Mit der Berufsfeuerwehr und dem Landesverband der Freiwilligen Feuerwehren haben die Berufsgemeinschaften der Kaminkehrer und der Hafner auf die Gefahren des Kohlenmonoxids hingewiesen.
Gestern (8. Juni) wurde die Bewusstseinsbildungskampagne „KO durch CO – die unsichtbare Gefahr“ im Innenhof der Berufsfeuerwehr in der Agentur für Bevölkerungsschutz abgeschlossen. Die Kampagne hat Wirkung gezeigt, berichteten Hansjörg Elsler, Hauptbrandinspektor der Berufsfeuerwehr in der Agentur für Bevölkerungsschutz, und Christoph Oberhollenzer, Direktor des Landesverbandes der Freiwilligen Feuerwehren: Die Feuerwehren verzeichneten in dieser nun abgeschlossenen Heiz-Saison keine Einsätze wegen ausgetretenen Kohlenmonoxids.
Technische Vorsorge verhindert Unfälle mit Kohlenmonoxid
Der für den Bevölkerungsschutz zuständige Landesrat Arnold Schuler begrüßt die gemeinsame Kampagne der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehren und weist auf die Bedeutung der Vorsorge hin: „Technische Vorsorge kann dabei helfen, Unfälle mit Kohlenmonoxid zu verhindern; ein wichtiger Beitrag zur Prävention ist deshalb die regelmäßige Wartung der Heizungsanlage durch einen Fachbetrieb.“ Die Konzentration und Gefährlichkeit von Kohlenmonoxid sicher zu erkennen und festzustellen, ist nur mit geeigneten Messgeräten möglich. Durchschnittlich waren vor Beginn der Kampagne pro Jahr zwischen fünf und zehn Einsatzfälle wegen Kohlenmonoxid mit jeweils zwischen 10 und 20 Betroffenen in Südtirol zu verzeichnen.
Zweijährige Bewusstseinsbildungskampagne
Kohlenmonoxid entsteht bei einem unvollständigen Verbrennungsvorgang, es ist geruchslos und geschmacklos und kann bereits nach wenigen Atemzügen zum Tod führen. Da in den vergangenen Jahren in Südtirol einige Fälle von Kohlenmonoxid-Vergiftungen aufgetreten sind, haben die Hafner und Kaminkehrer im Landesverband der Handwerker lvh in Zusammenarbeit mit dem Landesverband der Freiwilligen Feuerwehren und der Berufsfeuerwehr vor zwei Jahren mit einer Bewusstseinsbildungskampagne begonnen und die Bevölkerung über die Gefahren informiert.
Sommer für Wartung und Instandhaltung nutzen
Kaminbrände hingegen sind innerhalb eines Jahres landesweit rund 100 aufgetreten. Deshalb, rät der Obmann der Kaminkehrer im lvh Christian Resch, sollten die Sommermonate für eine ordentliche Wartung und Instandhaltung der Feuerstätten und Kamine genutzt werden, damit die nächste Heiz-Saison in Sicherheit ablaufen kann. Feuerstätten müssen regelmäßig überprüft und gewartet werden. Auch wer eine Haussanierung plant, sollte bereits in der Planungsphase den Installateur für Heizungs- und sanitäre Anlagen, den Kaminkehrer, den Feuerungstechniker und den Hafner zu Rate ziehen, um vorbeugend alle Aspekte zu analysieren.
Sauerstoffversorgung der Feuerungsanlagen gewährleisten
Kohlenmonoxid-Vergiftungen können bei bestehenden Öfen auch in Folge von Haussanierungen auftreten, wenn bei Sanierungsmaßnahmen der Aspekt der Verbrennungsluftzufuhr vernachlässigt wird, erklärt der Obmann der Hafner im Landesverband der Handwerker Christian Gross: Eine höhere Abdichtung des Hauses kann dazu führen, dass die Sauerstoffversorgung der bestehenden Feuerungsanlagen über die Raumluft nicht mehr gewährleistet ist. Deshalb muss unbedingt darauf geachtet werden, nach Haussanierungen die Frischluftzufuhr von Feuerungsanlagen durch Experten kontrollieren zu lassen. Bei neuen Öfen hingegen ist eine unabhängige Luftzufuhr Standard und hängt nicht mit der Raumluft zusammen, weshalb es keine Probleme mit Kohlenmonoxid-Austritten gibt. Weitere Ursachen für eine reduzierte Sauerstoffzufuhr können auch technische Defekte sein, bedingt durch eine mangelnde Wartung der Feuerstätte. Zudem können etwa durch Vogelnester blockierte Abgasanlagen, unsachgemäß genutzte Kamine oder ein im Haus aufgestellter Grill zu einer erhöhten Kohlenmonoxid-Konzentration führen. (mac)
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