Südtirols Wirtschaft und Arbeitsmarkt zukunftsfest machen: Ein Resümee der drei Treffen, in denen die Landesräte Achammer und Schuler den direkten Austausch mit Südtirols Wirtschaftsakteuren suchten.
Wie die regionale Nahversorgung vor Ort stärken, um die Attraktivität von Ortschaften nachhaltig zu steigern? Wie dem Fachkräftemangel entgegenwirken? Wie angesichts von Rohstoffknappheit, Lieferengpässen und Preissteigerungen auf globale Herausforderungen lokal reagieren? Diese Fragen stellten Wirtschafts- und Arbeitslandesrat Philipp Achammer und Landesrat für Tourismus und Landwirtschaft Arnold Schuler in der Veranstaltungsreihe „Treffpunkt Wirtschaft. Herausforderungen, Ziele und Perspektiven“. Zu den drei Treffen haben die beiden Landesräte zusammen mit dem Südtiroler Wirtschaftsring (SWR) Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Politik, aber auch Bürgerinnen und Bürger geladen. Der Einladung gefolgt sind in den vergangenen Tagen rund 130 Gäste, die sich auf die drei Veranstaltungsorte verteilt haben, um an die beiden Landesräte ihre Fragen, Impulse und Lösungsvorschläge zu richten.
„Südtirols Wirtschaft läuft zwar gut, aber durch die Klimakrise, die Corona-Pandemie und den Krieg in der Ukraine durchleben wir gerade herausfordernde Zeiten, deren Folgen für heimische Unternehmen und Betriebe spürbar sind“, fasst Landesrat Philipp Achammer die aktuelle Situation zusammen. Hinzu komme, dass „im Jahr 2030 Südtirol rund 30.000 Arbeitskräfte fehlen werden“. Geschuldet sei dies dem demografischen Wandel, aber nicht nur. „Wir stehen vor neuen Aufgaben, während alte Herausforderungen nach wie vor aktuell sind. Wir müssen gemeinsam nach Lösungen suchen, wenn wir Südtirols Wirtschaft und Arbeitsmarkt in eine gute Zukunft führen wollen“, betont Landesrat Achammer. Um den Herausforderungen der kommenden Jahre auf Südtirols Arbeitsmarkt zu begegnen, erläuterte Landesrat Achammer die Wichtigkeit einer aktiven Arbeitsmarktpolitik, die Notwendigkeit einer frühzeitigen Weiterbildung und die Erfordernis, Arbeitsplätze attraktiver zu gestalten. Insbesondere die Vereinbarkeit zwischen Familie und Beruf spiele bei Letztgenanntem eine entscheidende Rolle. Ebenso betonte Landesrat Achammer die Wichtigkeit einer qualitativ guten dualen Ausbildung für junge Menschen, und dass es auch darum gehe, Anreize für Kleinstunternehmen hin zu mehr Digitalisierung zu schaffen.
Auch Landesrat Arnold Schuler ist überzeugt, dass angesichts der Herausforderungen, vor denen Südtirols Wirtschaft und Arbeitsmarkt stehen, es nun gelte, gemeinsam in die Zukunft zu blicken. „Die Impulse von außen und eine gemeinsame Lösungsfindung sind wichtig, denn wir werden Lösungen in verschiedenen Bereichen brauchen.“ Darüber hinaus betonte Landesrat Schuler, die Chancen, welche sich angesichts der aktuellen Herausforderungen ergeben, zu nutzen. „Gerade in den Bereichen Landwirtschaft und Tourismus liegt ein großes Potenzial für eine stärkere Zusammenarbeit. Aufgabe der Politik ist es, diese Zusammenarbeit anzutreiben“, sagt Landesrat Schuler. Ebenso hob er hervor: „Unsere Stärke ist nicht die Quantität, sondern die Qualität. Wenn wir unsere Wirtschaft, aber auch die Nachhaltigkeit stärken wollen, müssen regionale Kreisläufe gelebt werden.“ Darüber hinaus betonte er die Wichtigkeit einer ausgeglichenen Wirtschaftsstruktur, und dass gerade durch die wirtschaftliche Kleinstrukturiertheit Südtirols große Flexibilität und Kreativität möglich seien.
In einer zwanglosen Atmosphäre tauschten sich die beiden Landesräte im Sarntal im Hotel Bad Schörgau mit den wirtschaftlichen Akteuren aus, im Burggrafenamt „Im Kult“ in Marling und im Pustertal in der Intercable Arena in Bruneck. Neben den beiden Landesräten waren die Direktorin der Abteilung Wirtschaft, Manuela Defant, und der Direktor des Instituts für Wirtschaftsforschung (Wifo) der Handelskammer Bozen, Georg Lun, vor Ort. Sie begleiteten jeweils eines der Treffen mit einem thematisch abgestimmten Impulsreferat. (eb)
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