbar. „Im März und April des letzten Jahres hatten wir noch Schwächen in der Planung, weil sich die Lehrer zu wenig abgesprochen haben und die Schüler überfordert waren“, sagt Norbert Brunner. Dieser Herausforderung sei man durch gute Absprache im Kollegium und laufender Koordinierung nun Herr geworden. Was man von den technischen Herausforderungen noch nicht behaupten könne, meint Brunner. „Ein schnelles Internet und die entsprechende Hardware ist notwendig, um gut ausgerüstet zu sein“. Die meisten Lehrer und ein Großteil der Schüler seien jetzt gut ausgestattet. Zudem habe die Schule eine Initiative gestartet, um auch jenen Schülern, die noch nicht optimal ausgestattet sind, geförderte Laptops anzubieten. Es würde immer noch Schüler geben, die nicht über alle technischen Voraussetzungen verfügen. Davon betroffen seien vor allem Familien, wo es mehrere Schüler in unterschiedlichen Altersstufen gibt, betont Norbert Brunner. Als sehr positiv wertet der WFO-Lehrer, dass durch diese digitale Form des Lernens zumindest ein Kontakt zueinander aufrecht erhalten bleibt. „Vor 20 Jahren wäre so etwas nicht möglich gewesen“, sagt Norbert Brunner. Ein Vorteil sei auch, dass die Schulung in den neuen Medien forciert wird und damit die digitalen Kompetenzen erhöht werden, zudem sei dieses System zeitlich sehr flexibel. Soziale Kontakte und ein unmittelbares Feedback würden allerdings dennoch fehlen, schließt Brunner. (RED/TL)