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10. Dezember 2021
Ein Schatz an Erinnerungen
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„Krippile schaugn“ am Waldesrand

Kematen – In Bad Winkel bei Kematen wurden auch heuer wieder an die zehn verschiedenste Krippen von den Tauferer Krippenfreunden aufgebaut – im Freien, sozusagen am Waldesrand, damit das „Krippile schaugn“ so sicher und idyllisch zelebriert werden kann wie nur möglich.

Den Tauferer Krippenfreunden ist es ein Anliegen, allen das beliebte „Krippile schaugn“ zu ermöglichen. Aus diesem Grund haben sie auch heuer wieder einige ihrer Krippen im Freien aufgebaut, die nun bei der „Goasroscht“ in Bad Winkel bei Kematen gemütlich beim Vorbeispazieren betrachtet werden können. Obwohl der Tauferer Advent Corona bedingt zum Teil abgesagt werden musste, findet man hier dennoch eine Sammlung verschiedenster Darstellungen der Geburt Christi und eben echte Weihnachtsstimmung. Zu bewundern gibt es Krippendarstellungen wie etwa die Alpenländische Krippe, die Wurzelkrippe oder die Bretterfiguren-Krippe. Familien, Spaziergänger und Sportler nehmen das Angebot gerne an, machen Halt und können sich beim Betrachten der Krippen weihnachtlich einstimmen.

Kleine Geschichte der Krippe
Hochbetrieb herrscht derzeit bei den Krippenbauern. Aus tiefer Religiosität entstanden, ist die Krippe heute noch ein geschätztes Motiv, dem sich viele Pustertaler Krippenbauer widmen. Der genaue Ursprung der Krippe ist nicht genau feststellbar, urkundlich belegt ist jedoch, dass bereits in altchristlicher Zeit am Weihnachtstag in den Kirchen religiöse Szenen nachgebildet wurden, welche ab dem zehnten Jahrhundert vermehrt volkstümlichen Charakter annahmen und sich allmählich über ganz Europa verbreiteten.
Die ersten bildlichen Darstellungen der Geburt Christi stammen aus dem vierten Jahrhundert. Sie wurden in Roms Katakomben entdeckt, und in den darauf folgenden Jahrhunderten haben sich Menschen aller Schichten immer wieder künstlerisch mit diesem Thema auseinandergesetzt. Der Legende nach ist der heilige Franziskus von Assisi der Vater aller Krippen, da er im Jahr 1223 um Weihnachten in einem Wald die erste Krippe gestaltet haben soll, um seine Weihnachtspredigt den Menschen verständlicher zu machen.
Die große Blütezeit der Krippen war im Zeitalter des Barock. Später, im 18. Jahrhundert, wurde die Krippenkunst dann ausgeweitet, unzählige Stationen und Episoden wurden ergänzt.
Als Zeugnis tiefer Religiosität war in unseren Breiten fast jeder Hof im Besitz einer eigenen Krippe, die oft von Familienmitgliedern geschnitzt wurde. (SH)