Kematen – An der Ahr in Kematen wird bereits seit mehreren Wochen an der Pegelmessstelle gearbeitet. Diese wird zum Zweck einer nachhaltigen Wasserressourcen- und Raumordnungsplanung saniert und erweitert.
Wie am Mareiterbach in Sterzing und am Suldenbach in Stilfser Brücke wird auch die Pegelmessstelle an der Ahr in Kematen saniert bzw. neu errichtet. Die Pegeldaten, die diese Messstellen zuverlässig erheben, sind besonders für das Management kritischer hydrologischer Situationen wie beispielsweise Hochwasserereignisse oder auch Wasserknappheitsperioden wichtig. Ebenso unverzichtbar sind sie für die nachhaltige Wasserressourcen- und Raumordnungsplanung – also auch für die Erhebung und Planung der Gefahrenzonen im Land.
Pegelmessstelle saniert und erweitert
Am Dorfeingang von Kematen wird derzeit die Messstelle zur Erfassung der Wasserstände und der Wasserführungen der Ahr saniert und ausgebaut. Seit 1979 ist diese Pegelmessstelle bereits in Betrieb. Viel Wasser ist in den vergangenen vier Jahrzehnten daran vorbeigeflossen, nun war es an der Zeit, die dringenden außerordentlichen Wartungsarbeiten aufzunehmen. Damit können auch weiterhin die Zuverlässigkeit der Messungen gewährleistet bleiben und die Strukturen und Messeinrichtungen den aktuellen Sicherheitsbestimmungen angepasst werden. Die Arbeiten führt der Bautrupp mit Vorarbeiter Hubert Ignaz Brugger aus, Baustellenleiter ist Thomas Gamper vom Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung Ost. Nach den Uferverbauungsarbeiten an der Messstelle wird ein Pegelhaus für die Unterbringung der Seilkrananlage und moderne Messeinrichtungen für die Erfassung des Pegelstandes und die Echtzeit-Datenübertragung errichtet. Dabei wird auf den Schutz des Ökosystems und die Durchgängigkeit des Gewässers geachtet, wie vom Wassernutzungsplan vorgesehen. Das Budget für diese Pegelmessstation beläuft sich auf 225.000 Euro.
Teil des landesweiten Pegelmessnetzes
Seit 1975 betreibt die Agentur für Bevölkerungsschutz ein landesweites Pegelmessnetz. Dieses umfasst insgesamt an die 50 Messstellen, deren wichtigste Funktion die Überwachung der Fließgewässer in Südtirol ist. Im Zeitraum von 2007 bis 2013 waren acht Projekte über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) – Achse 4 / Sicherer Lebensraum – finanziert worden. In der Programmperiode 2014 bis 2020 lief der Ausbau des Pegelmessnetzes mit weiteren acht Messstationen weiter. Fünf davon sind bereits in Betrieb, nämlich jene an der Gader in Montal, an der Ahr in St. Georgen, an der Rienz in Vintl, am Eisack in Sterzing und an der Etsch in Salurn. Dazu kommen jetzt noch die oben genannten Messstationen am Mareiterbach in Sterzing, am Suldenbach in Stilfser Brücke sowie jene an der Ahr in Kematen. Auf ungefähr 2,4 Millionen Euro belaufen sich die geplanten Gesamtkosten für diese acht Pegelmessstellen. Die Hälfte dieser Kosten wird mit EU-Geldern finanziert, 35 Prozent tragen der Staat und die restlichen 15 Prozent das Land. Zudem soll in naher Zukunft noch eine weitere Pegelmessstation in Vierschach an der Drau errichtet werden. (SH)
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