Mit einem Großen Österreichischen Zapfenstreich und einer Festveranstaltung mit Gruß- und Dankesworten durch Bataillonskommandant Wolfgang Kofler, Landeskommandant Roland Seppi und dem Hauptmann der Schützenkompanie Steinhaus, Benjamin Rauchenbichler, begrüßten die Schützen sowie die Gemeinde Steinhaus ihren „verlorenen“ Sohn Heinrich Oberleiter, der nach 60 Jahren im Exil in seine angestammte Heimat zurückkehren durfte. In diesem Rahmen wurde auch die Autobiographie Heinrich Oberleiters, „Es gibt immer einen Weg“, vorgestellt. Im Jahr 2018 stellten Heinrich Oberleiters Kinder ein Gnadengesuch, dem der italienische Staatspräsident im Dezember 2021 stattgegeben hatte. Mit 20 Jahren fiel bei Heinrich Oberleiter der Entschluss, am Südtiroler Freiheitskampf teilzunehmen, um die radikale Italienisierungspolitik in Südtirol zu beenden. Gemeinsam mit Sepp Forer, Heinrich Oberlechner und Siegfried Steger übte Heinrich Oberleiter dabei zahlreiche Anschläge auf Strommasten aus. Zu Unrecht wurde den „Puschtra Buibm“ dabei auch die Ermordung eines Carabinieri-Beamten angelastet. Heinrich Oberleiter konnte 1968 nach einer Verhaftung über die Grenze flüchten und wurde in Abwesenheit zu zwei Mal lebenslänglicher Haft verurteilt. Fortan lebte Oberleiter im Exil in Unterfranken. „Kein Akt der Großherzigkeit Italiens, wie von der Südtiroler Politik betitelt, sondern ein Akt der historischen Gerechtigkeit sowie ein Anstoß, die wahren Hintergründe aufzuarbeiten, die im Fall der „Puschtra Buibm“ noch immer in den italienischen Archiven verborgen bleiben.
Gleichzeitig ist die Rückkehr Heinrich Oberleiters aber auch ein Anstoß in Richtung Südtiroler Landespolitik, um den Freiheitskämpfern der 1960er einen gebührenden Ehrenplatz zu schaffen. Ohne deren Einsatz von Freiheit und Leben wären wir heute eine gewöhnliche italienische Provinz“, so Major Roland Seppi, Landeskommandant des Südtiroler Schützenbundes. (PM)
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