Migrations- und Minderheitenpolitik, Therapie für Parkinson-Krankheit und industrielle Automation sind die Forschungsbereiche, in denen die geförderten Projekte mobiler Forschender angesiedelt sind.
Im Rahmen seiner Forschungsoffensive fördert das Land Südtirol auch die internationale Mobilität der Forschenden. Um die entsprechende Landesförderung können sich Südtiroler Forschungseinrichtungen bewerben, deren Forschende im Ausland ein Forschungsprojekt umsetzen (Outgoing Researcher) oder die ausländische Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen nach Südtiroler holen, um in Südtirol ein Projekt durchzuführen (Incoming Researcher).
Vier Projekten werden gefördert
Vier von insgesamt zehn Mobilitätsprojekten, die 2021 im Landesamt für Wissenschaft und Forschung eingereicht worden sind, wurden nun acht vom Technischen Beirat gereiht, vier davon werden in den kommenden zwei Jahren mit 632.000 Euro bezuschusst. Sofern 2022 weiter Mittel zur Verfügung gestellt werden, kann ein fünftes Projekt zum Zug kommen.
„Mit dieser Maßnahme möchten wir erfolgreiche Forscherinnen und Forscher erreichen, die Netzwerke der Südtiroler Forschungseinrichtungen ausbauen und Südtirol als Forschungsstandort stärken“, erklärt der für Wissenschaft und Forschung zuständige Landeshauptmann Arno Kompatscher.
Vielfältige Forschungsfelder
Die Forschungsbereiche der vier Mobilitätsprojekte sind vielfältig: Zwei Projekte sind am Institut für Minderheitenrechte der Eurac Research angesiedelt, und zwar in den Wissenschaftsbereichen Soziologie und Minderheiten. Das erste Projekt der italo-argentinischen Forscherin Leiza Brumat mit der Bezeichnung POLIM (Policy Implementation in Global South Regionalism. Multilevel Migration Governance in South America)“ untersucht die Migrationspolitik Südtirols, Tirols und einiger Regionen Südamerikas in Bereichen, in denen es an staatlichen und staatenübergreifenden Angaben mangelt. Im zweite Projekt InGEPaST (The Intersection of Gender and Ethnicity in Socio-Economic Participation in South Tyrol and Catalonia in Post-Pandemic Times) stellt die Forscherin Alexandra Tommaselli – auf der Grundlage einer in Katalonien durchgeführten Untersuchung, die sich auf ethnische Minderheiten und LBGTQI-Gemeinschaften bezieht – einen Vergleich zu Südtirol her.
Parkinson und Industrie 4.0
Mit dem Projekt STANIMON (Seeking novel therapeutic targets for Parkinson’s disease among newly identified modulators of neurotoxicity) ist es dem Institut für Biomedizin von Eurac Research gelungen, mit Roman Vozdek einen anerkannten tschechischen Forscher über ein von der Europäischen Kommission finanziertes Marie Slodowska-Curie-Projektes in Südtirol zu halten. Dies ist möglich, weil in diesem Jahr erstmals auch Forschende um die Mobilitätsförderung des Landes ansuchen konnten, die schon an einem europäischen internationalen Mobilitätsprojekt in Südtirol arbeiten.
„Es reicht nicht aus, Forschende anzuziehen, sondern es ist auch notwendig, die besten Forscherinnen und Forscher im Land zu halten, was uns diesmal gelungen ist“, betont der Direktor im Landesamt für Forschung, Manuel Gatto. Mit dem Projekt ASSIST for RESILIENCE (Increasing Resilience in Manufacturing – Development of a Digital Twin Based Worker Assistance) kann die Freie Universität Bozen auf den estnischen Forscher Tanel Aruväli zählen, der über umfangreiche Erfahrungen im Bereich der industriellen Automatisierung verfügt. Es ist dies ein Forschungsgebiet, das auch im Mittelpunkt des gesamtstaatlichen Forschungsprogramms steht. In Bozen stehen dazu die Werkstätte Smart Mini Factory und die Erfahrung von Erwin Rauch von der Fakultät für Naturwissenschaften und Technik zur Verfügung. (sf/jw)
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