Auf harte Anfangsjahre, auf einen ständigen Kampf um Gehör, auf Erfolge und Rückschläge blickt der Dachverband für Natur- und Umweltschutz im Rahmen einer Feier zum 40-jährigen Bestehen zurück. Zugleich warf man einen Blick in die Zukunft.
Seit 1982, seit 40 Jahren also, sind die um den Schutz von Umwelt und Landschaft bemühten Vereine und Verbände in Südtirol im Dachverband für Natur- und Umweltschutz organisiert, der als Dachorganisation die Stimmen der kleineren Organisationen bündelt und in den Prozess der politischen und gesellschaftlichen Meinungsbildung einbringt. „Der Erfolg der Dachverbands-Gründung und seiner Tätigkeit war, dass der Naturschutzgedanken hoffähig geworden ist“, so Ingenieurbiologe Prof. Florin Florineth, selbst Gründungsmitglied. In seinem Referat ging Florineth auch auf die Arbeit des Dachverbandes in den letzten 40 Jahren ein, zu der neben der konstanten Sensibilisierung für die Belange von Natur-, Umwelt- und Klimaschutz auch der handfeste Kampf für oder gegen konkrete Projekte gehört.
Auf neue Herausforderungen rund um die Durchsetzung eines nachhaltigen Lebens und Wirtschaftens ging der Direktor der Internationalen Alpenschutzkommission CIPRA, Kaspar Schuler, ein. „Umweltpolitik hat dem Erhalt des Fundaments des menschlichen Daseins zu dienen, dem Erhalt der Lebensgrundlagen“. Insofern sei auch ein Austausch mit der Politik notwendig“, so der CIPRA-Direktor.
Die Umweltaktivistin Ariane Benedikter warf einen Blick in die Zukunft. Sie präsentierte eine Wunschliste an den Dachverband, an deren Spitze die Einbindung von Jugendlichen und Frauen stand, wenn es um die Lösung der Klima- und Umweltfragen geht. Zudem brauche es die richtige Balance zwischen Nachhaltigkeit und Resilienz.
Auch legte der Dachverband selbst eine Wunschliste an die Politik vor. Ganz oben steht dabei ein verstärkter und konstanter Einbezug der Umweltorganisationen in den politischen Willensbildungsprozess. „Leider zeigt der Trend derzeit trotz aller Lippenbekenntnisse in eine andere Richtung, wir werden immer mehr an den Rand gedrängt“, so Geschäftsführerin Madeleine Rohrer, die zum einen auf die Tatsache verweist, dass die Landesregierung sich immer wieder über die Gutachten des eigenen Umweltbeirats hinwegsetze. Zum anderen soll künftig bei gemeinsamen Projekten von öffentlicher Hand und privaten Investoren Geheimhaltung gewahrt werden, bis ein offizieller Beschluss vorliegt“, so Rohrer. Zudem ging die Ära von Klaus-Peter Dissinger als Vorsitzendem des Dachverbands zu Ende. Als sein Nachfolger wurde der langjährige Geschäftsführer des Heimatpflegeverbandes Südtirol, Josef Oberhofer, gewählt. (PM/red)
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