Evi Mair aus Kematen in Taufers
31. Januar 2023
Aus der Niederweger-Chronik
31. Januar 2023
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Toblach im Langlauffieber

Toblach – In Südtirols Langlaufhochburg geht es derzeit auf Hochtouren zu. Binnen drei Wochen stehen drei Großveranstaltungen auf dem Programm. Nachdem am 14. und 15. Januar der Pustertaler Skimarathon den Auftakt machte, folgt am 3. bis zum 5. Februar der FIS-Langlauf-Weltcup, sowie der Volkslauf Toblach-Cortina.

Nach der Umstrukturierung im vergangenen Jahr zählte der Pustertaler Skimarathon erneut zur Profiserie der Visma Ski Classics, der Profi-Abteilung der Langlauf-Volksläufe. Sie wird nur im klassischen Stil ausgetragen, wobei die Läufer meist ohne Steigwachs unter den Skiern die langen Distanzen durchschieben. Die prominentesten Namen auf der Ergebnisliste des Skimarathon waren die ehemaligen Olympiasieger Petter Northug und Anders Aukland. Die klassische „Puschtra“ Marathonstrecke führte von Sexten nach Toblach, hinein ins Gemärk und wieder zurück nach Niederdorf, wo mitten im Dorfkern das Ziel aufgebaut war. Die insgesamt 62 Kilometer lange Strecke soll an schneereiche vergangene Winter erinnern, wo die Originalstrecke noch bis nach Antholz führte. Bei den Visma-Profis setzte sich der schwedische Überflieger Emil Persson vor den Norwegern Andreas Nygaard und Kasper Stadaas durch. Auch bei den Frauen gab es durch Ida Dahl einen schwedischen Sieg, sie triumphierte souverän vor den Norwegerinnen Anikken Alnes und Emilie Fleten. Bei frostigen Temperaturen im zweistelligen Bereich stellten sich neben den Profis auch die Amateure der Herausforderung des Pustertaler Skimarathons. Auf der Langdistanz siegte der Italiener Christian Lorenzi, vor den Toblacher Lokalmatador Patrick Klettenhammer und dem Deutschen Markus Köcheler. Franziska Müller aus Deutschland siegte vor ihrer Landsfrau Nicole Tröger und der Italienerin Marta Gentile. Auf der Kurzdistanz holte sich der Deutsche Max Olex den Sieg, vor dem Italiener Emanuele Busin und Matteo Tanel aus Branzoll. Die Tschechin Adela Boudikova gewann bei den Damen vor den Österreicherinnen Anna Schmidhofer und Anna Seebacher. Als bestplatzierte Südtirolerin folgte Thea Schwingshackl auf Rang fünf. Eine besondere Leistung zeigte ein weiteres Mal der Toblacher Karl Walder, der bis dato alle 47. Editionen! des Volkslaufes absolvierte. Als ultimative Herausforderung mussten die Langläufer am Sonntag von Niederdorf aus die Plätzwiese erklimmen. Das im vergangenen Jahr neugeschaffene Rennen wurde prompt als das beliebteste Rennen der Pro-Tour-Serie gewählt und verdrängte dabei sogar die Marcialonga auf Platz zwei. Nach 30 Kilometern und den acht Kilometern Anstieg (im Schnitt acht Prozent Steigung) setzte sich auf der 2.000 Meter hoch gelegenen Alm erneut Vortagessieger Persson durch. Bei den Damen jubelte die Norwegerin Astrid Øyre Slind. Im Amateurrennen siegte der Franzose Bastien Poirrier vor Olex und Sadurni Betriu aus Italien. Bei den Damen war erneut Boudikova die Schnellste, diesmal vor Seebacher und der Trienterin Caterina Piller.

Toblach-Cortina mit großer Neuerung
Die 46. Ausgabe des Volkslanglaufs Toblach-Cortina wird am Wochenende vom 4. und 5. Februar mit einer komplett neuen Strecke stattfinden. Da der Weltcup in Toblach genau auf dasselbe Wochenende fällt und dies ein Durchqueren der Nordic Arena unmöglich macht, mussten sich die Organisatoren bei der Streckenplanung etwas einfallen lassen. Anstatt vom Toblacher Flugfeld aus startet der historische Volkslauf diesmal beim Drei-Zinnen-Blick und führt zunächst zum Toblacher See und von dort weg vorbei am Kriegerfriedhof, dem Dürrensee und Fiames nach Cortina, wo am alten Bahnhof das Ziel erreicht wird. Erstmals führen beide Rennen, das Klassisch-Rennen am Samstag und auch das Skating-Rennen am Sonntag über die gleiche Distanz von 42 Kilometern. Für alle, die an beiden Tagen teilnehmen gibt es zudem eine Kombinationswertung. Den Weltcup und den Volkslauf an denselben Tagen auszuführen, stieß zunächst auf Verwirrung, aus dem scheinbaren Problem entstand allerdings eine große Chance für beide Seiten. Einerseits soll die neue abwechslungsreiche Strecke und der berühmte Startort die Teilnehmer begeistern, andererseits sollen diese nach dem Rennen beim Weltcup als Zuschauer für Stimmung sorgen.

Weltcup zurück in Toblach
Nachdem im vergangenen Jahr in Toblach erstmals seit 2018 kein Weltcup-Rennen ausgetragen wurde, ist die Langlauf-Elite zurück in der Wiege des Südtiroler Langlaufsports. Das mit Spannung erwartete Wochenende beginnt am Freitag, 3. Februar mit einem Sprint in freier Technik, gefolgt von einem 10-Kilometer-Skating-Rennen am Samstag, 4. Februar. Die 4×7,5-Kilometer-Staffel der Damen und Herren am Sonntag bildet den krönenden Abschluss. Die FIS hat beschlossen, ab der Saison 2022-2023 zum ersten Mal in der Geschichte Männer und Frauen über dieselben Distanzen antreten zu lassen. Der Weltcup in Toblach wird für die Langlauf-Stars die Generalprobe für die anstehenden Weltmeisterschaften im slowenischen Planica vom 22. Februar bis 5. März 2023 sein.