Pustertal – Abwasserkonsortium mit großen Visionen

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Pustertal – Abwasserkonsortium mit großen Visionen

Am 26. November ist der neue Verwaltungsrat des Abwasserkonsortiums Pustertal gewählt worden. Er wird sich gleich mit einem wichtigen Projekt im Umweltbereich befassen, sprich mit der thermischen Verwertung und somit definitiven Entsorgung des gesamten in Südtirol anfallenden Klärschlamms. Das Abwasserkonsortium zählt 28 Mitgliedsgemeinden und ist für die Abwasserentsorgung des gesamten Einzugsgebietes verantwortlich. Das Einzugsgebiet umfasst fünf Kläranlagen, in denen jährlich 13 Millionen m3 an Abwässern gereinigt wird. Zusätzlich fallen 24.000 Tonnen Klärschlamm an, die entsorgt werden müssen. Die operativen Aufgaben des Abwasserkonsortiums führt seit dem Jahr 2009 die eigene Inhouse-Gesellschaft ARA Pustertal AG mit Sitz in St. Lorenzen aus. Die jährlichen Kosten betragen ca. 7 Millionen Euro und werden über die Abwassergebühr finanziert. Daniel Schönhuber, seit 2020 Präsident der Konsortialversammlung und auch Mitglied des Brunecker Gemeindeausschusses gratuliert den Mitgliedern des Verwaltungsrates Giacomo Clement, Hannes Oberhammer, Gunnar Petrik, Marion Irschara und Gregor Wierer zu ihrer Wahl. Er bedankt sich beim scheidenden Präsidenten des Verwaltungsrates Alois Johann Renzler für die ausgezeichnete Arbeit in den dreizehn Jahren seiner Präsidentschaft. Designierter Nachfolger ist Gunnar Petrik. Gleichzeitig nutzt Schönhuber die Gelegenheit, um das Projekt der thermischen Verwertung des Klärschlammes vorzustellen, das in Zusammenarbeit mit dem Land und nach bereits erfolgter Standortzusage der Gemeinde St. Lorenzen Wirklichkeit werden könnte. „Bisher wurden die ca. 40.000 Tonnen Klärschlamm, die in Südtirol anfallen, gegen Bezahlung zur Entsorgung in den oberitalienischen Raum, vorwiegend in die Poebene, gebracht oder ins benachbarte Ausland“, informiert Schönhuber. „Mit der angedachten thermischen Verwertung am Sitz der ARA in St. Lorenzen könnten wir dem ganzen Land eine den Boden schützende, umweltgerechte Entsorgung der Klärschlämme anbieten und gleichzeitig die Rückgewinnung von hochwertigem, im Klärschlamm enthaltenen Phosphor vorantreiben“, kündigt Schönhuber an. Mit dieser Lösung würde sich der Kreislauf der Abwasserreinigung in Südtirol schließen und der ineffiziente und teure „Müllexport“ unterbunden. (PM)