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12 Apostel glauben daran

St. Georgen  –  Es geht um nicht weniger als die perfekte Saison. In der Puschtra Eishockey Liga (PHL) ist das Team der „12 Apostel St. Georgen“ auf gutem Weg alles zu gewinnen. Damit es klappt, braucht es jene besondere Zutat, die alle großen Erfolge ausmacht.

Es ist gerade mal ein Jahr her, da stehen sich im Finale des Pokalwettbewerbs der PHL zwei bärenstarke Mannschaften gegenüber. Auf der einen Seite der Rekordmeister aus St. Georgen: schnell, spielstark und leicht zu favorisieren in diesem Duell. Auf der anderen Seite der HC Oacha aus Dietenheim. Die „Eichhörnchen“ haben seit gefühlten Ewigkeiten keinen Titel mehr geholt. Sie sind hungrig, willensstark und vor allem eins: eine Gruppe mit grandiosem Teamgeist.
Am Ende des Duells erkämpfen, ‚erschwitzen‘, erobern die Oacha dieses Finale und versetzen den 12 Aposteln einen heftigen Schlag.
Aber die Apostel raffen sich wieder auf. Die Weisheit, wonach man aus Fehlern und Niederlagen am meisten lernt, bewahrheitet sich wenige Wochen später. Mit 6:1 fegen die 12 Apostel die Red Devils Welsberg vom Eis und krönen sich im Meisterschaftsfinale zum sechsten Mal zum Champion der PHL.

Amtierender Meister, neuer Pokalsieger und weiterhin hungrig: die 12 Apostel St.Georgen

Wir schaffen das
Teamgeist. Das Gefühl eine eingeschworene Truppe zu sein, wo jeder für jeden alles gibt. Diese besondere Chemie in einer Mannschaft ist sehr schwierig zu erreichen und entscheidet meist zwischen Triumph oder Tränen. „Wie viel die Stimmung im Team ausmacht, haben wir vor drei Jahren schmerzlich lernen müssen“, sagt Fabian Sieder. „Damals hat uns dieses gewisse Etwas leider gefehlt. Und somit blieben die Erfolge aus.“
Fabian Sieder, Jahrgang 1997, ist Verteidiger und läuft seit zehn Jahren für die 12 Apostel St. Georgen auf. Fabian liebt das Eishockey. Wegen dessen Schnelligkeit, weil es den Kopf frei macht. Und weil es mitreißend ist, Teil einer Mannschaft zu sein. Mannschaftssport ist komplex. ‚So viele Köpfe, so viele Meinungen‘, wussten schon die alten Römer. Teamgeist zu erreichen ist folglich ein kleines Kunststück. Diesen auf Dauer zu erhalten, ist eine Meisterleistung.
Das bekommen die 12 Apostel am zweiten Spieltag der diesjährigen PHL gegen die Mammuts aus Toblach vorgeführt. Mit einer 6:3 Packung schickt Toblach den amtierenden Meister nach Hause. Ein schmerzlicher, ein wichtiger Weckruf, wie sich herausstellen sollte. „Unser Coach Markus Steinkasserer hat uns danach ordentlich ins Gebet genommen. Er hat klar gemacht, dass diese Niederlage auf unsere Kappe geht“, erzählt Fabian Sieder. „Wir haben als Team nicht harmoniert, haben zu viele Fehler gemacht. Der Coach hat uns mit deutlichen Worten daran erinnert, was wir können und wer wir sind.“
Der Appell des Trainers trägt Früchte. Seit der Niederlage gegen die Mammuts pflügen die 12 Apostel regelrecht durch die Meisterschaft. Der zweitbeste Angriff der Liga, die mit Abstand beste Verteidigung der Liga, eine Serie von vier Siegen in Folge bis Anfang Jänner. Die 12 Apostel sind in Topform und nutzen diese, um am 3. Jänner im PHL-Pokalfinale die – pardon – saustarken „Pfolzna Wildschweine“ mit 5:3 zu besiegen.
Auffällig an diesem Finale, das am Eisplatz in St. Georgen stattfindet, sind die mehr als 200 Zuschauer, die trotz mittelmäßigen Wetters und trotz eines wichtigen Heimspiels des HC Pustertal am selben Abend zum Spiel der 12 Apostel pilgern. Die vollen Tribünen machen deutlich, dass in St.Georgen nicht nur der Teamgeist floriert, sondern auch die Zuneigung der Fans für ihre Mannschaft. Diese Gemeinschaft aus Spielern und Fans hat für den ersten Titel der Saison gesorgt und soll die Apostel in diesem Winter zum Double führen – zum Gewinn von Pokal und Meisterschaft.

Fabian Sieder, Verteidiger bei den 12 Aposteln.

12 Apostel – eine Mission
„Vielleicht klappt es mit dem doppelten Titelgewinn. Wir haben heuer das Glück, aus dem Vollen schöpfen zu können“, sagt Fabian Sieder. „Unser Kader umfasst 27 Spieler und bisher sind wir mehr oder weniger verletzungsfrei geblieben. Dennoch ist es wichtig, dass wir den Ball oder besser gesagt den Puck flach halten. Denn in dieser Meisterschaft ist die Konkurrenz verdammt stark.“
In der Tat stehen den 12 Aposteln auf dem Weg in ein mögliches großes Meisterschaftsfinale noch einige dicke Brocken im Weg. An den letzten zwei Spieltagen der regulären Saison treffen die „Jergina“ auswärts auf die Pfolzna Wildschweine und den HC Oacha. Beide Teams sind auch heuer erste Verfolger der Apostel und heiß darauf, die insgesamt siebte Meisterschaft von St. Georgen zu verhindern.
Fabian Sieder und seine Kameraden gehen mit einer Mischung aus Vorfreude und Respekt in den Saisonendspurt. „Die PHL ist heuer sehr ausgeglichen. Egal ob HC Oacha, Pfolzna Wildschweine, Mammuts Toblach oder wir 12 Apostel – von den vier Top-Teams kann jeder jeden schlagen“, weiß Fabian. „Wenn wir Erfolg haben wollen, müssen wir demütig bleiben und dürfen kein Spiel auf die leichte Schulter nehmen. Wenn wir als Team zusammenstehen ist aber viel möglich.“
Der Final-Tag der diesjährigen PHL steigt am 2. März in der Brunecker Intercable-Arena. Wie es dann ausgeht, steht in den Sternen. Was für Fabian Sieder und die 12 Apostel aus St. Georgen allerdings schon jetzt feststeht, ist wo man den eventuellen Gewinn des Doubles aus Pokal und Meisterschaft feiern möchte. „Große Erfolge feiern wir traditionell immer dort, wo die Gemeinschaft aus Mannschaft und Fans ihr zweites Zuhause hat – in der Bar „Treff“ im Hotel Gissbach in St.Georgen.“
RF