Südtirol – Über 44.000 Menschen arbeiten in Südtirol in rund 14.300 Handwerksbetrieben. Der Großteil der familiengeführten Unternehmen zählt 3,3 Mitarbeiter. Die lvh-Spitze hat sich zu einem Jahresabschlussgespräch getroffen, um auf das vergangene Jahr zurückzublicken und für das zukünftige gerüstet zu sein.
Vor allem die Waren- und Rohstoffknappheit und damit zusammenhängende Preisschwankungen sowie Verzögerungen in den Lieferketten haben die Unternehmen 2021 vor große Schwierigkeiten gestellt. „Die Auftragslage ist aktuell gut, aber aufgrund der nach wie vor langen Lieferzeiten und Preissteigerungen wird die wirtschaftliche Leistung stark eingebremst“, erklärt der italienische Vizepräsident Giorgio Bergamo. Eine große Herausforderung stellt für das lokale Handwerk immer noch die Fachkräftesicherung dar.
2022: Zukunft im Visier
Die Arbeitswelt von morgen bietet zahlreiche neue Aufgabenfelder, welche gerade für junge Menschen spannend sind. Das Klischee vom Tischler, der lediglich mit dem Hobel arbeitet oder vom Kfz-Mechatroniker, der sämtliche Arbeitsschritte manuell ausführt, ist längst überholt. Dank der Digitalisierung konnten viele Prozesse effizienter gestaltet und automatisiert werden. In Zusammenarbeit mit Forschungsinstitutionen, Universitäten und Digitalisierungsexperten sollen gemeinsame Projekte initiiert werden, um die Handwerker bei bestehenden und neuen Arbeitsfeldern zu unterstützen.Gerade in Hinblick auf das Thema Nachhaltigkeit hat sich der lvh konkrete Ziele gesetzt. Wichtig dabei sei, die Nachhaltigkeit nicht allein aus einem ökologischen Blickwinkel zu betrachten. „Die Anforderungen gehen weit über effiziente Ressourcennutzung und Umweltschutz hinaus. Auch in der Wirtschaft. Nachhaltig zu leben und zu arbeiten bedeutet Verantwortung für das Handeln zu übernehmen. Das Handwerk lebt seit Jahrzehnten nachhaltige Konzepte wie die Ausbildung von jungen Menschen, hochwertige Arbeitsdienstleistungen und eine tiefe Verankerung in der Gesellschaft, ohne sich dessen selbst bewusst zu sein oder dies klar zu kommunizieren. Wir wollen das Thema verstärkt sichtbar machen und neue Denkanstöße für unsere Betriebe liefern,“ betont der deutsche lvh-Vizepräsident Hannes Mussak.
Fortsetzen möchte die Verbandsspitze die gute Zusammenarbeit und die lösungsorientierte Diskussion mit der Politik. „Wenn uns Corona eines gezeigt hat, so ist es die Notwendigkeit für den Zusammenhalt und das Verantwortungsbewusstsein zum Wohle der Gesellschaft. Ich bedanke mich in diesem Sinne auch bei allen lvh-Funktionären und lvh-Mitarbeitern, welche tagtäglich beweisen, wie schwierige Momente und Krisen erfolgreich gemeistert werden können“, so der Verbandschef. (PM/red)
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