Wegen der geschichtlichen Bedeutung hat das Landesarchiv Alexander Langers Nachlass und das Alpenverein-Archiv unter Schutz gestellt. LRin Hochgruber Kuenzer: „Von öffentlichem Interesse.“
Der archivalische Nachlass von Alexander Langer (1946–1995) und das Archiv der Landesgeschäftsstelle des Alpenvereins Südtirol wurden dieser Tage durch ein Dekret von Landeskonservatorin Karin Dalla Torre unter Schutz gestellt. Ziel ist, sie für die Forschung und Dokumentation zu sichern, weil sie von besonderer geschichtlicher Bedeutung sind. Diese Maßnahmen erfolgten im Rahmen der Aufsicht des Südtiroler Landesarchivs über die Privatarchive im Einvernehmen mit den Eigentümern.
Maria Hochgruber Kuenzer begrüßt als zuständige Landesrätin die Unterschutzstellungen und spricht in beiden Fällen von einem „bedeutenden Aussagewert für unser Land“. Die Erhaltung und Nutzung der Archive sei von „öffentlichem Interesse, auch weil sie zeigen, wie in unserem Land verschiedene Perspektiven auf seine Geschichte miteinander leben können. Das primäre Ziel ist die Sicherung eines Umfeldes, in dem weiterhin Lebendigkeit und Wirkung frei entfalten können und nicht einer reinem Schutzlogik unterliegen.“
Dass das Land die beiden Archive unter Schutz stellt, unterstreicht einerseits deren besondere Bedeutung für die Landesgeschichte und stellt andererseits ihre Integrität auch für künftige Generationen sicher, wie Landeskonservatorin Dalla Torre betont: „Es ist uns wichtig, dass das Landesdenkmalamt mit seinen drei Ämtern auch als wesentliche Forschungsinstitution des Landes wahrgenommen wird.“ Die Unterschutzstellung werte die Archive auf: Das erleichtert für die Eigentümern auch den Zugang zu finanziellen Beiträge für die Ordnung und Verzeichnung der Bestände.
Spiegel der gesellschaftlichen Veränderungen
Den Nachlass von Alexander Langer verwahrt die 1999 gegründete Alexander Langer Stiftung in Bozen. Er gibt Aufschluss über die persönliche Entwicklung eines der führenden Südtiroler Intellektuellen und Oppositionspolitiker seiner Zeit. Er spiegelt die gesellschaftlichen Veränderungen in Südtirol und Italien ab den späten 1960er Jahren wider und bietet zahlreiche Anknüpfungspunkte zur Erforschung des regionalen ökosozialen politischen Milieus der siebziger und achtziger Jahre.
Der Ende 1945 gegründete Alpenverein Südtirol zählt zu den mitgliederstärksten Vereinigungen im Land – entsprechend wird auch seine gesellschaftskulturelle Bedeutung eingestuft. Das Archiv der Geschäftsstelle umfasst Aktenmaterial ab der Gründung des Österreichischen (1862) bzw. Deutschen Alpenvereins (1873/74) bis in die heutige Zeit. Der Schwerpunkt liegt umfangmäßig klar in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg: Hier machen vor allem Unterlagen der Hauptleitung und ihrer verschiedenen Referate, aber auch Archivgut peripherer Sektionen den Hauptteil aus. (red)
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