Imkerei ist mehr als Honig produzieren. Das beweisen die restlos ausgebuchten Imkerei-Grundkurse. Daher wird im Frühling zusätzlich ein kostenloser Wochenend-Schnupperkurs angeboten.
Seit einigen Jahren sind die Imkerei-Grundkurse sehr gut von allen Altersklassen besucht. Im Jänner sind wieder zwei Kurse gestartet – mit jeweils 35 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. „95 Prozent unserer Teilnehmenden besuchen nicht nur den Kurs, sondern sie bleiben bei der Imkerei“, sagt Andreas Platzer, Fachberater für Imkerei des Landes. „Es ist wohl so, dass es etwas Besonderes ist: Man lernt etwas über die Natur und trägt zu ihrem Schutz bei, man produziert etwas und kann die ganze Familie einbeziehen. Zudem ist es eine Form der Tierhaltung, die den Eigentümer nicht so stark in seiner Zeiteinteilung bindet wie andere Tiere“, sagt Platzer. Weil der Andrang so groß ist und viele Interessenten abgewiesen werden mussten, wird heuer bereits im Frühling ein Schnupperkurs organisiert. Dieser dauert einen ganzen und einen halben Tag und wird am 31. März und 1. April in Altenburg (Kaltern) stattfinden. Dabei beantworten die Kursleitenden alle Fragen, die ein angehender Imker oder eine angehende Imkerin hat. „Es kann eine Entscheidungshilfe sein, um herauszufinden, ob die Imkerei das Richtige für einen ist“, sagt Platzer.
Die Grundausbildung: Kein Muss, aber nützlich
Wissen sollte die Imkerin und der Imker gar einiges – auch wenn ein abgeschlossener Grundkurs keine Voraussetzung für den Ankauf beziehungsweise die Haltung eines Bienenvolks ist. „Die Imkerausbildung vermittelt wichtiges Grundwissen zu den Bienen und deren Haltung. Es freut mich, dass die Imkerei auch von der Jugend derzeit wieder einen solch großen Zuspruch erfährt, denn dadurch leisten sie auch für die Südtiroler Landwirtschaft einen wertvollen Beitrag. Von der Bestäubungsleistung der Biene hängen die Erträge wichtiger landwirtschaftlicher Kulturarten im Pflanzen-, Garten- und Obstbau nämlich unmittelbar ab“, unterstreicht Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler.
Der Grundkurs geht über 90 Stunden im Blockkurs und dauert ein ganzes Jahr. „Wir sind den Tätigkeiten der Imker etwa ein Monat voraus. Ideal ist es, wenn sich die angehenden Imker während des Kurses drei oder maximal fünf Völker zulegen, dann können wir sie auch ideal durchs erste Jahr begleiten“, sagt Platzer. Die Imkerei sei spannend, Bienen faszinierende Insekten. „Bienen sind das am besten erforschte Insekt der Welt und wir wissen immer noch viel zu wenig“, sagt Platzer. Beispielsweise erkennen Bienen sehr wohl ihren Besitzer – nicht stechen ist ein Anzeichen dafür. „Die Biene zählt zu den wichtigsten Nutztieren. Sie ist für unsere Landwirtschaft genauso bedeutsam wie für unsere Kulturlandschaft. Weil aber die Imkertätigkeit anspruchsvoller geworden ist, ist eine gute Grundausbildung umso wichtiger“, sagt Landesrat Philipp Achammer, der sich über das große Interesse an der Imkerausbildung freut.
Während des Kurses erlernen die Anwärterinnen und Anwärter Grundkenntnisse über Bienen und ihre Haltung und die Honigproduktion. Darüber hinaus gibt es zahlreiche weiterführende Kurse wie Bienenkrankheiten, die Herstellung von Honigessig oder Met, die Herstellung von Honigseife, die Be- und Verarbeitung von Bienenwachs, einen Überblick über Bienenprodukte und die Herstellung von Waldhonig. Informationen und Anmeldungen für Kurse und Schnupperkurse gibt es auf der Internetseite der Fachschule Laimburg. (uli)
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