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Niggl & Ludwig – ein starkes Team!

Südtirol/St. Johann – Seit 60 Jahren gibt es im Bergrettungsdienst (BRD) Südtirol die eigene Gruppe der Hundeführer mit ihren Hunden. Die treuen Vierbeiner wurden seitdem unzählige Male erfolgreich bei Suchen eingesetzt und konnten bereits vielen Menschen das Leben retten.

Im Jahre 1957 wurden im Auftrag des BRD im Alpenverein Südtirol zwei Hundeführer aus Südtirol zu einem Winterrettungslehrgang nach Österreich geschickt, es waren dies Eugen Eder vom BRD Latsch und Hans Reden vom BRD Sand in Taufers. Ende 1963 wurden dann vom AVS vier Hunde für den Bergrettungsdienst angekauft, und zwar erhielt jeweils einen Hund Eugen Eder vom BRD Latsch, Karl Gögele vom BRD Lana, Hans Reden vom BRD Sand in Taufers und Paul Thomaseth vom BRD Seis. Die Ausbildungskurse mussten noch in Nordtirol, Kärnten, Allgäu und in der Schweiz absolviert werden. 1979 wurde der erste Winterrettungslehrgang am Kronplatz abgehalten. Dieser fand so großen Anklang, dass im Herbst desselben Jahres das Referat der Lawinen-Suchhundeführer im AVS gegründet wurde. Die Hundeführer waren somit auch im Landesausschuss des BRD vertreten. Die Sommer- und Winterrettungslehrgänge werden seit Beginn auch von Hundeführern des CAI, der Finanzwache, sowie der Carabinieri und Staatspolizei besucht. 2004 fand das 40-Jahr-Jubiläum der Hundeführer in Bruneck statt.

Labradoodle Ludwig
Diesen April wurde Nikolaus Oberhollenzer (bekannt als Niggl) aus St. Johann die Leitung der Hundeführer im BRD übertragen. Seit 2007 arbeitet er ehrenamtlich bei Einsätzen der Bergrettung Ahrntal mit. „Die Suchhunde im BRD haben mich immer schon beeindruckt und auch die Kameradschaft in diesem Team“, sagt Niggl. „Und so schaffte ich mir einen Labradoodle an. Ludwig, ein Stöberhund, ist mein erster Suchhund und jetzt zehb Jahre alt. Sein erster Einsatz war beim großen Lawinenunglück im März 2016 am Schneebigen Nock. Damals war er noch jung, hat seine Arbeit aber gut gemeistert. Seitdem waren wir bei vielen Einsätzen in ganz Südtirol dabei.“

Die Ausbildung zum Suchhund
Die Ausbildung zum Suchhund erfolgt spielerisch und durch Figuranten (Personen, die sich gezielt verstecken). Wichtig ist, den Hund durch immer neue Aufgaben zu animieren, es sollte immer spannend bleiben und nie langweilig werden. Jeden Dienstag findet im Pustertal ein Bezirkstreffen mit den Hundeführern statt, auch eine Frau, Ruth Leimegger, ist dabei. Abgesehen von den jährlichen Landeskursen im Sommer und Winter trifft man sich auch bei gegenseitigen Einladungen zu Kursen in Österreich und Bayern.

Spezialisierung der Suchhunde
Lawinensuche: Nach dem Abgang von Lawinen können durch Lawinenhundeteams nach verschütteten Personen gesucht werden. Diese Art der Sucharbeit ist für Hund und Führer sehr aufwendig und belastend. Da der Hundeführer als einer der Ersten am Einsatzort eintrifft, muss er über umfangreiche Kenntnisse in Abklärung, Gefahreneinschätzung und Einsatzabläufen verfügen. Der Hund darf sich nicht von anderen Hunden, von Sondierketten, LVS-Suchteams und weiteren störenden Einflüssen ablenken lassen. Flächensuche: Bei der Flächensuche stöbert der Hund frei nach menschlicher Witterung. Der Hundeführer gibt dem Hund ein Suchgebiet vor und muss unter Beachtung der Windrichtung sicherstellen, dass der Hund das zugeteilte Suchgebiet absucht.
Mantrailing: Der Unterschied zwischen einem Mantrailer und anderen Suchhunden besteht darin, dass der Mantrailer bei der Suche verschiedene menschliche Gerüche voneinander unterscheiden kann und sich trotz vieler Verleitungen ausschließlich an den Geruchsmerkmalen der gesuchten Person orientiert. Mantrailer können, im Unterschied zu Fährtenhunden, auch in Gebäuden und auf bebauten Flächen eingesetzt werden.

Hundenase unentbehrlich
In Südtirol gibt es 25 Hundeführer im BRD, und zusammen mit jenen des CNSAS, der Carabinieri, Polizei, Finanzwache und der Hundestaffel von Moena sind es rund 40 Hundeführer. In den letzten Jahren nahmen die Lawineneinsätze immer mehr ab, die Suchaktionen hingegen nehmen zu. Trotz des technischen Fortschrittes mit Lawinenverschüttetensuchgeräten (LVS), RECCO-Technologie (Radarsignale), IMSI-Catcher (Verfolgung eines Mobilfunk-Standortes) oder Drohnen ist die gute Nase der Hunde nach wie vor unentbehrlich. Ohne die unglaublichen Fähigkeiten und den unermüdlichen Einsatz der Hunde im BRD würden viele Einsätze nicht so erfolgreich verlaufen. Ein großer Dank gilt all den vierbeinigen, treuen Partnern sowie deren Herrchen und Frauchen, die die 60-jährige Geschichte im BRD so erfolgreich mitgeschrieben haben!

Hast auch du Lust, dabei zu sein? Dann melde dich unter: Hundefuehrer@bergrettung.it
IB