Bruneck – Die Lichtverschmutzung in Südtirol soll durch neue Maßnahmen eingeschränkt werden. Die Stadtgemeinde Bruneck hat früh reagiert und wirkt der Lichtverschmutzung aktiv entgegen.
Vor einigen Wochen hat Landeshauptmann Arno Kompatscher dazu aufgerufen, die Lichtverschmutzung in Südtirols Städten und Dörfern zu reduzieren. Bereits die aktuell geltende Regelung zur Reduzierung von Lichtverschmutzung im öffentlichen Raum hat dazu beigetragen, den Energieverbrauch für die öffentliche Beleuchtung zu reduzieren, jetzt gilt es, weitere Schritte zu setzen und das Licht überall dort zu reduzieren bzw. sogar abzuschalten, wo es keinen praktischen oder sicherheitstechnischen Nutzen erfüllt. Die Stadtgemeinde Bruneck hat in dieser Hinsicht ihre Hausaufgaben gemacht und nahm beispielsweise mit der kompletten Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED eine gewisse Vorbildfunktion für andere Gemeinden ein. Die Umstellung auf LED dient eigentlich eher der Energieeinsparung als der Eindämmung der Lichtverschmutzung. „In Bruneck hat man aber bereits bei dieser Umstellung auch die mögliche Eindämmung der Lichtverschmutzung mit berücksichtigt. Dies auch deshalb, weil wir in der Stadtgemeindeverwaltung glücklicherweise Verantwortliche haben, die sensibel auf Umweltthemen sind“, sagt Stadtrat Hannes Niederkofler. Demnach wurden im Raum Bruneck 2.800 Lampen der Straßenbeleuchtung ausgetauscht, wobei bewusst nur Lampen mit sogenanntem „full cut off“ System verwendet wurden. „Das sind Leuchten, die den Schein nach unten richten und somit nicht über die Horizontale leuchten. Dadurch wird die Lichtausbeute und -verteilung optimiert. Darüber hinaus hat man als Farbtemperatur eine Lichtfarbe gewählt, die möglichst auch Insektenfreundlich ist“, erklärt Hannes Niederkofler. Im Zuge dieser Umstellung wurden vor allem auch die zentralen Bereiche von Bruneck mit neuen Beleuchtungssystemen ausgestattet, damit gezielter beleuchtet werden konnte. Dabei werden die Leuchten von einem Dämmerungsschalter (Fotozelle) ein- und ausgeschaltet, sie leuchten demnach nur, wenn das Tageslicht wirklich zu schwach ist. Zusätzlich wurde bei allen Leuchten eine Nachtabsenkung eingerichtet. Und zwar wird ab 22:00 Uhr auf etwa 80 Prozent (zonenabhängig) der Leistung und von 00:00 Uhr bis 05:00 Uhr auf 60 Prozent der Leistung abgesenkt. „Wir können die Steuerung zusätzlich so anpassen, dass ab einer gewissen Uhrzeit, z.B. ab 02:00 Uhr Nachts, die Beleuchtung bestimmter Bauwerke ganz ausgeschaltet werden kann“, so Hannes Niederkofler. Eine weitere Maßnahme steht gerade an, nämlich jene, dass an den Radwegen bedarfsorientiertes Licht eingebaut wird. Demnach kommen Solarleuchten ohne Verkabelung zum Einsatz, die „miteinander kommunizieren“, also auch in der Dunkelheit nur dann einschalten, wenn sich ein Radfahrer nähert. (SH)
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