Pustertal – An der Fachschule für Land- und Hauswirtschaft in Salern kann erstmals die Berufliche Qualifikation als Hirte/Hirtin erworben werden. Die Voraussetzung dafür hat die Landesregierung geschaffen. Ist die Profession als Hirte überhaupt noch zeitgenössisch und braucht es sie auf den Almen noch?
Martin Huber
Nein, ich finde es gut, dass die Landesregierung den/die Hirten/Hirtin als eigenen Beruf wahrnimmt und jungen Leuten die Möglichkeit bietet sich diese Qualifikationen anzueignen. Heutzutage zieht es vermehrt ältere Menschen und Pensionisten auf die Almen, sie nehmen das Almtreiben als ruhigen Ausgleich zum hektischen Alltagsleben wahr und genießen die Zeit in der Höhe. Dass nun ein Anreiz geschaffen wird, damit es auch wieder jüngere Leute als Hirten auf die Almen bringt, ist nur positiv. Hirten leisten wertvolle Aufgaben, besonders das Abmähen der Weiden ist wichtig für die Natur!
Ilario di Gallo
Das Thema Hirte war bis dato immer etwas zerstritten, es gab keine wirklichen Grundsätze, Ausbildungen oder eine Gemeinschaft. Denn früher hatte jeder Bauer im Sommer einen „Hirtebuben“ auf der Alm, in den letzten Jahrzehnten ist diese Zahl aber stätig rückläufig gewesen. Mittlerweile will kaum ein junger Bursch noch auf die Alm Kühe hüten, was ich persönlich schade finde. Jetzt mit dem Qualifikationslehrgang wird es den Hirten mit Sicherheit einen Aufschwung verleihen. Hirten sorgen für gesunde Almwiesen, halten diese fortlaufend in Stand und tragen außerdem eine große Verantwortung, indem sie die Herde beschützen. Der Wolf stellt nun mal eine Bedrohung für das Nutzvieh dar. Südtirol ist einfach ein zu kleines Gebiet, mit einer zu großen Nutzfläche die bewirtschaftet wird, da hat der Wolf leider Gottes keinen Platz. Je mehr Hirten es gibt, desto besser wird das Vieh geschützt!
Monika Müller (li.) und Linda Kostner (re.)
Hirten sind auf alle Fälle ein wichtiger Bestandteil unserer Kultur und Tradition, versuchen diesen Aufgabenbereich und die Werte am Leben zu halten, das ist eine gute Sache. Dass das Berufsbild des/der Hirten/Hirtin nun offiziell ist und eine Ausbildung dafür da ist, ist nur zu befürworten. Sie haben ein wichtiges Amt zu erledigen, die Tiere müssen beschützt werden. Vielleicht lernen sie nun noch zusätzliche Fertigkeiten, wie zum Beispiel das Käsemachen; können somit ihren Tätigkeitsbereich erweitern und erhalten dafür auch ein Zertifikat. Immer mehr junge Leute legen Wert auf die Umwelt und auf eine nachhaltige Produktion der Lebensmittel, da kann ich mir schon vorstellen, dass es auch den einen oder anderen dazu bringen wird den Beruf des/der Hirten/Hirtin anzusteuern.
(MT)
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