Bruneck – Bis spät abends lesen, stöbern und entdecken kann man in Zukunft in der LibriKa in Bruneck. Bibliotheksleiterin Sonja Hartner gibt im Interview Infos zum neuen Angebot der innovativen Stadt- und Mittelpunktbibliothek.
Puschtra: Welche Überlegungen gingen dem Entschluss voraus, die Öffnungszeiten der LibriKa zu erweitern – auch ohne personelle Besetzung?
Sonja Hartner: Bibliotheken haben eine wichtige Rolle innerhalb der Gesellschaft. Da wir aus personellen Gründen keine Samstagnachmittag- und Sonntagsöffnungszeiten garantieren können, lag diese Lösung praktisch auf der Hand. Das große, phänomenal ausgestattete Gebäude soll bestmöglich genutzt werden. In Sachen Öffnungszeiten ohne Personal haben wir bereits gute Erfahrungen mit den Studierenden der Uni-Bibliothek gesammelt, seit 2013 funktioniert dort die erweiterte Öffnung problemfrei.
Das Team der LibriKa bringt damit seinen Nutzerinnen und Nutzern viel Vertrauen entgegen. Dennoch geht es nicht ganz ohne Kontrolle…
Die Nutzung der Bibliothek außerhalb der regulären Öffnungszeiten erfordert deshalb eine gesonderte Registrierung direkt in der Bibliothek. Es dürfen sich jene Personen registrieren, die volljährig sind, ihren Wohnsitz in Bruneck haben, in die Stadtbibliothek Bruneck eingeschrieben sind, in den letzten fünf Jahren kein schriftliches Hausverbot erhalten haben, die Benutzungsordnung der Open LibriKa unterzeichnen und einen jährlichen Unkostenbeitrag von 25 Euro entrichten. Dieser Unkostenbetrag ist unabhängig vom Zeitpunkt der Registrierung vollständig zu entrichten. Die Registrierung und Einweisung erfolgen nach Terminvereinbarung am Mittwochnachmittag von 15 bis 17 Uhr und am Samstagvormittag von 9 bis 12 Uhr. Geöffnet ist die Open LibriKa dann von Montag bis Freitag von 18.30 bis 22 Uhr, samstags von 12 bis 22 Uhr sowie an Sonn-und Feiertagen von 08 bis 22 Uhr. Die jährliche Schließzeit der Bibliothek im Dezember ist ausgenommen. Das Bibliotheksteam bedankt sich bereits jetzt für den respektvollen Umgang miteinander sowie mit der Bibliotheksinfrastruktur.
Mit diesem neuen Angebot nimmt die LibriKa zusammen mit ein paar wenigen anderen Bibliotheken des Landes eine gewisse Vorreiterrolle ein. Läutet sie damit vielleicht ein Umdenken im Bibliothekswesen ein?
Unser Bestreben ist natürlich, dass viele Bibliotheken diesem Beispiel folgen. Der Trend kommt aus den nordischen Ländern, aber auch in der Schweiz und in Deutschland gibt es viele Open Libraries. Bei uns ist Ausleihe und Rückgabe auch während der Öffnungszeiten automatisiert, unsere Kundschaft kennt das bereits. Wer Beratung braucht oder möchte, wird auch weiterhin dann kommen, wenn die Bibliothekarin des Vertrauens vor Ort ist. (SH)
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